Die AfD ist längst Volkspartei
Mein linker Platz ist frei
Diesen Humor muss man schon mögen: Die Einheitsbrei unter der Verführung von Angela Merkel erdrückt mit ihrer linken Agenda unser Land und — die sozialen Errungenschaften gehen den Bach runter! Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass man Linke mal zu ihren Kernthemen zurück tragen muss, während sie wild um sich schlagend nach mehr „Flüchtlingen“ plärren! Soll ich mich jetzt auch noch um diese Kommikacke kümmern? Ich bin Libertäre, Herrgott noch eins…
Aber bitte, es hilft ja nichts: Die soziale Marktwirtschaft war das Erfolgsrezept der Bundesrepublik. Also, solange, bis Rot-Grün dieses Projekt beerdigte. Nichts hat all die Wirren und Krisen besser abgefedert, als der soziale Frieden und Wohlstand bei möglichst freiem (na ja!) Wettbewerb. Es war eine der Lehren aus Weimar: „Mit knurrendem Magen hört der Deutsche einfach nicht richtig zu!“ Oder, böse ausgedrückt: „Brot und Spiele funktioniert immer noch.“ Muss man nicht mögen, ist aber so.
Jakob Augstein hatte recht
Daran hat er mich gestern erst unfreiwillig erinnert. Dazu kommen wir gleich. Zunächst, womit eigentlich: „Das Ja zur Großen Koalition war ein Nein zur Zukunft der SPD. Die deutsche Sozialdemokratie hat fertig. Früher war sie die Volkspartei des kleinen Mannes. Den Platz wird die AfD einnehmen.“ [1] An diesem Punkt sind wir nur wenige Monate später angekommen. Die AfD hat die SPD in den Umfragen überholt. 17,5 % — Respekt! [2]
Augstein hatte recht. Aber er weiß nicht, warum. Anders kann ich mir seinen gestrigen Artikel „Einwanderung:
Ein deutscher Traum“ im Spiegel nicht erklären! „Warum nicht mal zur Abwechslung positiv denken? Durch Einwanderung könnte Deutschland zum neuen, besseren Amerika werden. Wir müssten uns nur von lieben Gewohnheiten verabschieden – zum Beispiel vom Sozialstaat, wie wir ihn kennen.“ [3] Ja, wer braucht schon so einen doofen Sozialstaat, wenn er dafür auch einen Failed State haben könnte? Denn was er vorschlägt, dürfte eher zu einem „schlechteren Südafrika“ führen. Falls das überhaupt noch möglich ist.
Finger weg von den Pillen!
Deutschland ist für ihn kaum mehr als „ein neuer ‚Schmelztiegel‘, in dem Menschen aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika gemeinsam eine neue Nation erschaffen.“ (Weil hier ja noch keine wohnt…) Denn: „Deutschland ist für diese Rolle prädestiniert. Ein dezentrales Land mit starken regionalen Eigenarten aber einer schwachen nationalen Kultur.“ Macht Sinn. Ich empfehle wirklich, sich dieses Selbsthass-Pamphlet auszudrucken und es sorgfältig für jene Momente aufzubewahren, wo einem die Argumente gegen systematischen Drogenmissbrauch ausgehen.
Viel besser jedenfalls hätte ich den derzeitigen Geisteszustand der eigentlich Linken auch nicht karikieren können. Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass gewisse Herangehensweisen sich irgendwann als Konsens etablieren, weil sie einfach sinnvoll sind, und dann nicht ständig neu erkämpft werden müssen. (Wer wäre beispielsweise für Umweltverschmutzung? Oder wer würde gern weniger als den Mindestlohn verdienen, damit der Markt nicht so doll reguliert wird. Eben…) Diese Themen sind „weg“. Möglicherweise ist der politische Amoklauf links der Mitte schlichtweg eine große Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme, die wir nur nicht durchschauen. Weil es uns zu gut geht. Also noch.
Die Sache mit dem Vakuum
Nun ist es nicht so, dass die AfD merklich „nach links“ gerückt wäre. Sie hat sich seit der Bundestagswahl überhaupt nicht bewegt. Genau genommen hat sie sogar (nach meinem Verständnis) auf dem Augsburger Parteitag beschlossen, erst mal in Ruhe darüber nachzudenken, ob sie sich überhaupt bewegen will. Später mal. Was auf den ersten Blick nach „sich alle Optionen offen halten“ aussieht, war eigentlich ganz clever. Die Versuchung, dieses Thema „endgültig“ (und zugunsten einer Seite) zu klären, stünde ihr tatsächlich beim Projekt Volkspartei im Weg.
