Evelyn Gordon, 7.2.2015, Jerusalem Post
Das – nicht Siedlungen oder Jerusalem – ist die oberste Priorität der Palästinenser, wie eine neue Umfrage zeigt.
Palästinenser in Ramallah halten Bilder von Gefägnisinsassen hoch. (Foto REUTERS/Mohamad Torokman)
Das Washington Institut für den Nahen Osten hat letzte Woche eine neue Meinungsumfrage unter Palästinensern mit erstaunlichen Resultaten veröffentlicht. Die Schlagzeile war, dass 60% aller Palästinenser, einschliesslich der Mehrheit in der Westbank und Gaza, heute offen sagen, dass ihr Ziel nicht eine Zweistaatenlösung ist, sondern „die Rückgewinnung des gesamten historischen Palästina, vom Fluss bis zum Meer“ — also die Auslöschung Israels. Doch das ist keine wirkliche Neuigkeit für jeden, der aufgepasst hat: In einer Umfrage von 2011 hat man zum Beispiel bereits festgestellt, dass selbst unter den angeblichen Anhängern der Zweistaatenlösung 66% dies nicht für eine dauerhafte Lösung halten, sondern nur für einen Schritt zum Ziel eines einzigen palästinensischen Staates zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer (ein Ergebnis, das die neue Umfrage bestätigt). Kurz gesagt, die Palästinenser sagen jetzt nur laut, was sie die ganze Zeit schon glaubten.
Überraschter war ich vielmehr durch ein weiteres Ergebnis: Im Gegensatz zum internationalen Dogma, dass die israelischen Bauten in der Westbank und Ostjerusalem das grösste Friedenshindernis sind, haben die Palästinenser das nicht als oberste Priorität eingestuft. Ihre Hauptklage ist, mit Abstand, vielmehr der Unwillen von Israel, palästinensische Terroristen freizulassen — damit sie wieder töten können.
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