Palästinenser: Der Unterschied zwischen UNS und IHNEN
Bassam Tawil, 4.8.2015, Gatestone Institute.org
- Wir Palästinenser haben es versäumt, unsere Leute zu den Grundsätzen der Toleranz und des Friedens zu erziehen. Stattdessen dulden wir Terrorismus und applaudieren ihm, vor allem, wenn er gegen Juden gerichtet ist. Wir wollen, dass die Welt den Terrorismus nur dann verurteilt, wenn es das Leben von Palästinensern kostet.
- Abbas‘ mehrdeutige, halbherzige Verurteilungen der Angriffe von Palästinensern gegen Israelis sind nur für die Öffentlichkeit bestimmt und in erster Linie auf Beschwichtigung westlicher Geldgeber ausgerichtet, damit diese auch weiterhin Gelder an die palästinensische Autonomiebehörde fliessen lassen. Darüber hinaus versuchen seinen Verurteilungen, Israel für palästinensische Terroranschläge verantwortlich zu machen.
- Netanjahus starke und klare Verurteilung liess mich und andere Palästinenser mit der Frage zurück, wann wir das letzte Mal ähnliche Aussagen von unseren Führern gehört hätten. Ich kann mich nicht erinnern, Abbas oder jeden anderen Palästinenserführer jemals Schock und Empörung über die Tötung von Juden in einem palästinensischen Terroranschlag zum Ausdruck zu bringen, noch das letzte Mal, dass ein palästinensischer Beamter die israelischen Opfer eines palästinensischen Terrorangriffs besucht hätte.
- Jedes Mal, wenn Abbas widerwillig einen palästinensischen Terroranschlag verurteilt, droht ihm eine Welle der Kritik von vielen Palästinensern. Im Gegensatz zur israelischen Öffentlichkeit beeilen sich viele Palästinenser oft, Terroranschläge gegen Juden zu rechtfertigen und sogar zu begrüssen. Hat es jemals einen palästinensischen Aktivisten gegeben, der es gewagt hätte, eine Kundgebung in einer palästinensischen Stadt abzugehalten, um Selbstmordattentate oder die Ermordung einer ganzen jüdischen Familie zu verurteilen? Der israelische Präsident hat guten Grund, sich für den Mord an dem Baby beschämt zu fühlen. Aber wann werden wir Palästinenser jemals ein Gefühl der Scham haben über die Art, wie wir auf die Ermordung von Juden reagieren?
Ich kann die Anzahl Male gar nicht zählen, die ich von israelischen Juden den Satz „Ich schäme mich“ und „Es tut mir leid“ gehört habe, als Reaktion auf das schreckliche Verbrechen, das das Leben des palästinensischen Kleinkindes Ali Dawabsha im Westbank-Dorf Duma letzte Woche gekostet hat.
Die starke Reaktion der israelischen Öffentlichkeit und Führungskräfte auf den Brandanschlag ist, ganz ehrlich, ein wenig tröstlich. Die israelische Wand-zu-Wand-Verurteilung dieses Verbrechens hat mich und andere Palästinenser nicht nur beschämt, sondern auch peinlich berührt hinterlassen – denn dies ist nicht die Art, wie wir Palästinenser auf Terroranschläge gegen die Juden reagieren – selbst auf verabscheuungswürdige Morde an jüdischen Kindern .
Unsere Antwort hat in der Tat Gefühle der Schande und Schmach gebracht. Während der israelische Ministerpräsident, der Präsident und andere Beamte rasch stark die Ermordung von Dawabsha verurteilten, haben unsere Politiker nur selten Terroranschläge gegen Juden verurteilt. Und wenn ein palästinensischer Führer wie Mahmud Abbas eine Verurteilung erteilt, ist sie oft vage und mehrdeutig.
