Während die ganze Republik gebannt auf das melodramatische Kasperletheater in Berlin starrt, präsentieren uns die Propaganda-Azubis von Web.de bei dem Versuch, eine Nebelkerze der Extraklasse zu zünden, die Lösung all unserer Probleme! Das war so sicher nicht beabsichtigt.
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70 Millionen Iraner zahlen den Preis für Ihren Stolz und Hass
Khashayar Deyhimi, 29.4.2015, Facebook, übersetzt von memri.org
Am 24. März 2015 hat der iranische Schriftsteller und Übersetzer Khashayar Deyhimi (60) den obersten Religionsführer Ali Khamenei und sein Regime auf seiner Facebook-Seite (Facebook.com/khashayar-dayhimi) harsch kritisiert.
Deyhimi, dessen Aussage die Form eines offenen Briefes an Khamenei annahm, klagte den iranischen Führer an, das Gesetz zu verletzen und die Hoffnungen von 70 Millionen Iranern zu opfern, um seinen persönlichen Stolz zu befriedigen. Er behauptete, dass er nicht länger das Elend und die Schande des Volkes ertragen könne, und lud Khamenei zu einer Sitzung vor Gericht ein, um zu entscheiden, wer von ihnen beiden recht habe. Er attackierte auch die steigende Präsenz der islamischen Revolutionsgarden (IRGC) im sozialen Bereich und betonte, dass er weder Khameneis Söldner noch die Einkerkerung fürchte.
Früher, am 12. Oktober 2014, attackierte Deyhimi den Justizvorsteher, Sadeq Larijani, auf seiner Facebook-Seite, und sagte, er sei angeekelt und satt von der Korruption des Regimes und seiner Versuche, sie zu verstecken. Er kritisierte die systematische Unterdrückung iranischer Bürger, die von der Justiz durchgeführt werde, angeführt von Khamenei, und lud Larijani zu einer öffentlichen Debatte mit ihm ein.
Das Folgende ist das Facebook-Posting von Deyhimi, das von einer iranischen oppositionellen Website zitiert wurde: [1]
Offener Brief an den US-Präsidenten Barak Obama von Ali Khameneis Neffen
Women against Shariah law, Facebook, 22.4.2015
Dear Mr. President
Ich präsentiere diesen offenen Brief als einer der ernsthaften Opponenten der islamischen Republik Iran zuhanden der ähnlich gesinnten oppositionellen Gruppen und meiner Wenigkeit. Aufgrund meines Wissens über dieses Regime, besonders über Ali Khamenei, der mein Onkel ist (der Bruder meiner Mutter), sehe ich mich in der Pflicht, Sie über dieses Regime und das Thema der nuklearen Verhandlungen mit dem islamischen Regime des Iran ins Bild zu setzen.
Präsident Obama, hören Sie in Sachen Iran auf Netanyahu
Faisal J. Abba, 3. März 2015, Al Arabiya
Es ist äußerst selten, dass ein beliebiger vernünftiger Mensch, zustimmt zu dem, was der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt oder tut.
Allerdings muss man zugeben, dass Bibi recht hat, zumindest wenn es um den Umgang mit dem Iran geht.
Der israelische Premierminister hat es geschafft, den Nagel auf den Kopf zu treffen, als er kürzlich bei einem Festakt zu Ehren des zur Ruhe tretenden Generalstabschefs Generalleutnant Benny Ganz für seine Rolle während „herausfordernder“ Zeiten in Tel Aviv sagte, dass Länder im Nahen Osten zusammenbrechen und dass „Terrororganisationen, vor allem von Iran unterstützt, das Vakuum füllen.“
In wenigen Worten schaffte es Netanyahu, eine klare und gegenwärtige Gefahr, nicht nur für Israel (was natürlich seine erste Sorge ist), sondern auch für andere US-Verbündete in der Region, in Worte zu fassen.
Absurd ist aber, dass obwohl dies vielleicht die einzige Sache ist, die Araber und Israelis zusammenbringt (weil es sie alle bedroht), der einzige, der die Gefahr der Situation nicht zu erkennen scheint, Präsident Obama ist, der mittlerweile berüchtigt ist dafür, dass er der neueste Brieffreund des Obersten Führers des weltweit grössten Terrorregimes ist: Ayatollah Ali Khamenei. (Obwohl, letzterer scheint nie zurück zu schreiben!)
