Es gibt nur einen Weg, Buschfeuern die Kraft zu nehmen: Entfernt das Brennmaterial
Rod Keenan, 6.1.2020, theconversation.com
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
Während die ungeheuren Feuersbrünste über den Südosten Australiens hinwegfegen, war die Notwendigkeit einer nationalen Buschfeuerpolitik noch nie so dringend wie heute. Ein aktives Landmanagement, wie z.B. die Verringerung der Gefahren durch Brände und die Ausdünnung der Wälder, muss im Mittelpunkt einer solchen Politik stehen.
Gut gemacht, begrenzt ein kontrolliertes Abbrennen die Ausbreitung eines Buschfeuers und erleichtert seine Bekämpfung, indem es die Menge an brennbarem Material reduziert. Auch die Rodung oder Ausdünnung der Vegetation an Straßenrändern und anderen Flächen trägt dazu bei, die Brennstoffunterbrüche aufrechtzuerhalten, so dass die Feuerwehr im Notfall Zugang zu den Wäldern hat.
Wie ehemalige Feuerwehrchefs kürzlich verdeutlicht haben, ist von allen Faktoren, die die Schwere eines Brandes bestimmen – Temperatur, Windgeschwindigkeit, Topographie, Brennstofffeuchtigkeit und Brennstofflast – die Brennstofflast der einzige Faktor, den der Mensch beeinflussen kann.
Die königliche Kommission für die Buschbrände am Schwarzen Samstag in Victoria stellte gravierende Mängel im Land- und Brennstoffmanagement fest, die vor allem in der Zuständigkeit der Bundesstaaten liegen. Vor zehn Jahren forderte ich auch einen nationalen Ansatz zu den Buschfeuern, einschließlich des Vegetationsmanagements.
Seither hat sich relativ wenig geändert. Es ist, als ob Australien eine kollektive und institutionelle Amnesie erlebte, wenn es um die Vorbereitung auf Buschfeuer geht. Doch die Bedrohung wird nur noch weiter eskalieren. Australien muss sich nachhaltig für ein besseres Landmanagement einsetzen.
Die drei Säulen des Umgangs mit Buschfeuern
Das Buschfeuer-Management umfasst drei Bereiche: Vorbereitung, Reaktion und Wiederherstellung.
Die Vorbereitung umfasst die Verwaltung der Brennmaterialvorräte und der Vegetation, die Aufrechterhaltung des Zugangs zu den Waldschneisen und Brandunterbrechungen, die Planung der Brandbekämpfung und die Sicherstellung ausreichender personeller Kapazitäten und Ressourcen, um auf den schlimmsten Fall reagieren zu können.
Die Reaktion umfasst den Einsatz von Flugzeugen, Löschfahrzeugen und Feuerwehrpersonal, und die Wiederherstellung erfordert soziale, finanzielle und institutionelle Unterstützung.
Die Bundesregierung konzentriert sich vor allem auf die Buschfeuerbekämpfung und den Wiederaufbau, der nun dem Innenministerium und dem zuständigen Minister für Naturkatastrophen und Notfallmanagement, David Littleproud, untersteht.
Nach den großen Feuerereignissen in den 2000er Jahren hat das Commonwealth erhebliche Ressourcen für die Reaktion auf die Buschfeuer bereitgestellt. Dazu gehörte ein Beitrag zu den Kosten für mehr Löschflugzeuge und -hubschrauber sowie Forschungsmittel.
Aber was ist mit der Feuervorbereitung?
Die vorgeschriebene Verbrennung wird als ein Schlüsselelement der Buschfeuervorbereitung angesehen. Während es einige Debatten über die Wirksamkeit auf die Auswirkungen eines Feuers gibt, kam die königliche Kommission zu Buschfeuern in Victoria zum Schluss, dass eine Brennmaterialmodifikation in ausreichendem Maße die Auswirkungen selbst von Bränden mit hoher Intensität reduzieren kann.
Weitere Maßnahmen zur Waldbewirtschaftung sind die Ausdünnung dichter Waldgebiete, die mechanische Reduzierung der Strauchschicht dort, wo eine Verbrennung nicht möglich ist, und die Aufrechterhaltung von Brandschneisen. Wenn sich das Klima verändert, können wir eine Änderung des Baumartenmixes in Betracht ziehen.
Das neu fusionierte Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Umwelt ist die Bundesbehörde mit dem größten Interesse an der Landbewirtschaftung. Andere Behörden wie das Ministerium für Industrie, Wissenschaft, Energie und Ressourcen teilen sich jedoch einige Aufgaben.