Nehmen wir zum Beispiel, was nach der letztjährigen Entführung und Ermordung von drei israelischen Jugendlichen durch Palästinenser in der Westbank passierte. Nicht nur dauerte es vier Tage, bis Präsident Abbas eine Erklärung zur Verurteilung des Terrorangriffs herausgab, sondern die Verurteilung war bestenfalls eine vorläufige: „Die palästinensische Präsidentschaft … verurteilt die Reihe von Ereignissen, die in der vergangenen Woche passiert sind, beginnend mit der Entführung von drei israelischen Jugendlichen.“ Abbas ging dann dazu über, Israel für die Verhaftung Dutzender Hamas-Mitglieder nach der Entführung und Ermordung der drei Jugendlichen zu denunzieren.
Später im Jahr 2014, als Abbas einen palästinensischen Terroranschlag verurteilte, der fünf Israelis in einer Jerusalemer Synagoge tötete, erklärte der Fatah-Offizielle Najat Abu Baker ein paar Tage später, dass Abbas Verurteilung „innerhalb eines diplomatischen Rahmens gemacht worden sei … [er] ist gezwungen, auf diese Weise mit der Welt zu sprechen.“
Abbas‘ Verurteilung des Anschlags in der Synagoge in der Jerusalemer Nachbarschaft Har Nof kam offenbar nur unter dem Druck von US-Aussenminister John Kerry zustande, der zweimal den Palästinenserführer anrief und verlangte, dass er sich gegen die Morde ausspreche. Abbas‘ Aussage lautete, dass die palästinensische Führung die „Tötung von Gläubigen in einer Synagoge und alle Gewalthandlungen, unabhängig von ihrer Herkunft“ verurteilt. Seine Aussage rief dann auch nach einem Ende der „Übergriffe und Provokationen von Siedlern gegen die Aksa-Moschee.“
Abbas‘ mehrdeutig, halbherzige Verurteilungen der Angriffe von Palästinensern gegen Israelis sind nur für die Öffentlichkeit bestimmt und in erster Linie auf Beschwichtigung westlicher Geldgeber ausgerichtet, damit diese auch weiterhin Mittel an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) leiten. Darüber hinaus versuchen seine Verurteilungen fast immer, Israel für die palästinensischen Terroranschläge die Schuld zuzuschieben – vermutlich ein Versuch, die Tötung von Juden durch die Hände von palästinensischen Terroristen zu rechtfertigen.
Im Gegensatz dazu klingen israelische Führer, die die Ermordung des palästinensischen Kleinkindes verurteilten, im Ton fest und unzweideutig. Hier ist, was Ministerpräsident Netanjahu sagte nach dem Besuch der Eltern und des Bruder des ermordeten Babys, die beim Brandanschlag verletzt wurden und eine medizinische Behandlung in israelischen Krankenhäusern erhalten: „Wenn Sie neben dem Bett dieses kleinen Kindes stehen, und sein kleiner Bruder wurde so brutal ermordet, sind wir schockiert, sind wir empört. Wir verurteilen das. Es gibt Null Toleranz für den Terrorismus, wo immer er herkommt, von welcher Seite des Zauns er auch herkommen mag.“
Netanjahus starke und klare Verurteilung liess mich und andere Palästinenser uns fragen, wann wir das letzte Mal ähnliche Aussagen von unseren Führern gehört hatten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Abbas oder jeden anderen Palästinenserführer Schock und Empörung über die Ermordung von Juden in einem palästinensischen Terroranschlag zum Ausdruck zu bringen. Ich kann mich auch nicht erinnern, wann das letzte Mal war, dass wir von einem palästinensischen offiziellen Besuch der israelischen Opfer eines palästinensischen Terroranschlag gehört hätten.
Die Verurteilung des Babymordes durch israelische Führer ist eine aufrichtige Stimme, die den Blick auf die überwiegende Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit widerspiegelt. Im Gegensatz dazu spiegeln die Verurteilungen von Terroranschlägen durch palästinensische Führer nicht die allgemeine Stimmung auf der palästinensischen Strasse. Jedes Mal, wenn Abbas widerwillig einen palästinensischen Terroranschlag verurteilt, droht ihm eine Welle der Kritik von vielen Palästinensern.
