Ahmad Hashemi, 9. 4. 2014, Times of Israel Blogs

Ahmad Hashemi ist ein früherer Angestellter des iranischen Aussenministeriums, der als Übersetzer gearbeitet hat. Er ersucht momentan in der Türkei um politisches Asyl und arbeitet als selbständiger Journalist.
Vor etwa zwei Jahren, als die so genannte Demokratiebewegung, besser bekannt als der „arabischen Frühling“, in der Region begann, begrüssten sie viele Kommentatoren als „ein grosser Schritt nach vorn“, „einen Wendepunkt in der zeitgenössischen arabischen Weltgeschichte“ und eine „vierte Welle der Demokratisierung.“ Ich erinnere mich an diese Tage sehr gut, weil meine Kollegen beim iranischen Aussenministerium sehr aufgeregt waren. Wie die meisten Iraner unterstützten sie den Sturz der alten Tyrannen in der arabischen Welt. Viele meiner Kollegen sagten – privat natürlich -, dass der Iran der nächste in der Domino-Reihe sein würde, und die ganze Region würde grosse Fortschritte in Richtung Demokratie machen.
Ich war nicht so optimistisch. Ich argumentierte, dass, im Gegensatz zur iranischen Opposition Grüne Bewegung – die ein Aufstand von überwiegend säkularen Mittelklasse- und pro-westlichen Schichten der Gesellschaft gewesen war – die wichtigsten Oppositionskräfte auf der arabischen Strasse Islamisten und sogar Salafisten aus armen Vierteln waren, nicht echte Kräfte für den Wandel zum Guten. Ich behauptete, dass die Umstände nicht reif für einen positiven Wandel waren und die schnellen und blutigen Änderungen würden die Situation nur verschlimmern, indem sie Anti-West-Extremisten an die Macht brachten.