Die Lüge des pro-palästinensischen Aktivismus
Caroline Glick, 23. 2. 2016, Front Page Mag
Erstpublikation in der Jerusalem Post.
Am vergangenen Donnerstag haben wir wieder einmal gelernt, dass sich pro-palästinensische Aktivisten keinen Deut um Palästinenser scheren.
Für sie sind die Palästinenser, für deren Rechte sie einzutreten vorgeben, nichts als Mittel zu einem anderen Zweck.
Unsere neueste Lektion kam von der University of Chicago.
Letzte Woche wurde der palästinensische Menschenrechtler Bassem Eid von angeblich pro-palästinensischen Friedensaktivisten beschimpft und bedroht, als er versuchte, sein Publikum über den aktuellen Stand der Menschenrechte der Palästinenser zu informieren.
Bassem Eid hat sein Leben der Verteidigung der Menschenrechte der Palästinenser gewidmet. Von 1967 bis 1994 verwaltete Israel die Bevölkerungszentren von Judäa, Samaria und Gaza. Ab 1994, seit der Gründung der Palästinensischen Autonomiebehörde, bis heute, werden die Palästinenser von der PLO und der Hamas regiert.
Als Menschenrechtsaktivist hatte Eid bis 1994 die meiste seiner Kritik gegen Israel gerichtet. Seitdem hat Eid palästinensische Menschenrechte vor Missbrauch in den Händen der PLO und der Hamas verteidigt.
Bis 1994 machte Eids Menschenrechtsaktivismus ihn zum Liebling der extremen Linken. Er war ein Co-Direktor von B’tselem. Er wurde zu weltweit renommierten Anti-Israel-Foren eingeladen und erhielt Plattformen, wo er seine Anschuldigungen gegen Israel unter internationaler Anerkennung präsentieren konnte.
Doch seit die PA gebildet wurde haben diejenigen, die ihn einmal als Held verteidigt haben, ihm den Rücken zugewendet. Dadurch haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt.
Während seines Vortrags an der Universität von Chicago schienen die Farben durch.
Eid redete über die Menschenrechtsverletzungen und die Unterdrückung der Palästinenser nicht durch die Hände von Israel, sondern durch die Hände der PA und der Hamas. Mit anderen Worten, Eid zog die palästinensische Führung für ihr Scheitern zur Verantwortung, die Rechte der Palästinenser zu respektieren, für die zu sprechen sie vorgibt.
Das, so stellte sich heraus, ist ein grosses Nein-Nein.
Eid wurde von zwei verschiedenen Gruppen angegriffen dafür, dass er es wagte, die palästinensische Führung für ihre Missbräuche der Menschenrechte der Palästinenser zur Verantwortung zu ziehen. In ihrem Zusammentreffen sehen wir die Wahrheit über jene, die ihr Engagement für „Gerechtigkeit für die Palästinenser“ auf der einen Seite, und denjenigen, die ihre Hingabe zum „Frieden“ auf der anderen Seite verkünden.
Die erste Gruppe, die ihn angriff, waren Students for Justice in Palestine. Sie begannen den Angriff auf Eid, indem SJP-Mitglieder ihn unterbrachen, bedrohten und verteufelten.
„Sie dürfen nie wieder über die Palästinenser sprechen!,“ schrien einige auf Englisch einem Mann zu, der sein Leben der Verteidigung der Rechte der Palästinenser gewidmet hat.
Gleichzeitig bedrohten andere SJP Mitglieder Eid auf Arabisch mit körperlicher Gewalt.
Während der Revolte war das Verhalten der SJP-Aktivisten nicht im geringsten überraschend . Tatsächlich war es eminent vorhersehbar.
Alles, was die SJP Schläger taten, war, die offizielle Taktik und strategisschen Leitlinien der Hassgruppe umzusetzen.
Im Oktober 2014 veröffentlichte die Amcha Initiative, die auf US-Universitäten antijüdische Kampagnen dokumentiert, ein internes SJP-Dokument von SUNY Binghamton. Das Dokument mit dem Titel „Grundsatzerklärung und Strategien der Binghamton University Students for Justice in Palestine“, legte SJP-Ziele, Taktiken und Strategien für Aktionen dar.
