Danke, BDS
Irwin E. Blank, 11. Juni 2015, The Times of Israel Blogs
Der Boykott von Israel, der ökonomische Krieg, der von unseren Feinden gekämpft wird im Versuch, unser Land zu ersticken mittels finanzieller Instrumente, kulturellem Rückzug und Drohungen an Firmen und Individuen, die mit Israel Geschäfte machen, ist keine neue Waffe im Arsenal unserer Antagonisten.
Schon vor der Schaffung des Staates Israel sind Gütern, die von jüdischen Firmen fabriziert wurden, oder landwirtschaftlichen Produkten aus Kibbitzim und Moshavim die Einfuhr in arabische Staaten verwehrt worden. Nach dem israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 hat das Büro für den Boykott Israels seine Türen in Damaskus, Syrien, geöffnet, und hat Partnerbüros überall in der arabischen Welt gegründet. Ihr Daseinsgrund war, Firmen und Individuen zu bedrohen, die Israel besuchten, einer israelischen / jüdischen Organisation spendeten, an einem israelischen kulturellen Anlass teilnahmen oder in einem Film mitspielten, oder die, ganze einfach, jüdisch waren.
Nachdem Marilyn Monroe und Elizabeth Taylor zum Judaismus konvertiert waren (Monroe, als sie Arthur Miller heiratete, und Taylor, als sie Mike Todd heiratete) wurden ihre Vorstellungen in der gesamten arabischen Welt verbannt. Derselbe Bann galt auch für, und ich glaube, er war der erste derart „geehrte“ Filmstar, Kirk Douglas für seinen Film „The Juggler“, der in Israel 1949 gedreht worden war und in dem es um die Tragödie eines Holocaustüberlebenden geht, der seine ganze Familie verloren hatte.
Frank Sinatra, John Wayne, Sammy Davis. Jr, Disney Studios, Sophia Loren, Peter Finch, Edward G. Robinson, Charlton Heston, Paul Newman, alle verbannt aus der arabischen Welt – die Liste könnte ein ganzes Buch füllen. Die heutigen Versuche, Künstler davon abzubringen, Konzerte in Israel abzuhalten, ist endlos. Ich glaube jedoch, dass Barbra Streisand, Paul McCartney und die Rolling Stones keine Minute Schlaf verloren haben darüber, dass sie nicht in Damaskus, Kairo und Beirut auftreten konnten. Verbannt waren ebenso Bücher von Autoren wie Leon Uris, Herman Wouk, Phillip Roth und, natürlich, auch allen israelischen Schriftstellern. Oh, und bevor ich es vergessen, es ist immer noch illegal, eine Bibel nach Saudi-Arabien zu bringen – Oh, Juden ist der Besuch im Land auch verboten. Die Saudis mussten für Henry Kissinger eine besondere Dispens ausstellen, als er amerikanischer Staatssekretär war, aber sie haben ihm eine Kopie der Protokolle der Weisen von Zion geschenkt.
Dieser Boykott betrifft auch Firmen. Viele Jahre lang konnte man kein von der Ford Motor Company hergestelltes Fahrzeug kaufen – obwohl Henry Ford ein übler Antisemit war, so war sein Sohn später ein führender Sprecher für die israelische Sache. Viele Jahre lang waren die einzigen ausländischen Autos, die in Israel verfügbar waren, entweder japanische Subaru und, als Teil der deutschen Reparationsvereinbarungen in den 1950ern, Volkswagen und Mercedes-Benz.
Trotzdem gab es ein paar Erfolge geben den arabischen Boykott – Ich glaube nicht, dass Kirk Douglas und Liz Taylor schlaflose Nächte verbracht haben, weil ihre Filme in Beirut und Baghdad nicht gezeigt wurden. 1951 entschied sich die Brown and Williamson Tobacco Corporation, der grösste amerikanische Händler von Zigaretten, Zigarren und Pfeifentabak, dafür, keines ihrer Produkte in Israel zu verkaufen. Die jüdischen Kriegsveteranenorganisation in den USA, zusammen mit Partnerveteranengruppen, lancierten eine Werbekampagne, in der sie ihre Mitglieder aufforderten, keine Produkte von Brown and Williamson zu kaufen, und sie verbreiteten Ganzseiteninserate im ganzen Land in Zeitungen und Radiospots, in denen die besagten Produkte aufgezählt wurden. Die Tabakfirma beugte sich nach einer kurzen Kampagne, die sie Millionen von Dollars gekostet hat, weil nicht nur die Leute aufhörten, ihre Produkte zu kaufen, sondern Supermärkte, Süssigkeitenläden und weitere Läden nahmen ihre Produkte aus den Regalen. Dasselbe passierte Coca-Cola, das auch mit Israel keine Geschäfte machte. In der Tat war sogar die grösste Coca-Cola-Abfüllanlage in Kairo, Ägypten, und bis zur ägyptischen Enteignung des jüdischen Unternehmens gehörte sie einer wohlhabenden jüdisch-ägyptischen Familie – die, nebenbei gesagt, heute im Rechtsstreit um die Rückgabe ihres Eigentums steht.
