Burak Bekdil, 3. Februar 2023, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- In ihrem Bericht „Freedom in the World 2022“ hat Freedom House, eine von der US-Regierung finanzierte Organisation in Washington, D.C., die Türkei in die Kategorie „nicht frei“ eingeordnet, zusammen mit Afghanistan, Angola, Weißrussland, Kambodscha, China, Kuba, Äthiopien, Haiti, Iran, Irak, Libyen, Nicaragua, Russland, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Syrien und mehreren anderen Schurkenregimen der Dritten Welt. Könnte man sich nach den Kriterien der Demokratie eines dieser Länder als NATO-Mitgliedsstaat vorstellen? Doch die Türkei ist drin.
- Erdoğan braucht die Nato… Er verknüpft die geplante Nato-Erweiterung um Schweden und Finnland mit seinem Wahlkampf.
- „Wenn man mit einem Sicherheitsproblem aufwarten kann, dann versammeln sich die Leute hinter dem starken Anführer.“ — Özer Sencar, Vorsitzender des türkischen Meinungsforschungsunternehmens Metropoll.
- Jede unkluge öffentliche türkisch-westliche Konfrontation in den wenigen Monaten vor den Wahlen wird in der Türkei zu mehr Stimmen für Erdoğan führen. Die meisten Türken glauben immer noch, was ihnen in der Grundschule beigebracht wurde: Der einzige Freund eines Türken ist ein anderer Türke. Sie leben immer noch in einer fremdenfeindlichen, unwirklichen Welt, in der jede andere Nation ein Feind ihres Landes ist und sich gegen die Türkei verschworen hat. Dieses kindliche Gefühl zwingt sie kollektivpsychologisch, sich vereint hinter den Führer zu stellen. Ärger mit dem Westen, und Erdoğan gewinnt erneut.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan braucht Munition für seine antiwestliche, anti-NATO- und „Wir-gegen-die-Ungläubigen“-Rhetorik vor den Wahlen in der Türkei am 14. Mai. Ärger mit dem Westen, und Erdoğan gewinnt erneut. Im Bild: Erdoğan spricht zu Publikum 2013. (Hilmi Hacaloğlu (VOA), Public domain, via Wikimedia Commons)