Lebenszeichen
Nachdem einige Mitbürger besorgt nachgefragt haben, sehe ich mich zu einer Entwarnung verpflichtet: Ja, ich lebe noch! Keine Panik. Weder bin ich des Schreibens überdrüssig geworden, noch im Keller des Kanzlerinnenamtes mit Kabelbindern gefesselt oder an kulturell bedingtem Herzversagen verendet.
Unruhige Zeiten
Die Gründe für meine derzeit eher spärlich erscheinenden Beiträge sind anderer Natur. „Überlastung“ ist einer davon. Es passiert schlichtweg zu viel. Zusätzlich zu Familie und Arbeit. Wenn ich mich dann in einer ruhigen Minute über die täglichen Hetzjagden der Medien hermache, befällt mich eine Mischung aus Widerwillen und aufrichtigem Ekel. Glücklicherweise wurde dann meist schon der gesammelte Stuss fachmännisch von klügeren Köpfen entsorgt, während ich meinen noch aus der virtuellen Kloschüssel ziehe. Bin ich auch nicht böse drum.
Abgesehen davon nähern wir uns unübersehbar mit Siebenmeilenstiefeln der Untergangsphase des derzeitigen Regimes. Daraus abzuleiten, dass es „bald vorbei“ oder „das Schlimmste schon überstanden“ sei, wäre allerdings fahrlässig optimistisch. Das dicke Ende kommt noch, macht euch da keine Illusionen! Es sind auf jeden Fall Zeiten, die mehr Taten als Worte erfordern. Und ich tue, so gut ich kann. (Was ich natürlich nicht tue, ist, dies hier im Detail schriftlich zu fixieren!)
Die Vorsorge gegen die nächste Stufe unvermeidlicher Repressalien gehört dazu. Nebenher habe ich ein wachsames Auge auf Südafrika. Wenn dort die Scheiße endgültig in den Ventilator fliegt (das sagt man so), was jederzeit passieren kann, müssen eventuell 2-3 Leute evakuiert werden. Echte Flüchtlinge vor einem rassistisch motivierten Genozid. Unübersehbar beschäftigt mich freilich auch die Pflege der Termine. [1] Deren Anzahl nimmt langsam unanständige Ausmaße an — glücklicherweise! Und die sind momentan einfach mal wichtiger als meine Gedanken zum Zeitgeschehen. A propos Vorsorge…
Kannibalismus und Popcorn
Für die nächsten Wochen empfehle ich dringend das Bunkern größerer Mengen Popcorns (süß oder salzig bleibt jedem selbst überlassen). Wir erleben gerade den Beginn einer bemerkenswerten Säuberungswelle, die man so eher Nordkorea zutrauen würde. Deren jüngstes Opfer ist der Politikwissenschaftler Martin Wagener, Professor an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.
Er hat es tatsächlich gewagt, die problemlos durchführbare Schützbarkeit von Grenzen zu behaupten. Grenzen! Dummerweise auch noch unsere. Gegen den ausdrücklichen Wunsch der GröFurZ*! Das geht mal gar nicht. Und so geschieht das Unvermeidliche: Staatsfunk, Lügenpresse und rote Wahrheits-Kommandos auf Wikipedia zimmern Hand in Hand eine schöne Rufmord-Kampagne zusammen, die den Professor ins Fadenkreuz des Auslandsgeheimdienstes (BND) schiebt. [2]
Ja, richtig gelesen. Ob das daran liegt, dass Bayern von Berlin eher als Ausland betrachtet wird, oder weil der Inlandsgeheimdienst aktuell selbst gesäubert wird, ist zur Stunde noch unklar. Man kann dem BND-Chef eigentlich nur wünschen, dass er nie einen AfD-Politiker freundlich gegrüßt hat; und versteht, warum Frau Merkel die Eier von Hans-Georg Maaßen in der Hand hält und sich schon mal demonstrativ hinter Horst Seehofer in Stellung bringt. [3]
Rassismus ist sexy
Nein, natürlich nicht! Aber es stehen wieder mal die üblichen Verdächtigungen in Form der beliebten Kampfbegriffe „Rassismus“ und „Rechtsextremismus“ im Raum. Deren inflationärer Gebrauch hat inzwischen (nicht nur bei mir) dazu geführt, die derart Diffamierten nicht reflexartig wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, sondern — erst mal zu schauen: „Warte, ist das einer von uns?“ Meistens ist er. Oder sie.
Es tritt damit genau jener Effekt ein, vor dem ich schon vor Jahren gewarnt habe: Diese Worte verlieren nicht nur ihre eigentliche Bedeutung, sie werden sogar zu einer Art Gütesiegel. Wer heute nicht als „Rassist“ oder „Nazi“ gebrandmarkt wird, gibt sich noch nicht genug Mühe im Widerstand. Wie wir zukünftig dann tatsächliche Rassisten und Nazis nennen, weiß ich nicht. Aber mit diesem Problem sollen sich gefälligst die Orwell’schen Wortverdreher herumplagen…
Mir ist unter diesen Vorzeichen jedenfalls völlig unklar, warum sich die AfD so verbissen gegen eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz wehrt. Klar, da befindet man sich dann in unfreiwilliger Gesellschaft echter Verbrecher wie der Antifa oder islamischer Terroristen. Wer will das schon? Andererseits: Die Stasi hatte ja auch tatsächliche Problembären auf dem Schirm. Interessiert heute keinen mehr. Eine eigene Stasi-Akte adelt vielmehr jede Dissidenten-Karriere!
Grablichter für die Freiheit
Leider ist es zu einer „schönen Tradition“ geworden, dass in Deutschland schon lange vor dem ersten Advent überall Kerzen entzündet werden. Meist um mehr oder weniger gut entfernte Blutlachen herum. Nicht nur in Chemnitz (Freitag) und Wien (Samstag) wird daher wieder jener Mitmenschen gedacht, die von einem vermeidbaren Goldbarren erschlagen wurden. Insbesondere möchte ich daher an dieser Stelle auf folgende Veranstaltung hinweisen:
So, 16.09.2018, Köthen
17:30 Uhr: Getötet, verleugnet, vergessen. Wie oft noch?
Gemeinsame Kundgebung von Zukunft Heimat, Compact, Kandel ist überall, PEGIDA und Ein Prozent
Marktplatz, 06366 Köthen, Deutschland
https://www.facebook.com/ZukunftHeimat/posts/966796433500096
Wo, wenn nicht dort? Wann, wenn nicht jetzt? Vor allem: Wer, wenn nicht DU? In diesem Sinne.
[1] https://dunkeldeutschland.blog-net.ch/termine/
[2] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/politikwissenschaftler-weist-rechtsextremismus-vorwuerfe-zurueck/
[3] https://www.tagesschau.de/inland/spd-maassen-103.html
* GröFurZ = Größte Führerin unserer ruhmreichen Zeit