Ein offener Brief an Omad al-Abed
Denis McEoin, 7.8.2017, Gatestone Institute
- Muslime haben schon oft Juden getötet, und das hat die islamische Sache oder Religion nicht im geringsten weitergebracht. Nicht ein einziger Tod, den Muslime erlitten haben, hat den Menschen des Islam Wohlstand oder Frieden gebracht. Sie wissen, dass die Juden niemals das Land verlassen werden, das Allah ihnen gegeben hat, wie es der Prophet Musa in der al-Ma’ida-Sure, aya 21 versprach: „O mein Volk, tritt ein in das Heilige Land, das Gott für euch auserwählt hat, und dreht Euch nicht um in Euren Spuren, um nach den Zurückbleibenden zu sehen.“
- Hast du nicht den gut fundierten Hadith gelesen: „Keiner von euch hat Glauben, bis er für seinen Bruder liebt, was er für sich selber liebt“? Erinnerst Du Dich nicht an die Worte, die der Prophet in seiner letzten Predigt gesprochen hat: „Verletze niemanden, damit Dich niemand verletzen kann“?
- Du denkst vielleicht, dass das Töten von Juden eine edle Sache sei, dass andere Dich loben und Dich für einen Helden halten, ein tapferer Mann, ein batal, ein wahrer Gläubiger. Doch was du getan hast, war nicht mutig, sondern feige. Die Leute werden Dir sagen, dass die Schlachtung, die Du durchgeführt hast, heroisch war und dass Du die Waffen in die Hand genommen hast, um Deinen Mit-Muslimen Freiheit zu bringen. Doch heute verabscheuen Millionen rund um die Welt, was du getan hast und nennen es beim richtigen Namen, einen Satanischen Akt. Du hast das Leben von Großeltern und Eltern genommen und hast die Zukunft ihrer kleinen Kinder ruiniert. Wie kann irgendjemand darauf stolz sein?
- Die Araber haben sechs Kriege gegen die Juden gefochten und jedes Mal verloren. Sie haben Intifadas gefochten, um die Juden aus dem Land zu vertreiben, das Gott ihnen gegeben hat, und sie haben überlebt und gedeihen prächtig. Sie haben Euch alles angeboten, was Ihr braucht, um in Frieden und Wohlstand zu wachsen. Sie haben Euch beschützt, damit Ihr frei beten könnt, Eure Moscheen besuchen und Eure Predigten predigen, selbst wenn Ihr Hass auf sie gepredigt habt. Sind dies nicht Anzeichen dafür, dass Allah sie beschützt hat, ihnen die Kraft gegeben hat, zu überleben und sie segnete?
Omar al-Abed ermordete vor kurzem drei Mitglieder einer jüdischen Familie: Yosef Salomon, seine Tochter Chaya und seinen Sohn Elad. Die Morde fanden in der Siedlung Halamish statt, Land, das zwischen Israelis und „Palästinensern“ seit dem Krieg von 1967 umstritten ist.
Nachdem ich gelesen hatte, dass der Mörder überlebt hat und ins Krankenhaus gebracht worden war, wollte ich mit ihm sprechen – zum Teil nur deshalb, um ihm zu sagen, wie kontraproduktiv und vergeblich seine Aktion gewesen war. Aber ich dachte auch, dass es sich lohnt, ihn in einer Sprache anzusprechen, die er verstehen würde, unter Bezugnahme auf islamische Angelegenheiten, indem ich den Koran und die heiligen Traditionen, die als Hadith bekannt sind, zitiere. Der unten stehende Brief könnte auf Arabisch übersetzt und mit anderen jungen Männern geteilt werden. In ihm wird mein Hintergrund als Dozent der islamischen Studien erwähnt, in der Hoffnung, dass er und andere sehen könnten, dass ich nicht aus Antagonismus gegen ihn oder seinen Glauben handle- ein Glaube, dem er und sie sich verpflichtet fühlen, ihm nachzufolgen. Ich wollte moralische Fragen aufwerfen, über die selten ein palästinensischer Moslem nachdenkt, besonders wenn er erregt ist von falschen Gerüchten über al-Aqsa oder andere Stätten, die er als heilig betrachtet.
