Somayyeh Shahbazi Jahrouii gehenkt, weil sie sich gegen Vergewaltigung wehrte
4.12.2019, women.ncr-iran.org
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Am Morgen des 4. Dezembers 2019 ist Somayyeh Shahbazi Jahrouii gehenkt worden im Sepidar-Gefängnis von Ahvaz, Hauptstadt der Provinz Khuzestan.
Somayyeh Shahbazi Jahrouii, 33, war sechs Jahre lang im Gefängnis. Laut ihren Angehörigen hatte sie in Notwehr während einer Vergewaltigung einen Mord begangen.
Somayyeh Shahbazi Jahrouii ist die 98ste Frau, die während Rouhanis Amtszeit als Präsident des Klerikerregimes gehenkt und exekutiert wurde.
Das iranische Regime hält den Weltrekord bei Exekutionen von Frauen. Seit Anfangs 2019 hat es mindestens 11 Frauen exekutiert, was eine Eskalation in der Anzahl Exekutionen von Frauen darstellt, verglichen mit den 9 exekutierten Frauen im verlaufe des gesamten Jahres 2016, 10 in 2017, und 6 in 2018.
Als Konsequenz der Versagens des Klerikalregimes, Morde aufgrund ihres Grades zu klassifizieren, wird jeder, der einen Mord begangen hat, zum Tode verurteilt, unabhängig von den Motiven. Viele der im Iran wegen Mord verurteilten Frauen sind selber Opfer von Gewalt gegen Frauen und haben den Mord als Akt der Selbstverteidigung beziehungsweise Notwehr begangen.
In Tagen, in denen die Welt das Bewusstsein über Gewalt gegen Frauen zu schärfen versucht und dieses ominöse Phänomen eliminiert, exekutiert das Klerikalregimie im Iran eine Frau, die Opfer von Gewalt geworden ist. Zur selben Zeit erschiesst sie Demonstranten oder tötet sie unter Folter, einschliesslich einer beträchtlichen Anzahl Frauen.
Das iranische Regime ist der Weltrekordhalter in Anzahl Exekutionen pro Einwohner. Das Klerikalregime verhängt die Todesstrafe als Werkzeug, um seine Macht zu zementieren und um eine enttäuschte Population, von denen die Mehrheit unter der Armutsschwelle lebt, zum Schweigen zu bringen.
Mindestens 4.000 Menschen sind während Rouhanis Amtszeit offiziell exekutiert worden. Die tatsächliche Anzahl Exekutionen ist viel höher, weil die Mehrheit der Exekutionen im Iran im Geheimen durchgeführt wird, ausserhalb der Augen der Öffentlichkeit, wo nur die führenden Köpfe und Täter Zeugen sind. Der iranische Widerstand fordert ein Ende der Praxis der Todesstrafe im Iran.
Zuerst die Mullahs hängen, dann erst die Todesstrafe aufheben. Diese Leute am Leben zu lassen wäre genau so unerträglich wie im Falle Hitler & Co. Als Nazidt. zu Ende war war ich am Anfang meiner Pubertät, politisch total desinteressiert. Etliche Jahre später erwachte erst mein politisches Interesse. Und ab da war mir der Gedanke, dáß so viele Täter noch leben, manche nur eingesperrt, die meisten frei, so ziemlich unerträglich. Auch daß – soweit ich informiert war – keiner dagegen aufstand.
Aber ich lebte in meinem Geburtsland Ungarn (H), seit 1957 in A, (lange Zeit ohne ausreichende Sprach-kenntnisse), was hätte ich tun können? Und jetzt bin ich zu alt (89). Doch würde ich etwas versuchen, wenn ich gesund wäre. Zu so einem Kampf braucht man viel Krafr und diese habe ich nicht mehr. Schade sehr schade, aber so ist es leider.
lg
caruso