Thomas Wagner (links) hat es im Deutschlandfunk (auch links) sehr schön auf den Punkt gebracht: „Die soziale Frage zu besetzen, dann könnte das den Effekt haben, dass sie [die AfD, Anm. Sina] nicht nur deklamieren kann, eine Volkspartei der kleinen Leute zu sein, sondern wirklich eine rechte Volkspartei wird, weil sie dann nämlich über einen liberalen und einen sozialen Flügel verfügen würde, was notwendig ist, um eine Volkspartei zu haben.“ [4]
Die AfD kann diese Spannung der verschiedenen Flügel nicht nur aushalten, sie sollte es sogar! Sie muss dafür nichts aufgeben, nicht besetzen oder sich verbiegen. Die linksgrünen Spinner haben dieses Feld einfach so kampflos geräumt und sind geistig irgendwo in Wolkenkuckucksheim unterwegs. Deutschland steht (zumindest derzeit noch) wirtschaftlich so gut da, dass bei Bedarf jegliche „sozialen Fragen“ mit tatsächlich vorhandenem Geld zugeschüttet werden können, ohne es jemandem zusätzlich wegzunehmen — solange man nur die anderen daran hindert, es ins Mittelmeer zu kippen!
Zeit zum Abmerkeln
Es gibt aber noch weitere (unfreiwillige) Helfer. Zum Umfragehoch der AfD hat sicher auch das kürzlich aufgeführte Stück „Horst zeigt der Angela mal, wo der Hammer hängt!“ beigetragen. Rechtzeitig vor Landtags-, Europa- und Neuwahlen hat der Wähler somit gesehen, was die Lederhose verbirgt: Gar nix hängt da; geschweige denn, dass irgendwas steht! Und, als Mahnung für alle Königsmörder in den eigenen Reihen: Wer Mutti entthronen will, muss schon eine etwas größere Säge mitbringen (ihr merkt, das hier ist der vulgäre Baumarkt-Absatz).
Da hilft es auch nichts, wenn der „Bayer ohne Eier“ ausgerechnet heute das Verbot der „rockerähnlichen“ (wer denkt sich sowas aus?) Gruppe Osmanen Germania BC verkündet. [5] Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, wenn die Motorradtürken aufs Maul bekommen, das nicht. Ein Extra-Bienchen gibt es dafür aber nicht. Immerhin, gut zu wissen: „Verbot stützt sich auf Vereinsgesetz. Bund und Länder bekämpfen entschieden alle Erscheinungsformen organisierter Kriminalität.“ Alle? Hmmm…
UNO-Flüchtlingshilfe e.V. dann morgen?
Soviel Schwung traue ich dem Innenhofer dann doch nicht zu! Wer allerdings das geeignete Werkzeug mitbringt, um die bleiernen Jahre fachmännisch zu demontieren, führt die AfD regelmäßig im Bundestag vor. In Tagen wie diesen, da überall in Europa unverbrauchte „Macher“ die Ärmel hochkrempeln und geradezu lustvoll Hand an das sakrosankte System Merkel legen [6], kitzelt der angriffslustige Stil der Alternative umso mehr jene Begehrlichkeiten hervor, die sich nun in den Umfragen spiegeln.
Auch hier wieder das selbe Bild: Eigentlich muss die AfD gar nichts machen, außer stur weiter. Ein paar Korrekturen hier und da (mehr Demokratie, weniger GEZ, Remigration bis der Arzt kommt, etc.), aber rein theoretisch gibt es ja bereits jetzt schon Recht und Gesetz. Vermutet man gar nicht, wenn man heute Deutschland betrachtet. Es müsste halt nur mal jemand durchsetzen (wollen). Und wie das geht, ohne die Nazi-Phantasien der Linken zu bedienen, zeigen viele positive Beispiele in den Ländern um uns herum. Der AfD traue ich absolut zu, dafür zu sorgen, dass wir dort nicht den Anschluss verpassen und zu einer noch größeren Belastung für unsere europäischen Freunde werden.
Immer mitten in die Fresse rein!
Unwahrscheinlich, dass die AfD meinen Rat braucht, aber ich rufe ihr dennoch zu: „Weiter so! Klare Worte, klare Kante, kein Appeasement, keine faulen Kompromisse!“ Die Stimmen der Durchgeknallten und korrekt Durchgegenderten bekommt ihr sowieso nicht. Wir kämpfen auch für deren Zukunft, ob sie mögen oder nicht, aber auf ihre wohlwollende Erlaubnis können wir alle ganz gut verzichten. In diesem Sinne: Weitermachen!
P.S. Jan und Klaas. Ihr müsst das nicht so umständlich machen! Ihr könnt das Geld auch direkt an die Mafia und den IS überweisen. Da landet es ohnehin. Fällt halt nur eher auf. Und damit wäre uns allen gedient. Danke! [7]
[1] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/2018/01/22/augstein-volkspartei-afd/
[2] https://twitter.com/AfD/status/1016667781918527494
[3] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/einwanderung-ein-deutscher-traum-kolumne-a-1217379.html
[4] https://www.deutschlandfunk.de/der-andere-blick-auf-68-beruehrungspunkte-mit-den-neuen.1184.de.html?dram:article_id=416482
[5] https://www.tagesschau.de/inland/seehoher-osmanen-germania-101.html
[6] https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2018/salvini-will-auch-marine-schiffe-mit-migranten-abweisen/
[7] https://www.achgut.com/artikel/jan_und_klaas_auf_der_schlepper_welle