SJP hat das Ziel, Israel zu dämonisieren und jeden, der es wagt, für Israel einzustehen oder den jüdischen Staat auch nur am Rande zu unterstützen.
SJP erreicht dieses Ziel, indem sie unter anderem zum Boykott von Israel drängt und alle Gruppen ausschliesst, die Israel unterstützen. Tatsächlich schliesst SJP nicht nur die Zusammenarbeit mit Pro-Israel-Gruppen aus, sie lehnt ausserdem die Zusammenarbeit mit Hochschulgruppen ab, die mit Pro-Israel-Gruppen zusammenarbeiten. Das bedeutet, dass jeder, der akzeptiert, dass die Schüler ein Recht haben, Israel zu unterstützen, illegitim ist.
Um es zu verunmöglich, Israel auf dem Campus zu verteidigen, versucht SJP jeden Studenten, der in irgendeiner Weise Israel unterstützt, für seine Kommilitonen sozial zu vergiften.
Mit anderen Worten, das Ziel von SJP ist es, die Israel-Unterstützer auf dem Campus als Untermenschen zu behandeln.
Was seine direkten Aktionen gegen Pro-Israel-Redner betrifft – oder im Fall von Eid von Rednern, die ihre Angriffe nicht nur gegen Israel richten – weist das SJP SUNY Binghamton Dokument Mitglieder der SJP an, solche Ereignisse auf dem Campus zu unterbrechen und zu stoppen. Unter anderem soll dieses Ziel erreicht werden durch „politisches Theater, um gegen das Ereignis zu protestieren“, sowie durch Akte der „Störung“.
SJP-Mitglieder an der Universität von Chicago, wie ihre Kameraden, die letzten Monat gegen den früheren Shin Bet Direktor Ami Ayalon randalierten und ihn am Reden am Kings College in London hinderten, und jenen, die in Chicago letzten Monat gegen einen Sabbat-Empfang, organisiert von einer amerikanisch-jüdisch-israelischen Homosexuellenrechtegruppe auf der Jahrestagung der nationalen LGBTQ Task Force, randalierten, zeigten durch ihre Aktionen, dass sie ihnen die Rechte der Palästinenser als Menschen völlig egal sind und genau genommen am Allerwertesten vorbeigehen.
Und wieder ist diese Gleichgültigkeit ihrer Bewegung innewohnend.
Das interne Dokument von SUNY Binghamton macht deutlich, dass SJP keine Vision für die Freiheit der Palästinenser hat. Vielmehr wird SJP „jede und alle Visionen der palästinensischen Befreiung unterstützen.“
Mit anderen Worten, ob „Palästina“ letztlich eine liberale Demokratie oder eine islamische Theokratie wird, ist nicht ihre Sache. Ob die Palästinenser ohne Rechte enden, oder volle Bürgerrechte, ist völlig irrelevant.
SJP geht es nur um eines – um die Dämonisierung Israels und das vertreiben seiner Unterstützer aus dem öffentlichen Raum.
Dies bringt uns dann zu ihren jüdischen Kollaborateuren.
Eids Rede wurde abrupt unterbrochen, nachdem er von einem SJP-Mitglied während der Fragerunde bedroht worden war. Doch bevor sie unterbrochen wurde, trugen zwei selbst identifizierte Juden, von denen eine sich als Mitglied von J-Street Chicago vorstellte – dem Zweig von J-Street von der University of Chicago – zur feindseligen Atmosphäre bei, indem sie Eid dieselbe Frage stellten.
Emma von J-Street drückte es so aus: „Ich höre von Ihnen … eine Menge Enttäuschung über ihre eigene Führung.