Bedrohung grösser als die nuklearen Ambitionen
Um das klarzustellen: Niemand widerspricht, dass die Befreiung des Iran von seinen nuklearen Ambitionen im Vordergrund steht. Und wenn dies friedlich erreicht werden, dann umso besser. Allerdings kann kein vernünftige Mensch seine Augen verschliessen vor den anderen Realitäten vor Ort.
Tatsächlich ist es Obamas Ansatz im Umgang mit globalen Konflikten, der ernste Fragen aufwirft. Ein Beispiel dafür ist sein Umgang mit der Krise in Syrien, wo Obama nach seiner eigenen Philosophie wahrscheinlich stolz ist, dass er es geschafft hat, das Assad-Regime seiner chemischen Waffen zu berauben, ohne eine einzige Kugel verschiessen zu müssen.
In wenigen Worten schaffte es Netanyahu, eine klare und gegenwärtige Gefahr, nicht nur für Israel (was natürlich seine erste Sorge ist), sondern auch für andere US-Verbündete in der Region, in Worte zu fassen.
Natürlich könnte dies theoretisch durchaus eine Leistung sein (zu der nur ein anderer Kriegsphilosoph wie Sun Tzu applaudieren würde); aber in Wirklichkeit ist das Problem mit dem, was passiert ist, dass das eigentliche Problem nicht gelöst ist; Das syrische Regime als solches fäht – bis heute – damit fort, ihr eigenes Volk abzuschlachten (wenn auch mit konventionellen Waffen, wissen Sie … mit täglichen Kugeln, Raketen und Fassbomben!)
Die wirkliche iranische Bedrohung als solches sind nicht AUSSCHLIESSLICH die nuklearen Ambitionen des Regimes, sondern sein expansiver Ansatz und andauernde staatlich gesponserte terroristische Aktivitäten.
Bemerkenswert ist, dass, während in der Vergangenheit Teheran den grössten Teil seiner Terroraktivitäten im Verborgenen geplant und ausgeführt hat (abgesehen von ein paar offensichtlichen Beispielen, wie der Angriff 1983 auf US-Marines in Beirut); so scheint sich die Islamische Republik heute so sicher zu fühlen, dass, wie von der renommierten Medienkolumnistin Diana Moukalled festgehalten, sie vor kurzem an die Öffentlichkeit ging mit einer Dokumentation über die Auftritte des iranischen Generals Qassim Soleimani, Kommandeur der Quds-Truppe.
In ihrer aktuellen Kolumne schrieb Moukalled, die Tage der wenigen Amateuraufnahmen des berüchtigten Kommandanten seien lange vorbei.
„Seit ein paar Monaten sind Bilder von Qassim Soleimani zahlreich und in High Definition verfügbar geworden.“
„Soleimani ist nicht mehr die geheimnisvolle Persönlichkeit, deren Rolle in den letzten zwei Jahrzehnten zwischen Mythos und Realität geblieben war. Er sagt uns jetzt unverblümt: Ja, ich bin der iranische Machthaber, der für die Expansion des iranischen Militärs im Irak, in Syrien, Libanon, Jemen und Palästina verantwortlich ist „, schrieb sie.
Unter seinen vielen Funktionen ist Soleimani der Pate der berüchtigten „Asaa’ib Ahl Al-Haq“ (AAS) Brigade im Irak, einer schiitischen paramilitärischen Terrorgruppe, die für Dutzende von grausamen Anschlägen verantwortlich ist und für die Ermordung von Irakern und Amerikanern.
Iran unterstützt die Al-Kaida
Der Iran ist nicht nur verantwortlich für das Sponsoring schiitischer Terrorgruppen, sondern auch von sunnitischen.
In der Tat, nach dem US-eigenen Aussenministerium war Teheran die Heimat einer Reihe von al-Qaida Mitarbeitern und hochrangiger Geldgeber. Diese Vorwürfe werden auch von Untersuchungen des US-Finanzministeriums unterstützt.
Der Iran ist nicht nur verantwortlich für das Sponsoring schiitischen Terrorgruppen, sondern auch von sunnitischen
Faisal J. Abbas
Nun, einige würden argumentieren, dass es einseitig und/oder naiv ist, arabische Ländern wie Saudi-Arabien aus der Gleichung wegzulassen und die Schuld an den meisten Problemen der Region dem bösartigen iranischen Regime zu geben.
Im Gegenteil, es ist einseitig und/oder naiv, NICHT den Iran für solche Probleme verantwortlich zu machen. Denn ja, es gibt Terroristen in Saudi-Arabien, und es gibt Menschen, die den Terrorismus finanzieren, aber das sind offiziell geächtete, die entweder im Gefängnis sind, gejagt werden in den Höhlen von Tora Bora, oder einer anderen abgelegenen Gegend versteckt sind.
