Burak Bekdil, 27.5.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Der Oberste Wahlausschuss der Türkei, der sich aus Richtern zusammensetzt, die offensichtlich unter Druck der Regierung stehen, hat das Ergebnis der Bürgermeisterwahlen in Istanbul unter dem Vorwand storniert, dass einige in den Wahllokalen tätige Beamte keine Beamten waren, wie es das Gesetz vorschreibt. „Die Entscheidung des Ausschusses bringt die türkische Demokratie dem Tod einen großen Schritt näher“, schrieb Kemal Kirişçi, Senior Fellow bei TÜSİAD, dem größten Wirtschaftsverband der Türkei.
- „Es scheint, dass der Verlust Istanbuls zu viele Risiken für die AKP mit sich bringt, als dass sie diese Angelegenheit sich selbst überlassen könnte. Viele sind davon überzeugt, dass, wenn die AKP Istanbul an die Opposition verlieren sollte, nachdem sie die Stadt – mit ihrem Vorgänger – 25 Jahre lang im Besitz hatte, ein Hornissennest von Eigeninteressen, Korruption und Machtmissbrauch aufgedeckt würde.“ – Semih Idiz, Kolumnist bei Sigma Türkei, einem in Ankara ansässigen Think Tank.
- Auch wenn Erdoğan in der Wahlwiederholung Istanbul gewinnt, wird er die letzten verbliebenen Krümel seiner internationalen Glaubwürdigkeit verloren haben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mag den Obersten Wahlausschuss auf seiner Seite haben, doch die Brot-und-Butter-Themen sehen düster aus für den Sieg bei der Wiederholung der Bürgermeisterwahlen in Istanbul… Auch wenn Erdoğan in der Wahlwiederholung Istanbul gewinnt, wird er die letzten verbliebenen Krümel seiner internationalen Glaubwürdigkeit verloren haben. (Foto: Wikimedia Commons)