Alan M. Dershowitz, 27.3.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen
- Keiner anderen Gruppe wird jemals vorgeworfen, zuviel Macht und Einfluss zu haben. Diese falsche Behauptung – die auf Zeiten und Orte zurückgeht, an denen Juden wenig oder gar keinen Einfluss hatten – ist eine antisemitische Trope, die uns mehr über die Antisemiten erzählt, die sie benutzen, als über die Juden.
- Die Geschichte hat bewiesen, dass Juden mehr Macht und Einfluss als andere Gruppen brauchen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. In den 1930er und frühen 1940er Jahren hatten die Juden die Moral auf ihrer Seite, aber ihnen fehlte die Macht und der Einfluss, sechs Millionen ihrer Brüder und Schwestern vor systematischem Mord zu retten.
- „Die Wahrheit ist, dass, wenn Israel seine Waffen niederlegen würde, es kein Israel mehr geben würde,. Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen würden, gäbe es keinen Krieg mehr.“ — Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu.
- Wenn jüdische Macht und jüdischer Einfluss für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt werden – so wie es heute ist – gibt es nichts, wofür man sich schämen müsste. Das sollte eine Quelle des Stolzes sein.

Alan Dershowitz. Foto: Wikimedia
Jüngste Kommentare von Kongressmitgliedern und deren Verteidiger werfen erneut die Frage auf: Sind Juden zu mächtig? Diese Frage, die nie über andere Gruppen gestellt wurde, manifestiert eine Doppelmoral gegenüber dem jüdischen Volk. Sie darf nicht ignoriert werden. Hier ist meine Antwort.
Wenn ich höre, dass Juden zu mächtig seien, dann antworte ich, dass wir nicht mächtig genug sind. Wenn ich höre, dass AIPAC eine zu einflussreiche Lobby sei, sage ich, dass sie noch einflussreicher werden muss. Wenn ich höre, dass Juden zu viel Geld für die Unterstützung israelitischer Zwecke ausgeben würden, dann sage ich, dass wir noch mehr geben müssen. Wenn ich höre, dass Juden die Medien kontrollieren würden, dann frage ich: „Warum sind so viele Medien dermaßen anti-israelisch?“ Wenn ich höre, dass Juden zu viel Einfluss auf den Ausgang von Wahlen hätten, sage ich, dass wir unseren Einfluss verstärken müssen. Wir tun nicht genug. Wir müssen mehr tun.