Ich frage mich, warum Sie diese Nachricht in einen Raum voller Amerikaner bringen, viele von uns Juden?“ Emma von J-Street fuhr fort: „Warum denken Sie, dass das eine wichtige Botschaft ist für uns insbesondere…
ohne irgendwie über die Probleme zu reden, auf deren Basis Amerikaner Entscheidung treffen müssen, wie Besatzung und Siedlungen?“ Verstanden? Für J-Street beging Eid ein Verbrechen, indem er die amerikanische Öffentlichkeit – und in erster Linie die amerikanische jüdische Gemeinde – darüber unterrichtete, dass die Abwesenheit von Frieden nicht allein Israels Schuld ist.
Wie Emma – und ihre jüdischen Kameraden – Dinge sehen, das ist völlig inakzeptabel.
Es gibt ein Narrativ. Dieses Narrativ legt die ganze Schuld für die Abwesenheit von Frieden und das Leiden der Palästinenser auf „die Besatzung und Siedlungen.“ Jede Abweichung von dieser Erzählung ist ein Verbrechen gegen den Frieden.
Eid erklärte, dass die Palästinenser 68 Jahre lang Israel für all ihr Leiden verantwortlich gemacht haben. Er bestand darauf, dass die Zeit für die Palästinenser gekommen ist, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und aufzuhören, diese Verantwortung von sich zu weisen, indem sie Israel für ihre eigenen Verbrechen beschuldigen.
Für den Zwang sich diese Verleumdung anhören zu müssen, hatte Emma von J-Street keine andere Wahl, als ihn für das Verbrechen der Abweichung vom Narrativ zu verurteilen.
Der letzte Frager, oder Demonstrant wahrscheinlich, versäumte es, seine Zugehörigkeit zu deklarieren. Aber er brachte die beiden Seiten zusammen.
Er forderte, dass Eid seine Entscheidung rechtfertige, öffentlich über die Palästinenser zu sprechen trotz der Tatsache, dass seine Rede „nicht durch irgendwelche palästinensischen Clubs auf dem Campus gefördert wurde.“
Arabische und jüdische „pro-palästinensische“ Aktivisten jubelten ihm für seine Aussage zu.
Ja, wie kann er es wagen, die Menschen über die Palästinenser zu belehren, die behaupten, sich um die Palästinenser zu kümmern? Wie kann er es wagen, zu sagen, dass die Palästinenser Menschen sind, und dass sie nicht nur durch ihren kollektiven Hass auf Israel und ihre Ablehnung von Israels Existenzrechts getrieben sind? Wie kann er es wagen, zu erwähnen, dass die Palästinenser das Recht haben, zu arbeiten, wo immer sie wollen, und dass die Juden in Judäa und Samaria sind nicht von Natur aus böse und dass sie tatsächlich Lebensgrundlage für Tausende von Palästinensern, die bei ihnen arbeiten, bieten? Wie kann Eid es wagen, zur University of Chicago zu kommen und zu erwähnen, dass weder die Fatah noch Hamas Institutionen auf dem Gedanken aufgebaut haben, dass die Palästinenser das Recht auf Freiheit haben, sondern sie haben Institution darauf ausgerichtet, die Palästinenser zu zwingen, die Zerstörung Israels zu suchen, während sie auf ihren Menschenrechten herumtrampelten? Wie kann er es wagen, nicht vor SJP zu dienern und ihre Positionen als Vorbedingung für das Sprechen auf dem Campus zu akzeptieren? Und so, noch einmal, haben wir am vergangenen Donnerstag die grosse Lüge im Herzen der angeblich pro-palästinensischen Bewegung kennengelernt. Keines ihrer Mitglieder – ob von SJP, J-Street, oder irgend einer ihrer Kameraden – kümmert sich um die Palästinenser oder ihre Rechte.
Alles, was sie interessiert, ist, Israel anzugreifen .
Nichts davon ist neu. Es war nun schon seit einigen Jahren offensichtlich, dass die pro-palästinensische Bewegung nur ein Mittel ist, Israel und seine Unterstützer zu dämonisieren. Die einzige wirkliche Frage an dieser Stelle ist, was es für die US-Strafverfolgungsbehörden, Gesetzgeber und Hochschulverwaltungen noch braucht, bis sie schliesslich gegen diese Hassgruppen etwas unternehmen, zum Wohle der Palästinenser, Israel und der Sache der Menschenrechte?
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