Es ist wichtig, zu betonen, dass Juden das einzige religiöse Volk neben Muslimen sind, die an die absolute Einheit Gottes glauben. Immerhin war es von den Juden, dass Mohammed zu predigen lernte, „es gibt keinen Gott außer Gott“. Ich schreibe an Omar al-Abed, dass er kein Recht hatte, den Dschihad zu verkünden, denn ein Individuum darf das nicht. Auch wenn es im Scharia-Gesetz Bestimmungen gibt, die es einem Individuum erlauben, Gewalt anzuwenden, wenn er glaubt, dass der Islam angegriffen wird. Ich wollte, dass er weiß, dass die Personen, die er ermordet hatte, ihn nicht angegriffen hatten und dass die Israelis tatsächlich Al-Aqsa schützen und dass sie nicht im geringsten angegriffen wird. Ich zitiere koranische Verse über das Lieben seiner Feinde, obwohl viele spätere Verse das Gegenteil sagen. Wenn aber der Koran für ihn das Wort Gottes ist, so kann er doch die früheren Verse nicht einfach ignorieren.
Der Brief ist nur ein Weg, zu versuchen, ein paar Augen zu öffnen, indem er in Begriffen spricht, so dass jemand, der dich als Feind betrachtet, besonders wenn du keiner bist, begreifen kann, und das kann als Angebot eines Händedrucks dienen. Umar al-‚Abed wird sich nur ändern, wenn er während des langen Lebens, das er im Gefängnis verbringen wird, Zeit hat, jene Teile seiner Religion zu reflektieren und zu benutzen, die Frieden fordern. Wer weiß, was im Laufe eines Lebens passieren kann?
Vielleicht ist die Mühe wertlos. Ich bin kein Moslem, und zweifellos macht das einen Unterschied. Ich bin kein Jude, aber ich habe versucht, zu sagen, dass in meiner langjährigen Erfahrung Juden gute Menschen sind und die Menschen, die er so brutal getötet hat, gute Menschen waren, die, wie er, an einen Gott glaubten.
Hier ist der Brief:
Ya ‚Umar, Ya Abu Zayd,
Ich habe soeben deinen arabischen letzten Willen und dein Testament gelesen. Nach dem bismillah und den Grüssen an deinen Propheten Mohammed, den Du als ashraf al-khalq wa’l-mursil, den vornehmsten der Menschen und der Propheten bezeichnest, kam ich zu deinen Worten:
Ich bin jung, nicht einmal zwanzig Jahre alt, ich hatte viele Träume und viele Ziele. Aber was für ein Leben ist das, in dem unsere Frauen und unsere Kinder grundlos ermordet werden? Sie entweihen die al-Aqsa-Moschee und wir schlafen, es ist eine Peinlichkeit, dass wir untätig daneben sitzen.
„أنا شاب لم يتجاوز عمري العشرين، لي أحلام وطموحات كثيرة، كنت أعلم أنه بعون الله ستتحقق أحلامي، كنت أعشق الحياة لرسم البسمة على وجوه الناس، لكن أي حياة هذه التي تُقتل فيها نساؤنا وشبابنا ظلما ويدنس أقصانا مسرى حبيبنا ونحن نائمون.
Ihr, jene, die eine Pistole haben und die ausgelaugt sind, Ihr, die Ihr eure Waffe nur auf Hochzeiten und Feiern hervorkramt, schämt Ihr euch nicht? Warum erklärt Ihr nicht den Krieg für Allah? Hier schließen sie die al-Aqsa-Moschee und deine Waffe schweigt. Alles, was ich habe, ist ein geschärftes Messer, und es antwortet auf den Ruf der al-Aqsa. Schande über Dich, der Du Hass predigst. Gott wird sich rächen und wird dafür sorgen, dass es zählt. Alle von uns sind die Söhne Palästinas und die Söhne der al-Aqsa. Ihr, Söhne von Affen und Schweinen, wenn ihr die Tore von al-Aqsa nicht öffnet, bin ich mir sicher, dass Männer mir folgen und dich mit einer eisernen Faust treffen werden, ich warne dich.
