Majid Rafizadeh, 4. August 2025, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen
- Während israelische und amerikanische Streitkräfte beeindruckende Schritte unternommen haben, um das iranische Atomwaffenprogramm zu lähmen und die regionale Machtprojektion der Islamischen Republik zu schwächen, waren die Staats- und Regierungschefs der EU3 – Frankreich, Deutschland und Großbritannien – am Verhandlungstisch lächelnd damit beschäftigt, hinter verschlossenen Türen Intrigen zu schmieden, um dem Regime beim Überleben zu helfen.
- Die Regierungen der EU3 befinden sich nun in direkten Verhandlungen mit dem Iran; beide Seiten sind offenbar mit den Fortschritten zufrieden. Was ist das Ziel dieser Gespräche? Es ist nicht Frieden, nicht Gerechtigkeit und schon gar nicht der Schutz der Welt vor nuklearer Erpressung. Nein, das Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Snapback-Sanktionen, das wirksamste Mittel zur Einschränkung des Iran, nicht wieder verhängt werden …
- Die EU3-Mächte – Großbritannien, Frankreich und Deutschland – erklären nun, dass sie die Snapback-Sanktionen möglicherweise auslösen – aber nur dann, wenn es dem Iran nicht gelingt, sein Atomprogramm bis Ende August „einzudämmen“. Das Wort „eindämmen“ ist eine Farce. Was bedeutet „eindämmen“ überhaupt? … Natürlich wird der Iran sagen: „Ja, wir werden es eindämmen.“ Natürlich werden sie lächeln, zögern und bedeutungslosen Bedingungen zustimmen, gerade so lange, bis die Frist für die erneuten Sanktionen abgelaufen ist.
- Um es klar zu sagen: Der Westen hat bei diesen Verhandlungen nichts vorzuweisen, während der Iran alles zu gewinnen hat. Der Iran kann „vernünftig“ aussehen, mehr Zeit gewinnen, Sanktionen vermeiden und warten, bis die Zeit abgelaufen ist – wonach die UNO-Sanktionen für immer verschwinden … Russland und China werden nie wieder zustimmen, sie über den UNO-Sicherheitsrat wieder einzuführen. Die europäischen Mächte wissen das, aber es ist ihnen offensichtlich völlig egal.
- In Wirklichkeit ist „eindämmen“ nichts weiter als eine beschönigte Neuauflage desselben gescheiterten JCPOA … ein lächerliches „Ehrensystem“ – Urananreicherung, rotierende Zentrifugen und ein Countdown, bis der Iran fast Atomwaffen hat. Das ist keine Abrüstung. Das ist Schwindel. Es darf keine Anreicherung, keine Zentrifugen und keine Kompromisse geben. Wenn das Ziel die Nichtverbreitung von Atomwaffen ist, ist das die einzig sinnvolle Position.
- Wenn der Iran seine friedlichen Absichten beweisen will, kann er jedes Element seiner nuklearen Infrastruktur abbauen – dauerhaft. Alles andere ist nur Doppelzüngigkeit.
- Europas moralischer Kompass wurde durch einen Taschenrechner und eine Zapfsäule ersetzt. Alles, was sie offenbar interessiert, ist Geld – Ölgeschäfte, Luxusimporte, günstige Geschäftsverträge – mit demselben iranischen Regime, das Dissidenten erhängen lässt, Frauen auf offener Straße ermordet und zum Völkermord an Israel und dem Westen, einschließlich Europa, aufruft.
- Hätten die Regierungen der EU3 wirklich an Menschenrechte, regionale Sicherheit oder den Schutz ihres eigenen Hinterhofs geglaubt, hätten sie den Schritt blockiert. Stattdessen taten die EU3-Mächte nichts. Sie sahen schweigend zu und erlaubten dem Iran, legal moderne Waffen zu kaufen und zu verkaufen. Was tat der Iran dann mit seiner neuen Freiheit? Er begann, Russland zu bewaffnen – genau jenes Land, das über die Ukraine in Europa einmarschiert. Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich geweigert, Teheran daran zu hindern, zum Waffenhändler für den Kreml zu werden. Das ist keine Heuchelei. Das ist ein schwerer Verrat – an Europas eigener Bevölkerung und an jedem ukrainischen Bürger, der gegen russische Panzer kämpft.
- Nennen wir es beim Namen: Verrat. Die führenden europäischen Mächte haben das Problem mit dem Iran mitverursacht. Sie ermöglichten den Aufstieg des Regimes. Sie finanzierten seinen Wiederaufstieg. Und jetzt, gerade als das iranische Regime in die Enge getrieben ist, eilen sie herbei, um es erneut zu retten. Für Geld. Für eine Kapitulation, getarnt als „Diplomatie“. …
- Die Snapback-Sanktionen müssen sofort wieder in Kraft treten.
- Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich schon einmal für die falsche Seite der Geschichte entschieden. Lassen Sie nicht zu, dass sie uns alle erneut mit in den Abgrund ziehen.

Während israelische und amerikanische Streitkräfte beeindruckende Schritte unternommen haben, um das iranische Atomwaffenprogramm zu zerstören und die regionale Machtprojektion der Islamischen Republik zu schwächen, waren die Staats- und Regierungschefs der EU3 – Frankreich, Deutschland und Großbritannien – am Verhandlungstisch lächelnd damit beschäftigt, hinter verschlossenen Türen Intrigen zu schmieden, um dem Regime beim Überleben zu helfen. Im Bild: Großbritanniens Außenminister David Lammy (M.), flankiert von der Hohen Vertreterin der EU und Vizepräsidentin für Außen- und Sicherheitspolitik Kaja Kallas (3.v.R.), dem deutschen Außenminister Johann Wadephul (2.v.R.), Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten Jean-Noël Barrot (R.) , gibt nach ihrem Treffen mit dem iranischen Außenminister zum Teheraner Atomprogramm am 20. Juni 2025 in Genf eine Erklärung ab. (Foto: Foreign, Commonwealth & Development Office, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons)