Cheryl Benard, 20. Dezember 2015, nationalinterest.org
aus dem Englischen von Daniel Heiniger

(Bildquelle: Abdulmeilk Aldawsari, via Pexels)
Im letzten Jahrzehnt herrschte die Meinung vor, dass dem radikalen Islam am wirksamsten ein gemäßigter Islam entgegentreten könne. Das Ziel bestand darin, religiöse Führer, Gelehrte und „Influencer“ in der Gemeinschaft zu finden – um den Jargon der Spezialisten für Radikalisierungsbekämpfung zu verwenden – die ihren Anhängern und allen fehlgeleiteten jungen Menschen erklären konnten, dass der Islam eine Religion des Friedens ist, dass sich der Begriff Dschihad in erster Linie auf den persönlichen Kampf des Einzelnen gegen Versuchungen und für moralische Besserung bezieht und dass Toleranz und interreligiöse Zusammenarbeit vorherrschen sollten. Die Anwesenheit lokaler muslimischer Koryphäen, die ans Rednerpult steigen und verkünden, dass das gerade Geschehene nichts mit dem wahren Islam zu tun hat, ist nach jedem Terroranschlag in einem westlichen Land Teil des Rituals geworden.