Umar, ich kann nicht an dein Bett im Krankenhaus kommen, wo deine Wunden von den Leuten behandelt werden, die zu hassen dir beigebracht wurde. Wenn du ein Messer hättest, dann würdest du die Ärzte und Krankenschwestern ermorden, die jetzt dein Leben retten.
Ich habe arabisch und islamische Studien an einer britischen Universität unterrichtet; ich habe viele muslimische Freunde und habe viel über den Islam geschrieben, eine Religion, die ich gut kenne. Ein Großteil meines Lebens wurde bei seinem Studium verbracht. Ich habe den Koran und den Hadith auf Arabisch gelesen und liebe islamische Kunst, Kalligraphie und Poesie und kann gut verstehen, warum du den Masjid al-Aqsa, den Qubbat al-Sakhra und den ganzen Haram al-Sharif liebst. Viele der schönsten Gebäude, die je geschaffen wurden, waren Moscheen. Es gibt keine Bitterkeit in meinem Herzen.
Aber ich schreibe über das, was du getan hast, und Leid und Wut vermischen sich. Ich kenne viele Juden; sie sind gute Menschen, die gelitten haben, und wie Muslime sind Millionen von ihnen geschlachtet worden.
Juden, wie alle Muslime, sagen das Äquivalent von la ilaha ill’llah – es gibt keinen Gott außer Gott – in ihrem heiligsten Buch. Gott hat die Tora, al-Taurat, sechzehnmal im Koran erwähnt.
In al-Taurat wirst du die Worte finden: „Höre, Israel, der HERR, unser Gott, der HERR ist eins“. Sind dies nicht wie die Worte, die vom ersten Mu’adhdhin des Islam, Bilal ibn Rabah, ausgesprochen wurden, als er von seinem Meister gefoltert wurde, weil er den Götzendienst verlassen und wiederholt ahad, ahad gesagt hatte: eins, eins. Die Juden und die Muslime sind die größten Verehrer eines einzigen Gottes.
Hast Du je daran gedacht, dass du etwas Böses getan hast? Du hast das Leben einer Familie von Gläubigen an eine Gottheit genommen.
Du hast ihr Leben zerstört: ein Vater, sein Sohn und seine Tochter. Du hast die Mutter schwer verletzt, die wie Du im Krankenhaus ist und um ihr Leben kämpft. Und wenn sie aufwacht, wird ihr gesagt, dass du ihr ihren Mann, ihren Sohn und ihre Tochter genommen hast. Alle Mitglieder dieser Familie sind heute in Trauer, eine Trauer, von der sie sich niemals erholen werden.
Und du hast deine eigene Familie zerstört. Habt ihr nicht im Koran gelesen, in der al-Isra-Sure, die von der Nachtfahrt des Propheten zum Masjid al-Aqsa erzählt, wenn sie von Gottes Befehl spricht: „Gott hat angeordnet, dass ihr niemanden als ihn anbetet“? Sie fährt fort: „Und seid euren Eltern folgsam. Ob einer oder beide von ihnen das hohe Alter erreichen, sprich nicht zu ihnen „Uff“ und scheue sie nicht, sondern sag zu ihnen ein edles Wort.“ Jetzt haben dein Vater und deine Mutter einen Sohn verloren, der sie in ihrem Alter hätte beschützen können. Ein weiterer Sohn, dein Bruder, ist verhaftet worden. Heute oder morgen werden Soldaten das Haus zerstören, in dem deine Familie lebte. Ist es das, was Gott wünschen würde?
