Europa: Jüdisch-christliche Symbole verschwinden, der Islam breitet sich aus
Giulio Meotti, 6.2.2018, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Der britische Wohnungsmarkt hat jetzt eine neue Sonderkategorie: ehemalige christliche Kirchen. Eine ehemalige Methodistenkirche in Surrey wurde vor kurzem zum ersten Mal in ihrer 154-jährigen Geschichte zum Verkauf angeboten. Und ein paar Tage später kam eine Kirche in London auf den Markt – in Wohnungen umgewandelt.
- Religiöse Symbole sind ein integraler Bestandteil einer Zivilisation. Wenn alte Symbole verschwinden, treten neue – mit ihren eigenen Identitäten – an ihre Stelle. Der öffentliche Raum Europas wird heute von islamischen Symbolen überschwemmt, von kleinen Dingen wie Schleiern in Schulen, Schwimmbädern und an Arbeitsplätzen bis hin zum Großen und Hohen von Moschee-Minaretten.
- Wir unbußfertigen Säkularisten mögen dem Sturz der alten religiösen Symbole glücklich und gleichgültig gegenüberstehen – aber wir sollten nicht gleichgültig gegenüber den neuen religiösen Symbolen sein, die ihren Platz einnehmen.
Französische Schriftsteller prägten den Begriff „le grand remplacement„, und meinen die demographische Ersetzung einheimischer Europäer durch Einwanderer. Auf dem alten Kontinent findet jedoch eine weitere Ablösung statt.
Schauen Sie sich die Bilder der israelisch-ungarischen Fotografin Bernadett Alpern an. Synagogen – wie stumme Zeugen des Untergangs eines grundlegenden Zweiges der europäischen Zivilisation – wurden in Museen, Schwimmbäder, Einkaufszentren, Polizeistationen und Moscheen verwandelt.
Jetzt sind die Davidsterne und Kippas, die beiden sichtbarsten jüdischen Symbole, an der Reihe. Eine Umfrage der World Zionist Organisation hat kürzlich ergeben, dass sich mindestens die Hälfte der Juden in Europa nicht sicher fühlen, wenn sie Symbole ihres Glaubens tragen. Sie haben Recht. Vor einigen Tagen wurde in Sarcelles ein achtjähriger jüdischer Junge mit einer Kippa auf der Straße von zwei Männern angegriffen und zusammengeschlagen. Anfang Januar, im selben Vorort, zerschnitt ein Mann das Gesicht eines 15-jährigen jüdischen Mädchens, das zu Fuß nach Hause ging, während es die Uniform ihrer jüdischen Schule trug. Es ist die „neue Normalität“ für französische Juden.
Seit Jahren predigen europäische Eliten Multikulturalismus und religiösen und kulturellen Relativismus. Jetzt erleben wir nicht nur weitere Übergriffe auf die gewohnheitsmässig belagerten Juden und ihren Glauben, sondern auch eine massive Entchristianisierung.
Eine historische deutsche Kirche, St. Lambertus, wurde letzten Monat abgerissen. Die katholische Stätte des 19. Jahrhunderts in Deutschland wurde zerstört, um Platz für eine Kohlenmine zu schaffen. Es ist traurig ironisch, dass die einzige Gruppe, die gegen diese schändliche Zerstörung protestierte, bezeichnenderweise eine weltliche, nichtchristliche war: Greenpeace. Vierzig Aktivisten bestiegen die Kirche, um gegen ihren Abriss zu protestieren. Sie zeigten Banner mit der Aufschrift: „Wer Kultur zerstört, zerstört auch Menschen“.
Das Aufgeben alter Kirchen ist keine wirtschaftliche Frage. Die Einnahmen der deutschen katholischen Kirche erreichten im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 6 Milliarden Euro. Vielmehr handelt es sich um eine Frage des kulturellen Niedergangs. Es ist ein Schicksal, das auch viele andere christliche Stätten in Europa einholt.
Der britische Wohnungsmarkt hat jetzt eine neue Sonderkategorie: ehemalige christliche Kirchen. Eine ehemalige Methodistenkirche in Surrey wurde vor kurzem zum ersten Mal in ihrer 154-jährigen Geschichte zum Verkauf angeboten. Und ein paar Tage später kam eine Kirche in London auf den Markt – umgewandelt in Wohnungen.
Religiöse Symbole sind ein integraler Bestandteil einer Zivilisation. „Der Kommunismus war eine Art falsche Religion, obwohl er seine eigene Liturgie hatte“, sagte der französische Schriftsteller Michel Houellebecq kürzlich in einem Interview. „Eine Religion ist viel schwerer zu zerstören als ein politisches System. Und Religion spielt eine Schlüsselrolle in der Gesellschaft und in ihrem Zusammenhalt“.
Wenn alte Symbole verschwinden, treten neue – mit ihren eigenen Identitäten – an ihre Stelle.
„Der Islam ist eine Reaktion auf das Christentum, das er ersetzen will“, so Professor Rémi Brague, Autor des neuen Buches Sur la religion („Über die Religion“). Der Islamismus, so Brague, ist ein Versuch, die jüdisch-christliche Zivilisation zu ersetzen. Die öffentliche Vorstellung Europas wird heute von islamischen Symbolen überschwemmt, von Schleier in Schulen, Schwimmbädern und Arbeitsplätzen bis hin zu Volumen und Höhe von Moschee-Minaretten.
Brague fügt hinzu, dass sich „freie Institutionen kaum an Orten entwickelt haben, die nicht von jüdischen oder christlichen Ideen beeinflusst wurden“. Der Wandel sollte daher auch dem säkularen Menschen wichtig sein, der sich nicht im entferntesten um Religion schert.
Wir unbußfertigen Säkularisten mögen dem Sturz der alten religiösen Symbole glücklicherweise gleichgültig gegenüberstehen – aber wir sollten nicht gleichgültig gegenüber den neuen religiösen Symbolen sein, die ihren Platz einnehmen.
Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio, ist ein italienischer Journalist und Autor.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.
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