Europa wehrt sich mit Kerzen und Teddybären
Giulio Meotti, 28.5.2017, Gatestone Institute
- Europa hat immer noch nicht realisiert, dass der Terror, der seine Metropolen trifft, ein Krieg ist, und nicht der Fehler von ein paar gestörten Menschen, die die islamische Religion missverstanden haben.
- Wir sind anscheinend noch nicht bereit, unsere masochistischen Einsatzregeln aufzugeben, die das Volk des Feindes höher bewerten als unser eigenes.
- Es scheint, dass für Europa der islamische Terrorismus nicht real ist, sondern nur eine vorübergehende Störung des Alltags. Wir kämpfen gegen globale Erwärmung, Malaria und den Hunger in Afrika. Doch sind wir nicht bereit, um unsere Zivilisation zu kämpfen? Haben wir bereits aufgegeben?
Diese lange und traurige Liste ist die menschliche Ernte des islamischen Terrorismus auf Europas Boden:
Madrid: 191. London: 58. Amsterdam: 1. Paris: 148. Brüssel: 36. Kopenhagen: 2. Nizza: 86. Stockholm: 5. Berlin: 12. Manchester 22. Und das berücksichtigt noch nicht einmal die hunderte von Europäer, die im Ausland geschlachtet werden, in Bali, in Sousse, in Dakka, in Jerusalem, in Sharm el Sheikh, in Istanbul.
Doch nach 567 Terroropfern versteht Europa immer noch nicht. Nur schon die erste Hälfte 2017 hat durchschnittlich alle neun Tage Terrorangriffsversuche in Europa gesehen. Und trotz der islamistischen Offensive wehrt sich Europa mit Teddybären, Kerzen, Blumen, Mahnwachen, Twitter Hashtags und Cartoons.
Nach 9/11 und 2,996 Toten erhoben sich die USA unter George W. Bush, um zu kämpfen. Die Vereinigten Staaten und ein paar mutige europäische Alliierte wie Grossbritannien, Italien und Spanien bewiesen sich als „stärkeres Pferd“. Islamische Kämpfer wurden in die Defensive zurück gedrängt; Dschihadistische Kämpfer fielen zurück und dutzende von Terrorplänen wurden aufgedeckt und verhindert. Doch diese Reaktion dauerte nicht an. Europa zog sich rasch an seine Heimatfront zurück, während die Islamisten den Krieg auf europäischen Boden trugen: Madrid, London, Theo van Gogh…
Seitdem ist die Situation nur noch schlimmer geworden: Eine einfache Berechnung zeigt, dass wir von einem Angriff alle zwei Jahre zu einem Angriff alle neun Tage übergegangen sind. Nehmen Sie nur die letzten sechs Monate: Berlin, London, Stockholm, Paris und jetzt Manchester.
Europa hat noch nicht erkannt, dass der Terror, der seine Metropolen trifft, ein Krieg ist und nicht der Fehler einiger gestörter Menschen, die die islamische Religion missverstanden habe. Heute gibt es mehr britische Muslime in den Reihen von ISIS als in den britischen Streitkräften. Nach Alexandre Mendel, Autor des Buches Jihadist France, gibt es mehr gewalttätige Salafisten in Frankreich als normale Soldaten in der schwedischen Armee.
Dreizehn Jahre nach dem Angriff auf die Züge von Madrid lesen die Führer Europas aus demselben Skript: die Bilder von Schmerz zu verbergen, um niemanden zu erschrecken; Verheimlichen, dass die islamistischen Angreifer „Made in Europa“-Insider sind; Wiederholen, dass Islam „eine Religion des Friedens“ ist; Gefangene innerhalb unserer Freiheiten zu sein; zuzusehen, wie sie sich einzeln in Luft auflösen, während wir verkünden, dass „wir unseren Lebensstil nicht verändern werden“; Und die Grundlagen unserer Zivilisation auszulöschen – Meinungsfreiheit, Gedankenfreiheit, Freizügigkeit, Religionsfreiheit – die gesamte Grundlage des jüdisch-christlichen Westens.
Der radikale Islam ist die größte Bedrohung für Europa seit dem Nationalsozialismus und dem sowjetischen Kommunismus. Aber wir sind noch nicht geneigt, irgendwelche der politischen oder ideologischen Säulen zu hinterfragen, die zur gegenwärtigen Katastrophe geführt haben, wie Multikulturalismus und Masseneinwanderung. Harte Terrorismusbekämpfungsmaßnahmen, die einzigen, die die Pläne und die Moral der Terroristen brechen könnten, sind nicht in Angriff genommen worden. Dazu gehören das Schließen von Moscheen, die Deportation von radikalen Imamen, das Verbot der Fremdfinanzierung von Moscheen, die Schließung von toxischen Nichtregierungsorganisationen, die Trockenlegung der Wohlfahrtsfinanzierung der europäischen Dschihadisten, die Verhinderung des Flirts mit Dschihadisten und das Stoppen der Rückkehr ausländischer Kämpfer von der Schlachtfront nach Hause.