Du schreibst und rufst deine Mit-Muslime an: „Warum erklärt ihr nicht den Krieg für Gott?“ Welchen Krieg kann das sein wenn nicht Dschihad? Aber welches Recht hast du, zum Dschihad aufzurufen? Kennst du das Scharia-Gesetz nicht und was sagt es über den Aufruf zum Dschihad? Haben nicht die ‚ulama und die fuqaha gesagt, dass ‚Qital oder der Kampf nur erklärt werden kann, wenn es einen islamischen Staat gibt und der Führer oder Amir dieses islamischen Staates ist der einzige, der diesen Heiligen Krieg erklären kann “
„Die Sache des Dschihad liegt in den Händen des Herrschers und seines Ijtihads, und die Leute müssen ihm gehorchen, was immer er in dieser Angelegenheit für passend hält.“ – Al-Mughni (10/368).
„Es ist nicht zulässig für die Armee, in einen Kampf zu ziehen ohne die Erlaubnis des Herrschers, egal welches die Situation ist, weil diejenigen, denen der Befehl zum Kampf und Engagement im Dschihad zusteht, die Herrscher sind, nicht Einzelpersonen. Individuen müssen den Entscheidungsträgern folgen, also ist es nicht zulässig, dass ohne die Erlaubnis des Imams gekämpft wird.“ – Shaykh al-Islam Ibn Taymiyah.
Vielleicht dachtest Du, dass der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas die Erlaubnis gegeben hat, Juden zu töten. Aber die Palästinensische Autonomiebehörde ist kein islamischer Staat und die Palästinensische Befreiungsorganisation, von der Mahmud Abbas der Vorsteher ist, ist ein säkularer Körper und wird auch für einen zukünftigen islamischen Staat niemals die Basis sein.
Heute gibt es keinen islamischen Staat in Palästina, noch gibt es einen Amir mit Befugnis, einen Aufruf zum Dschihad zu erteilen. Du bist in dieser Sache sehr getäuscht worden. Vor allem hat niemand das Recht, die Waffen aufzunehmen, auch nicht ein kleines Messer, und als Mujahid aus eigenem Willen zu handeln. Ein solcher Mann würde nicht als Märtyrer sterben, denn er hat auf eigenes Kommando gehandelt. Zweifellos gibt es die Erlaubnis für einen Menschen, zu kämpfen, wenn Muslime angegriffen werden. Aber die Leute, die du getötet hast, hatten dich nicht angegriffen. Du hast sie angegriffen. Sie waren wehrlos. Du hast sie nicht einmal gebeten, sich zum Islam zu bekehren, was unter der shari’a das erste ist, was vor einem Angriff getan werden muss.
Du sagst: „Hier schließen sie die al-Aqsa-Moschee“ und behauptest, dass Du etwas tust, um sie zu öffnen. Doch niemand hat die Moschee geschlossen. Sie steht offen für alle Muslime, dort zu beten, wie es seit 1967 war, als die Israelis die Autorität an die Waqf-Autorität in Jordanien übergaben. Hast du das nicht gewusst? Die Masjid al-Aqsa ist auf einem erhöhten Ort gebaut, der der heiligste Ort der Welt für Juden ist und schon lange heilig war, bevor der Engel Jibril Allahs Botschaft an Mohammed übergab. Juden würden niemals Gewalttaten an einer Stelle begehen wollen, die sie als so heilig ansehen, noch wollen sie eine Moschee zerstören, weil das unter ihren eigenen Gesetzen verboten ist, die geschrieben wurden, um alle heiligen Orte zu schützen, etwas was sie bisher getan haben und es bis heute tun.
