David French, 7. Mai 2015, National Review
Die New York Times hat in Pamela Gellers Herz geblickt — und gefunden, dass es voller Hass sei. Ich überlasse anderen die Diskussion darüber, wie unpassend es ist, jemanden grade mal drei Tage nach einem versuchten Mord so bösartig zu attackieren — sie zu beschuldigen, absichtlich nichts weniger als den Anschlag auf ihr Leben und das Leben ihrer Freunde und Unterstützer provoziert zu haben. Und Rich Lowry hat ein überzeugendes Argumentarium geliefert, dass Geller nicht von Hass getrieben ist, sondern vielmehr von „Trotz“. Lasst mich stattdessen eine Verteidigung des Hasses anbieten.
Doch zunächst eine Beichte. Ich bin weit hasserfüllter als Pamela Geller. In der Tat würde ich darum streiten, dass es keinen gibt, der den Jihad mehr hasst als ich. Ich habe den Jihad von nahem gesehen, in einer irakischen Provinz, wo die Jihadisten Frauen vergewaltigten, um sie so weit zu beschämen, dass sie zu Selbstmordattentäterinnen werden, wo sie Bomben in die Rucksäcke kleiner Jungen gepackt haben und diese dann ferngesteuert bei Familienzusammenkünften explodieren liessen, wo sie unschuldige Zivilisten enthaupteten mit lautem Gejohle als währen sie an einem Fussballmatch, und wo sie Babies ins Gesicht schossen, um ihren Eltern „eine Botschaft zu schicken“. Ich habe die Verzweiflung in den Augen unschuldiger Opfer des Jihad gesehen, und — glauben Sie mir — diese Verzweiflung ist unendlich grösser als die behauptete „Qual“ verursacht von ein paar Cartoons.
Und weiter habe ich meinen Hass in die Tat umgesetzt, nicht indem ich Konferenzen abhielt mit trotzigen Cartoons, sondern indem ich das absolut beste Tat, um eine Mission zu erfüllen, in der es um das Töten und Gefangen nehmen jedes Jihadisten ging, dessen wir habhaft werden konnten. Wir waren ziemlich gut in unseren Jobs, doch ich bedaure zutiefst, dass wir nicht noch besser waren. Und während ich mein bestes tat, habe ich nicht annähernd genug getan wie jene, die ihr Leben „ausserhalb der Linie“ Tag für Tag riskierten. Viele von diesen mutigen Männern hassen den Jihad noch mehr als ich.
Vereinfacht gesagt, den Jihad zu kennen heisst den Jihad zu hassen. Und wenn du den Jihad hasst, dann wirst du wahrscheinlich dein möglichstes tun, um tatsächlichen Muslimen zu helfen — sie vor dem Tod und dem Elend zu schützen — als die meisten politisch-korrekten Zeitungsredaktoren oder händeringender Akademiker.
Ich kenne Pamela Geller nicht, und bestimmt kenne ich ihr Herz nicht, doch es ist einfach bizarr, dass so wenige von den zehntausenden an Wörtern, die ihren „Hass“ anprangern, die Taten der Jihadisten untersuchen, denen sie entgegentritt. Ist Genozid keines Hasses wert? Ist es die Unterdrückung der Frauen nicht? Der Verkauf von Kindern in die Sklaverei? Und in unserem Hass sind wir in guter Gesellschaft. Wie die Redensart sagt, gibt es „Sechs Dinge, die der Herr hasst, sieben davon sind eine Abscheulichkeit für ihn“, und unter jenen „Abscheulichkeiten“ sind „Hände, die unschuldiges Blut vergiessen.“ Das sind Jihadistenhände — Hände, die sogar Gott hasst.