Wir behandeln Krieg und Völkermord, als wären sie einfach Fehler, die von unseren Geheimdiensten gemacht wurden.
Wir klassifizieren den radikalen Islam als die „Geisteskrankheit“ einiger gestörter Menschen. Mittlerweile werden jede Woche in Frankreich zwei neue Salafisten-Moscheen eröffnet, während der radikale Islam in mehr als 2.300 französischen Moscheen gepredigt wird. Tausende von europäischen Muslimen sind gegangen, um den Dschihad in Syrien und im Irak zu führen, und Fundamentalisten übernehmen die Kontrolle über Moscheen und islamische Zentren. In Brüssel werden alle Moscheen von den Salafisten kontrolliert, die den muslimischen Massen den radikalen Islam predigen.
Die traurige Wahrheit ist, dass Europa niemals den politischen Willen gehabt hat, einen totalen Krieg gegen ISIS und die anderen Dschihadisten zu führen. Sonst wären Rakka und Mossul schon längst neutralisiert worden. Stattdessen übernahmen die Islamisten Molenbeek in Belgien, die französischen Vorstädte und große Teile Großbritanniens. Wir sollten jetzt die Befreiung von Mossul und die Rückkehr der Christen in ihre Häuser feiern; Stattdessen trauern wir um 22 Menschen, die von einem islamischen Selbstmord-Bomber in Manchester ermordet wurden, sowie 64 Verwundeten, und 29 Christen, die in dieser Woche allein in Ägypten getötet wurden.
Ernsthaftes Kämpfen würde massive Bombardierungen erfordern, um so viele Islamisten wie möglich zu beseitigen. Aber wir sind anscheinend nicht bereit, unsere masochistischen Einsatzregeln aufzugeben, die das Volk des Feindes höher privilegieren als unser eigenes. Europa hat auch nie verlangt, dass seine muslimischen Gemeinschaften dem Dschihadismus und dem islamischen Recht, der Scharia, abschwören. Dieses Schweigen hilft den Islamisten, die Stimmen der mutigen muslimischen Dissidenten zum Schweigen zu bringen. Mittlerweile werden die Armeen Europas jeden Tag kleiner, als ob wir dieses Spiel bereits als verloren betrachteten.
Nach jedem Angriff recyceln Europas Führer die gleichen leeren Slogans: „Weiter“; „Wir sind stärker“; „Business as usual“. Der muslimische Bürgermeister von London, Sadiq Khan, sagt uns, dass wir uns an das tägliche Blutbad gewöhnen müssen! Er sagt, er glaube, dass die Bedrohung durch Terrorangriffe „ein Teil des Lebens in einer Großstadt“ ist und dass große Städte auf der ganzen Welt „für diese Art von Sachen vorbereitet werden müssen“. Deutet er ernsthaft an, dass wir uns an das Massaker unserer eigenen Kinder in der Manchester Arena gewöhnen sollen? Der islamische Terror ist mittlerweile Teil der Landschaft so vieler europäischer Großstädte: Paris, Kopenhagen, Nizza, Toulouse, Berlin…
Anstatt sich auf den Dschihad und den radikalen Islam zu konzentrieren, sprechen die europäischen Führer fortdauernd von der „russischen Bedrohung“. Es wäre in der Tat ein Fehler, den russischen Expansionismus zu vernachlässigen. Aber haben Wladimir Putins Truppen Westminster angegriffen? Haben sich russische Agenten bei einem Manchester-Konzert in die Luft gesprengt und Kindern das Leben genommen? Hat ein ehemaliger sowjetischer Spion in Stockholm spazierende Schweden massakriert? Für die Führer Europas verspricht Putin eine willkommene Ablenkung von den wahren Feinden.
Der französische Schriftsteller Philippe Muray schrieb in seinem Buch Werte Dschihadisten („Dear Jihadists„):
„Werte Dschihadisten, erzittert vor dem Zorn des Mannes in Bermudas-Shorts, fürchtet Euch vor der Wut der Konsumenten, der Reisenden, der Touristen, der Urlauber, die aus ihren Wohnmobilen steigen, stellt Euch vor, wie wir uns in der Freude und dem Luxus wälzen, der uns geschwächt hat.“
Es scheint, dass der islamische Terrorismus für Europa nicht real ist, sondern nur eine momentane Unterbrechung der Alltagsroutine. Wir kämpfen gegen die globale Erwärmung, gegen Malaria und Hunger in Afrika und für eine globale Welt der Gleichheit. Doch sind wir nicht bereit, für unsere Zivilisation zu kämpfen? Oder haben wir schon aufgegeben?
Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio, ist italienischer Journalist und Autor.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.
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