Wenn Dein Ziel war, „die Moschee zu öffnen“, sag mir, wie hat die Schlachtung einer Gott-liebenden Familie eine Lösung näher gebracht? Muslime haben schon oft Juden getötet, und das hat die islamische Sache oder Religion nicht im geringsten vorangebracht. Die Juden haben viel gelitten, doch kein einziger Tod, den die Muslime erlitten haben, hat den Menschen des Islam Wohlstand oder Frieden gebracht. Du weißt, dass die Juden das Land, das Allah ihnen gegeben hat, niemals verlassen werden, wie es der Prophet Musa in der al-Ma’ida-Sure, aya 21 versprochen hat: „O mein Volk, tritt ein in das Heilige Land, das Gott für euch auserwählt hat, und dreht Euch nicht um in Euren Spuren, um nach den Zurückbleibenden zu sehen.“
Wenn du die Gläubigen an den einen Gott tötest, verhärtest du ihre Herzen gegen dich. Immer wieder haben die Menschen in Israel den Muslimen Palästinas Friedens und Wohlstand angeboten, und jedes Mal habt Ihr ihre Angebote abgewiesen und Euch selbst ins Unglück gestürzt. Das ist keine Weisheit. Das bringt dir, deiner Familie, deinem Dorf oder deinen Kindern, die in Hass und Wut geboren sind, kein gutes Leben. Die Juden hassen dich nicht, sie hassen das Schlachten, das Ihr seit fast hundert Jahren über sie gebracht habt. Die Juden werden im Koran und in den Büchern des islamischen Rechts als „Menschen des Buches“ gelobt. Das ist deswegen, weil sie eine Offenbarung von Gott erhalten haben. Dennoch habt ihr sie abgeschlachtet, als wären sie Götzendiener.
In Syrien wütet der Krieg und Muslime töten Muslime zu vielen Tausenden, und Millionen wurden enteignet und ins Exil getrieben. Doch auch jetzt arbeiten israelische Juden in Spezialkrankenhäusern in Syrien, in Kliniken, die sie gebaut haben, und bringen verletzte Männer, Frauen und Kinder zur Behandlung durch Fachärzte und Krankenschwestern hin. Würden sie das tun, wenn sie Muslime hassten? Menschen aus Gaza und dem Westjordanland wurden in israelischen Krankenhäusern zu Tausenden behandelt, so wie Du jetzt behandelt wirst. Würden die Juden diese Hilfe leisten, wenn sie in ihrem Herzen dein Volk hassten? Doch du und andere wie du haben nichts als Hass für sie.
Hast du nicht den fundierten Hadith gelesen:
Keiner von euch hat Glauben, bis er für seinen Bruder liebt, was er für sich selber liebt. (Quelle: Ṣaḥīḥ al-Bukhārī 13, Stufe: Muttafaqun Alayhi)
Erinnerst Du dich nicht an die Worte, die der Prophet in seiner letzten Predigt gesprochen hat: „Verletze niemanden, damit dich niemand verletzen kann“? Und wenn du denkst, dass die Juden dir gegenüber falsches getan haben, hast du die Worte Allahs in Sure al-Fussilat, aya 34, nicht gelesen:
Und nicht gleich sind die gute Tat und die Böse. Wehre [das Böse] ab durch diese [Tat], die besser ist; Und darauf ist der, zwischen dem und dir Feindschaft ist, als ob er ein hingebungsvoller Freund wäre. (Sahih International)
Ich habe gehört, dass einige Muslime sagen, dass Sie sich durchsetzen werden, weil die Juden das Leben lieben und Ihr den Tod. Du bist an ihrem heiligsten Tag der Woche losgezogen, weil du damit geprahlt hast, glücklich zu sein, zu sterben. Doch in ihrer Lebensliebe haben die Juden große Fortschritte, Heilung, Wissen und Wohlstand in die Welt gebracht. Und in Eurer Vorliebe für den Tod habt Ihr euch selbst nichts als Hass und Verzweiflung und hartes Leben gebracht.
Du wirst ins Gefängnis gehen und du wirst dort bleiben, bis du stirbst. Du wirst keine deiner Ambitionen erreichen können, deine Hoffnungen, deine Sehnsüchte, ein Leben, das deiner Familie und deinen Mit-Muslimen Stolz und Würde bringen würde. Du wirst niemals Arzt werden und die Kranken heilen, eine edle Berufung. Du wirst nie ein Anwalt oder Richter werden und Gerechtigkeit liefern, eine andere göttliche Lebensweise. Du wirst nie ein muslimischer Gelehrter werden, ein ‚alim, ein Prediger, ein Imam, alle heiligen Berufungen. Du wirst niemals heiraten, niemals Kinder haben, niemals ein großer Mann werden, der die Welt und sein eigenes Volk bereichert haben könnte. Es gibt Männer und Frauen in der Welt, die du zum Islam hättet rufen können, die aber, wenn sie von den bösen Dingen hören, die du getan hast, den Islam für den Rest ihres Lebens verwerfen werden. Dein Name wird in die Geschichte eingehen zusammen mit Namen wie Adolf Hitler und Pharao, die Juden entgegen Gottes Willen töteten und versklavten. Und ich fürchte, dass in der nächsten Welt, wenn es eine nächste Welt gibt, wirst Du eine Ewigkeit in der Gesellschaft von Mördern und Tyrannen verbringen.