Das gleiche gilt, leider, nicht für die Terroristen im Iran; diese sind in Uniform, halten Regierungspositionen und machen sich nicht mehr die Mühe, ihre bösen Pläne zu verstecken!
Faisal J. Abbas ist der Chefredaktor von Al Arabiya Englisch, er ist ein bekannter Blogger und ein preisgekrönter Journalist. Faisal deckt den Nahen Osten ab, weitgehend für das Future Television des Libanon und arbeitete sowohl für die panarabischen Tageszeitungen Al-Hayat als auch für Sharq Al-Awsat. Er bloggt für The Huffington Post seit 2008 und ist ein Empfänger von vielen Medienpreisen und ein Mitglied der britischen Gesellschaft der Autoren, National Union of Journalists, die John Adams-Gesellschaft, sowie ein assoziiertes Mitglied der Cambridge Union Society. Er kann auf @FaisalJAbbas auf Twitter erreicht werden.
Gehängte iranische Frau hinterlässt eine herzerweichende letzte Botschaft
Daniel Politi, Slate, 26.10.2014
Die 26-jährige iranische Frau, die am Samstag exekutiert wurde für den Mord an einem Mannes, von dem sie sagte, er hätte sie zu vergewaltigen versucht, schickt eine letzte Botschaft an ihre Mutter, in der sie sie bittet, ihre Organe zu spenden. Reyhaneh Jabbari ist grösstenteils ruhig in jener Sprachnachricht, die sie für ihre Mutter im April aufgezeichnet hat; darin scheint sie ihrem Schicksal gegenüber resigniert zu haben, nachdem sie über fünf Jahre lang in Todeshaft sitzt. Iranische Aktivisten haben eine Übersetzung der Nachricht verteilt und bezeichnen sie als Jabbari’s letztem Willen.
Jabbari ist dafür verurteilt worden, einen ehemaligen Geheimdienstoffizier getötet zu haben, der sie gerufen hatte unter der Angabe, er brauche ihren Ratschlag in Sachen Innenausstattung. Dann hat er sie angeblich zu vergewaltigen versucht, und sie stach ihn mit einem Taschenmesser nieder, obwohl sie leugnet, ihn ermordet zu haben. In ihrer letzten Nachricht sagt sie, dass ihr Schicksal ohnehin der Tod gewesen sei.
In jener ominösen Nacht hätte ich getötet werden sollen. Mein Körper wäre dann in irgend eine Ecke der Stadt geworfen worden, und nach ein paar Tagen hätte ihn die Polizei in die Gerichtsmedizin gebracht, wo man meinen Körper identifiziert hätte und auch festgestellt hätte, dass ich auch noch vergewaltigt worden bin. Den Mörder hätte man nie gefunden, da wir nicht seinen Wohlstand und seine Macht haben. Dann hättest du dein Leben in Leiden und Schande weitergeführt, und ein paar Jahre später wärest du an diesem Leiden gestorben und das wäre es dann gewesen.
Jedoch hat sich mit jenem verfluchten Stich die Geschichte verändert. Mein Körper ist nicht beiseite geworfen worden, sondern in das Grab des Evin-Gefängnisses und seinen einsamen Wachen, und nun in das grabesmässige Gefängnis Shahr-e Ray. Doch, gib dich dem Schicksal hin und klage nicht. Du weisst besser, dass der Tod nicht das Ende des Lebens ist.
Jabbari bittet dann ihre Mutter um einen letzten Gefallen: „Noch einmal musst du wegen mir leiden. Es ist das einzige, dass, selbst wenn du darum bettelst, so würde ich nicht wütend werden deswegen, obwohl ich dir viele Male gesagt habe, du sollst betteln darum, dass ich nicht exekutiert werde.“ Sie wollte nicht, dass ihre Organe verschwendet würden:
Ich will nicht in der Erde verrotten. Ich will nicht, dass mein Auge oder mein junges Herzen zu Staub werden. Bitte darum, dass es so eingerichtet wird, dass, sobald ich gehängt werde, dass dann mein Herz, meine Leber, Augen, Knochen und alles was transplantiert werden kann aus meinem Körper entfernt wird und jemandem gegeben wird, der es als Geschenk braucht. Ich will nicht, dass der Empfänger meinen Namen kennt, kauf mir einen Blumenstrauss, oder bete sogar für mich.
Hier der Text der Botschaft in vollem Wortlaut: Weiterlesen →