Soeren Kern, 8.4.2021, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Unternehmen werden unter Druck gesetzt, auf ihrer Website aus ihren Unternehmensrichtlinien Absätze über Menschenrechte zu löschen, Entscheidungen, den Kauf von in Xinjiang produzierter Baumwolle einzustellen, rückgängig zu machen und Landkarten zu entfernen, auf denen Taiwan als unabhängiges Land dargestellt ist.
- Im Oktober 2020 hat die in Genf ansässige Better Cotton Initiative (BCI), eine einflussreiche Non-Profit-Gruppe, die sich für eine nachhaltige Baumwollproduktion einsetzt, die Lizenzierung von Xinjiang-Baumwolle ausgesetzt, wobei sie Vorwürfe betreffend „erhöhte Risiken“ von Zwangsarbeit zitierte. Die Erklärung wurde inzwischen von der BCI-Website gelöscht und ist beunruhigenderweise auch im Internetarchiv nicht zugänglich.
- Im März 2020 enthüllte das Australian Strategic Policy Institute in einem Bericht mit dem Titel „Uyghurs for Sale“, dass Uiguren – unter Zwangsarbeitsbedingungen – in Fabriken arbeiten, die in den Lieferketten von mehr als 80 bekannten globalen Marken der Bereiche Bekleidung, Automobil und Technologie sind.
- „Chinas Regierung, die zunehmend daran interessiert ist, Kritiker ihrer Xinjiang-Politik zu bestrafen, zwingt ausländische Unternehmen, eine Entscheidung zu treffen, die sie sorgfältig zu vermeiden versucht haben: China unterstützen oder aus dem chinesischen Markt aussteigen … Die Kommunistische Partei sieht sich zunehmend als solche in der Lage, wirtschaftlichen Druck auf andere auszuüben, indem sie das „starke Gravitationsfeld“ der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nutzt. Die Wahl zwischen dem lukrativen chinesischen Markt und den Werten, zu denen sich die Unternehmen im Rest der Welt bekennen, wird unvermeidlich. … „— The Economist, 27. März 2021.
- „Gut die Hälfte der Exporte der EU nach China entfallen auf deutsche Firmen. Die deutsche Exportwirtschaft hat ein geringes Interesse daran, diese Bilanz durch moralischen Eifer zu trüben. Die ökonomische Abhängigkeit von China schwächt aber die ohnehin geringe Durchschlagskraft moralischer Argumente noch zusätzlich ab. Solange Europa, und das heißt in diesem Fall vor allem Deutschland, nicht bereit ist, diese Abhängigkeit zu reduzieren, werden Klagen über Menschenrechtsverletzungen in China daher weiterhin bestenfalls pampige Abwehrreaktionen aus Peking auslösen.“ — Die Welt, 24. März 2021.