Delikatessenläden, Supermärkte (von denen einige der grössten Ketten entweder Juden gehörten, oder viele jüdische Kunden/Aktionäre hatten), Restaurants, Gaststätten und Geschäftslokale und/oder Unterhaltungsbetriebe wie Cateringfirmen, hörten auf, Coke und alle damit assoziierten Produkte zu kaufen. Es gab sogar Vorkommnisse, wo ganze Lastwagenladungen von Coca-Cola ausgeschüttet wurde und es wurde auch eine Werbekampagne gegen die Firma gestartet. Nun, obwohl Coke sein Geschäft in der arabischen Welt, mit seiner viel grösseren Bevölkerung als Israel, verlor, so haben sie doch konsistent mehr Umsatz im jüdischen Staat als in den anderen Ländern des mittleren Ostens.
Gegenboykotte funktionieren. Ich war persönlich begeistert, als der neue Justizminister, Ayelet Shaked, und der stellvertretende Aussenminister, Tzipi Hotovely es zu einem ihrer Hauptziele gemacht haben, die bösartige BDS-Kampagne und ihre Versuche, den israelischen Staat zu delegitimieren, zu stoppen. Es gibt Länder, wie die USA, wo es gegen Bundesgesetz verstösst, an einem Boykott gegen Israel mitzumachen. Es gibt juristische Modalitäten die man einsetzen kann, etwa Gerichtsverfahren gegen Praktiken wie Handelsbeschränkungen, unfaire Tarifbestimmungen und selbst, wenn nötig, Zivilgerichte in Prozessen wegen Verleumdung und übler Nachrede. Strafgerichte können zur Verfolgung von Vandalen benutzt werden, die israelische Produkte auf Ladengestellen zerstören, und Demonstranten können mit allem belastet werden von Ruhestörung bis zu Tätlichkeiten, wenn sie Gegendemonstranten physisch attackieren.
Doch jetzt will ich etwas eher ungewöhnliches tun. Ich bedanke mich bei der Boykott, Divestment und Sanktionen-Bewegung für ihre, bestimmt unbeabsichtigte, Unterstützung für Israel. Hier sind meine zehn Danke-schöns für die BDS-Befürworter. Sarkasmus ist ein Wort, das meiner Meinung nach als Schwert benutzt werden sollte, um diese skurrilen Gegner zu zerschneiden und zu zerstückeln.
Ich will den BDS-Leuten in der ganzen Welt danken für:
1) Israelischen Produkten und Dienstleistungen den Gegenwert von Millionen von Dollar an kostenloser Werbung und Publicity zukommen zu lassen für das öffentliche Herausstellen dieser Waren, Dienstleistungen und israelischen Individuen, Entertainer und kultureller Ikone, die vielleicht in der breiten Öffentlichkeit noch nicht so bekannt waren, und Unterstützer von Israel können jetzt ihre Liebe zum jüdischen Staat demonstrieren, indem sie israelische Produkte kaufen, israelische Dienstleistungen benutzen, und Bücher, Filme und Tickets von Theatervorstellungen von und mit israelischen Persönlichkeiten kaufen.
2) Sich selbst ihrer lokalen Bevölkerung und in der Medienwelt als die Antisemiten zu präsentieren, die sie sind, und jenen Individuen und Organisationen, die dem Kampf gegen diesen bösen Hass verpflichtet sind, klare Ziele abzugeben für ihre Prozesse und Gegenboykotte, sowie ans Tageslicht zu gelangen, wo wir doch wissen, dass das Tageslicht die beste Waffe gegen einen solchen Virus ist.
3) Indem sie ihren Judenhass zeigten, haben sie bewiesen, dass Antisemitismus immer noch existiert und blüht, selbst Jahrzehnte nach dem Holocaust, und damit das Interesse am Kampf gegen diese Form der Bigotterie erneuern.
4) Indem sie beweisen, dass Antiisraeldemonstrationen antisemitisch sind, und immer waren, unabhängig von der gegenteiligen Sophisterei. Im BDS-Ansturm gegen Israels „Existenzrecht“ wird die Verunglimpfung des Selbstbestimmungsrechts des jüdischen Volkes offenbar, die, ohne Zweifel, dieselbe Philosophie ist, die von den Nazis benutzt wurde, als sie die Juden zu „Untermenschen“ erklärten. Die Analogie der heutigen BDS-Bewegung und der antijüdischen Boykotte der Nazis in den 1930ern sind offensichtlich.
