Ayaan Hirsi Ali, 24.8.2017, New York Times
Seit der Gewalt in Charlottesville vor 10 Tagen, als weiße Supremazisten eine junge Frau tot und 19 andere verletzt zurückliessen, hat das Rechtszentrum für Armut des Südens (Southern Poverty Law Center, S.P.L.C.) den Jackpot getroffen. Die in Alabama domizilierte Nonprofitorganisation soll Millionen von Dollars in Spenden empfangen haaben von einigen der tiefsten Taschen der Nation. Apple versprach 1 Million Dollar. JP Morgan Chase & Co eine halbe Million. Sogar George und Amal Clooney gingen darauf ein und versprachen, eine weitere Million Dollar zu spenden.
Wie jeder andere anständige Amerikaner war ich empört, dass der Präsident der Vereinigten Staaten die Neo-Nazi-Aktivitäten in diesem Land gleichermaßen verurteilte. Der Nationalsozialismus – ganz zu schweigen von der weißen Vormachtstellung und der Rassen-Bigotterie – hat keinen Platz in einer zivilisierten Gesellschaft.
Doch ist das Spenden von Geld an S.P.L.C. der beste Weg, um dieses Gift zu bekämpfen? Ich denke nicht. Wenn Tim Cook und Jamie Dimon ihre Due Diligence getan hätten, würden sie wissen, dass die S.P.L.C. eine Organisation ist, die sich auf einem Irrweg befindet, die Menschen verleumdet, die für die Freiheit kämpfen, und die blind ist für eine Ideologie und eine politische Bewegung, die mit dem Nationalsozialismus viel gemein hat.