Die Bundesmittel für das Landmanagement betreffen einzelne Themen wie Unkraut, Wildtiere, bedrohte Arten oder Wasserqualität. Die Finanzierung erfolgt oft nur bruchstückhaft und wird an staatliche Stellen oder Gemeindegruppen mit wenig Koordination ausgegeben. Wenn Bundesprogramme umgesetzt werden, ziehen die Staaten oft ihre Mittel zurück.
Der ehemalige Feuerwehr- und Rettungskommissar von NSW, Greg Mullins, und andere Experten haben davor gewarnt, dass die Verbrennung von Brennmaterial durch die Verknappung der Ressourcen in einigen Staaten und Territorien sowie durch wärmeres, trockeneres Wetter, das die Anzahl der Brenntage reduziert, eingeschränkt ist.
Auf Staatsebene wurden seit den Großbränden der 2000er Jahre die Mittel für die Brandbekämpfung aufgestockt und die Koordinierung zwischen den Brandschutz- und Landbewirtschaftungsbehörden verbessert.
Der Fokus der beiden Gruppen ist jedoch nach wie vor gespalten, was den Fortschritt vereiteln kann. Die Feuerwehren legen den Schwerpunkt auf den Schutz von Leben und Eigentum, wenn die Brände einmal ausgebrochen sind, während sich die Forst- und Landmanagementbehörden auf die Verringerung des Brandrisikos konzentrieren und eine größere Bandbreite an natürlichen und gemeinschaftlichen Werten berücksichtigen müssen.
In einem sich rasch verändernden Klima erfordert die Landbewirtschaftung eine langfristige Anpassungsstrategie, die durch fundierte Analysen und Forschungsarbeiten, unterstützende Gesetze und politische Maßnahmen sowie ausreichende finanzielle und personelle Mittel untermauert wird. Um sie zu unterstützen, ist eine parteiübergreifende politische Unterstützung und Kontinuität in der Führung erforderlich.
Ein nationaler Ansatz
Staatliche Stellen können nicht die volle finanzielle Belastung für den Brandschutz tragen. Angesichts der Tatsache, dass Feuerereignisse in fast allen Staaten und Gebieten stattfinden, ist es klar, dass wir einen nationalen Ansatz brauchen.
Die Bundesregierung sammelt die meisten Steuereinnahmen und sollte einen größeren Anteil der Kosten für die vorgeschriebenen Abbrennungen, die Aufrechterhaltung des Zugangs, die Branderkennung und die schnelle Brandbekämpfung übernehmen.
Die Ausgaben des Bundes für die Landbewirtschaftung können besser integriert werden, um die Gemeinden einzubinden und zu schützen, die biologische Vielfalt zu erhalten, die Wasserqualität zu erhalten, die Kohlenstoffemissionen der Wälder zu managen und die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen künftige Brände zu verbessern. Jüngste Bundesinvestitionen in den kontrolllierten Abbrand von Savannen in Nordaustralien sind ein gutes Beispiel dafür.
Ein Bundesbüro für Buschfeuer- und Landmanagement könnte die nationale Politik unterstützen und Investitionen koordinieren, einschließlich der Überwachung und Berichterstattung über den Zustand von Wald und Land. Staatliche Stellen, lokale Behörden und private Landbesitzer könnten weiterhin für das Management sorgen, um die nationalen Ziele zu erreichen.
Auch das Engagement für die öffentliche Bildung ist entscheidend. Viele Menschen verstehen nicht die Notwendigkeit angemessener menschlicher Eingriffe, wie z.B. vorgeschriebenes Abbrennen oder Ausdünnen, um die Wälder, die wir alle genießen, zu schützen. Wir müssen auch von den traditionellen Besitzern lernen, wie man in unserem Land lebt und Land mit Feuer bewirtschaften kann.
Im Dezember leitete die Bundesregierung eine Untersuchung über die Wirksamkeit von Vegetations- und Landmanagement und Buschbränden ein. Diese Untersuchung muss ausgeweitet werden, um die simplifizierenden Debatten der Vergangenheit zu vermeiden und alle Parteien zusammenzubringen, um Lösungen zu finden.
Als eines der am stärksten verstädterten Länder der Erde gibt es nur wenige Stimmen für mehr Ausgaben für die ländliche Landbewirtschaftung zu gewinnen. Die Verringerung der Gefahren ist eine manchmal riskante, arbeitsintensive Maßnahme, und das Spannungsfeld zwischen der Verringerung der Brennmaterialbelastung und der Erhaltung der Umwelt muss bewältigt werden.
Doch nachdem die Trauer, der Ärger und die Schuldzuweisungen durch diese Brände vorbei sind, ist es Zeit für ein dringendes nationales Umdenken – und die Regierung Morrison muss dabei die Führung übernehmen.
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