Im Gegensatz zur israelischen Öffentlichkeit, beeilen sich viele Palästinenser oft, die Terroranschläge gegen Juden zu rechtfertigen, und sogar zu begrüssen. Das war die Situation noch vor wenigen Wochen, als ein israelischer Mann in der Nähe von Ramallah erschossen wurde. Mehrere palästinensischen Fraktionen und Militärgruppen applaudierten dem Mord, nannten ihn eine „natürliche Reaktion auf die israelischen Verbrechen.“
Das ist der grosse Unterschied zwischen der Art, wie Israelis und Palästinenser auf Terrorismus reagieren. Der Mord an Dawabsha sah Tausende von Israelis Anti-Gewalt-Demonstrationen abhalten, das schreckliche Verbrechen verurteilten. Aber hat jemand schon einmal von einer ähnliche Kundgebung auf der palästinensischen Seite gehört, wenn die Terroristen unschuldige jüdische Zivilisten töten? Gibt es einen hochrangigen palästinensischen Beamten oder eine prominente Figur, die es wagt, in der Öffentlichkeit gegen die Ermordung der Juden zu sprechen, auf einer Kundgebung im Zentrum von Ramallah oder Gaza-Stadt? Hat es jemals einen palästinensischen Aktivisten gegeben, der eine Kundgebung in einer palästinensischen Stadt abzuhalten gewagt hätte, um Selbstmordattentate oder die Ermordung einer ganzen jüdischen Familie zu verurteilen?
Während Israelis Kundgebungen abhielten, um Terrorangriffe gegen unser Volk zu verurteilen, haben wir die Tötung von Juden gefeiert. Wie oft sind wir nach der Tötung von Juden auf die Strasse gegangen, um im Jubel Süssigkeiten und Bonbons zu verteilen? Solch widerliche Szene von Männern und Frauen, die Terroranschläge gegen Juden auf den Strassen der Westbank und im Gazastreifen feierten, sind nie von unseren Führern verurteilt worden. Diese Szenen sind jedes Mal nach palästinensischen Terrorangriff gegen Juden alltäglich geworden.
Diese Szenen stehen in scharfem Gegensatz zu den öffentlichen Erklärungen und Kundgebungen in Israel als Reaktion auf Terroranschläge gegen die Palästinenser. Unsere Führer müssen von Israels Präsident, Reuven Rivlin, lernen, der sagte, er sei „beschämt“ und „unter Schmerzen“ wegen der Ermordung des palästinensischen Babys. Wann war das letzte Mal, dass ein palästinensischer Führer solche Rhetorik verwendet, um die Ermordung von Juden zu verurteilen? Die lakonischen Aussagen von Abbas‘ Büro als Reaktion auf antijüdische Terroranschläge sprachen nie von Scham und Schmerz.
Wir haben es versäumt, unsere Leute zu den Grundsätzen der Toleranz und des Friedens zu erziehen. Stattdessen dulden wir weiterhin den Terrorismus und applaudieren ihm, vor allem, wenn er gegen Juden gerichtet ist. Wir wollen, dass die ganze Welt den Terrorismus ausschliesslich dann verurteilt, wenn er das Leben von Palästinensern gekostet hat. Wir haben einen Punkt erreicht, wo viele von uns entweder Angst davor haben, gegen Terrorismus zu sprechen, oder ihn einfach akzeptieren, wenn er das Leben von Juden kostet. Der israelische Präsident hat guten Grund, sich für den Mord am Baby zu schämen. Aber wann haben wir Palästinenser jemals ein Gefühl der Scham gegenüber der Art, wie wir auf die Ermordung von Juden reagieren? Wann werden wir aufhören, Terroristen zu verherrlichen und Strassen und öffentliche Plätze nach ihnen zu benennen, statt sie stark zu verurteilen und aus unserer Gesellschaft zu vertreiben? Wir haben noch eine Menge von israelischen Führern und der israelischen Öffentlichkeit zu lernen.
Bassam Tawil lebt im Nahen Osten.
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