5) Indem sie die Schliessung der Einrichtungen israelischer Firmen in Judäa und Samaria erzwangen, was diese Firmen dazu brachte, innerhalb die Waffenstillstandslinien von 1949 umzuziehen, was verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten für die einheimischen israelischen Araber, Christen, Drusen, Bahai und anderen, die an den Orten leben, wo die Industrie hinzieht, wie Galiläa und die Wüste Negev, wo die Arbeitslosenrate unter israelischen Arabern definitiv sinken wird.
6) Die Schliessung und der Umzug dieser Firmen und ihrer Fabriken aus Judäa und Samaria wird dazu führen, dass Tausende „Palästinenser“ ihren Arbeitsplatz verlieren, und damit einhergehend, auch die ganzen Vorteile eines Arbeitsplatzes bei einer israelischen Firma, etwa ihre Gesundheitsvorsorge, Pensionskassen, und ihre monatlichen Gehaltschecks. In gewisser Weise werden diejenigen Menschen, denen die BDS-Bewegung helfen will, am meisten bestraft. Das wird nur die Emigration dieser Menschen, die heute bei einer Rate von 15-20’000 pro Jahr liegt, erhöhen, da sie Jobs und besseren Lebensstandard im Ausland suchen werden. Danke, BDS, dafür, Israel zu helfen, das „demografische“ Problem zu lösen.
7) Indem sie ausländische Firmen zwingen, ihr Geschäft mit Israel einzustellen, werden einheimische Industrien und Technologie jene Dinge und Dienstleistungen ersetzen, die nicht mehr aus dem Ausland kommen. Das wird zu einem Schub in israelischer Kreativität führen und weiter die „Startup Nation“ stärken und zu noch grösseren Höhen führen und weiteres Risikokapital ins Land bringen, was die einheimische Wirtschaft stärkt, nicht schwächt. In seiner Wirkung hat der anhaltende Boykott von Israel genau die Atmosphäre von sich-auf-sich-selbst-verlassen und profitables-Risiken-eingehen geschaffen, die Israel zum „Silicon Valley“ gemacht hat, das es heute ist. Israel ist die dritte Nation mit den meisten NASDAQ-Firmen – mehr als die arabischen Nationen zusammen – Danke, BDS.
8) Für das Schaffen einer massiven öffentlichen Bewegung unter ansonsten wenig interessierten Juden in ihrer Identifikation mit dem Staat Israel, durch den ungezügelten Antisemitismus der BDS-Bewegung. Durch den Angriff auf den jüdischen Staat haben diese bösartigen Leute Millionen von Juden in der Welt israelbewusst gemacht.
9) Viele Juden, besonders in Westeuropa, ziehen jetzt ernsthaft in Betracht, Aliyah zu machen (nach Israel zu immigrieren), weil die BDS-Bewegung in ihren Ländern eine Pandemie an direktem Judenhass entzündet hat und unsere Leute an ihre schwierige und vielleicht gefährliche Existenz, in der sie sich heute befinden, erinnert. Zum Beispiel hat sich die Zahl französischer Juden, die nach Israel immigrieren, seit letztem Jahr VERDREIFACHT, und Aliyah-Konferenzen in Frankreich, Grossbritannien, Schweden und Norwegen sind bis zu den Sparren voll mit Juden, die nach Israel nach Hause kommen möchten – Danke, BDS.
10) Dank der BDS-Bewegung und ihrer Lackaien und Unterstützer haben die Menschen in Israel erkannt, dass nur eine Rechte, Nationalistische Regierung die Sicherheit bieten kann und die Eigenverantwortung fördert, die wir brauchen, um in einer Welt zu überleben, die uns nie geliebt hat und die uns lieber tot und fort sehen möchte.
Ein letzter Punkt: Ich habe gar nicht die grossartigen Beiträge Israels auf dem Feld der Medizinaltechnik und Pharmazeutik erwähnt, weil das einen viel bewandteren Schreiberling erfordern würde als mich – diese Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiet der menschlichen Gesundheit erfordert, und verdient, einen eigenen Band.
Daher, um zu zeigen, dass ich an das standhafte Beharren auf den eigenen Prinzipien und an die persönliche Ideologie glaube, möchte ich empfehlen und befürworten, dass alle BDS-Unterstützer, wo immer sie auf diesem Planeten leben, an ihrem Glauben festhalten, und wann immer sie sich auf der Schwelle des Todes finden, oder an einer unerträglich schmerzhaften und qualvollen Krankheit leiden, dass sie abschwören vom Einsatz israelischer Medikamente oder vom Einsatz von israelisch entworfenen und / oder in Israel hergestellten Diagnosewerkzeugen, Maschinen oder Operationstechniken, und an unerträglichen Schmerzen leiden und sterben, wissend, dass sie ihrem Glauben bis zum letzten Atemzug treu blieben.
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