Vielleicht denkst Du, dass das Töten von Juden eine edle Sache ist, dass andere Dich loben und für einen Helden halten, ein tapferer Mann, ein batal, ein wahrer Gläubiger. Doch was du getan hast, war nicht mutig, sondern feige. Die Leute werden Dir sagen, dass die Schlachtung, die Du durchgeführt hast, heroisch war und dass Du die Waffen aufgenommen hast, um Freiheit für Deine Mit-Muslime zu bringen. Doch heute verabscheuen Millionen rund um die Welt was du getan hast und nennen es bei seinem richtigen Namen, einen Satanischen Akt. Wenn Du mit einer offenen Hand und einem lächelnden Gesicht in dieses Haus gegangen wärst, versichere ich dir, dass die Familie dich begrüßt hätte, deine Hand geschüttelt und dich eingeladen hätte, ihr Mahl zu teilen. Aber das hast Du nicht getan. Stattdessen hast du das Leben von Großeltern und Eltern genommen und die Zukunft für ihre kleinen Kinder ruiniert. Wie kann irgend jemand darauf stolz sein?
Ich adressiere diesen Brief an Dich in der Hoffnung, dass irgendwo, heute, morgen oder in viele Jahren, Du das, was du getan hast, als das sehen kannst, was es ist und Dich schämst. Du hast Schande über Deine Leute gebracht. Vielleicht findest Du einen Weg, Deinen Mit-Gläubigen, den jungen Palästinensern wie Du selbst, zu erklären, dass sie trotz dem, was sie hören, was sie zum Töten lockt, auf dem Weg zu ihrem Ruin sind. Die Araber haben sechs Kriege gegen die Juden gekämpft und jedes Mal verloren. Sie haben Intifadas gekämpft, um die Juden aus dem Land zu vertreiben, das Gott ihnen gegeben hat, und sie haben überlebt und gedeihen. Sie haben Euch alles angeboten, was Ihr braucht, um in Frieden und Wohlstand zu wachsen. Sie haben Euch beschützt, damit Ihr frei beten könnt, Eure Moscheen besuchen und Eure Predigten predigen, selbst wenn Ihr Hass auf sie gepredigt habt. Sind dies nicht Anzeichen dafür, dass Allah sie beschützt hat, ihnen die Kraft gegeben hat, zu überleben und sie gesegnet hat?
Es ist Zeit, einen anderen Weg zu suchen, Eure Messer in Pflugscharen umzuwandeln, Frieden zu schließen, statt Krieg zu führen und das Opfer deiner Jugendlichen und Älteren zu beenden, das den palästinensischen Muslimen nichts als Elend bringt. Wenn Du allein, ein Mann, verstehen könntest, dass Frieden nah ist, sobald du ihn willst und darauf hinarbeitest. Allah sagt in Sure al-Waqi’a, ayas 25-26, über das Volk des Paradieses: „Sie hören dort kein leeres Gerede, noch Worte, die zur Sünde aufrufen, denn nur die Worte ‚Frieden, Frieden!‘ werden dort gesprochen.“
Friede sei mit Dir. Al-salamu ‚alayka.
Denis MacEoin
Denis MacEoin, der einen PhD in Islamischen Studien aufweist, ist ein Distinguished Senior Fellow am Gatestone Institute.
Erstveröffentlichung hier. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung des Gatestone Instituts.
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