Im Mittelmeer spielt sich derzeit wieder ein tränenreiches Drama der untersten Schublade ab: Mangels „natürlicher“ Notfälle produzieren die selbsternannten „Retter“ von Sea Watch sie einfach selbst. Doch statt einer Tracht Prügel und Stubenarrest gibt es zur Belohnung eine Ehrenbürgerschaft.
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Die spinnen nicht, die Römer!
Rom fordert London auf, Verantwortung für die „Flüchtlinge“ des Schlepper-Schiffes Aquarius zu übernehmen, das unter gibraltarischer Flagge fährt. Gibraltar ist britisches Überseegebiet, Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II. Leider lautet sein Wahlspruch „Für keinen Feind eroberbar“, so dass es für den italienischen Vorschlag überaus dankbar sein dürfte.
Schlepper: Keine (Transport-)mittel mehr im Mittelmeer?
Ein Jahr nach der legendären Mission Defend Europe werden aktuell die Überreste der bessermenschlichen Schlepper-Flotte von der neuen italienischen Regierung aus dem Verkehr gezogen — und selbst Spanien zeigt sich auf den zweiten Blick von einer überraschend humorigen Seite. Der Versuch einer Bestandsaufnahme.
Eine Seefahrt, die ist… zwecklos?
Viel hätte ich dafür gegeben, Augenzeugin der dummen Gesichter an Bord der Aquarius just in jenem denkwürdigen Moment sein zu dürfen, als den notorischen Schleppern dämmerte, dass Bunt-Europa nicht nur die Tür hinter ihnen zugemacht, sondern auch gleich den Schlüssel weggeworfen hat. Aber man kann ja nicht alles haben.
Die Siedler von Brüssel
Schöne Bescherung: Sicher und legal.
Wer jetzt schon so richtig in Weihnachtsstimmung ist, sollte besser die Gans anschnallen: „Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat 162 Personen aus einem Flüchtlingslager in Libyen nach Italien gebracht. Über einen sogenannten humanitären Korridor konnten die ‚Flüchtlinge‘ am Freitagabend per Flugzeug einreisen“, berichtet die ZEIT. [1] Und das ist erst der Auftakt. Tausende weitere sollen und werden folgen.
Hoffentlich zeigt sie nicht wieder ein „freundliches Gesicht“…
Während Noch- oder Bald-wieder-Kanzlerin Merkel der frostigen Stimmung daheim im Rahmen ihrer ausverkaufenden Afrika-Tournee entflieht und so lästigen Kleinkram wie Regierung bilden den Zurückgebliebenen überlässt, verplappert sich das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen und verrät erstaunlich offen die schöne Bescherung, die doch eigentlich eine böse Überraschung werden sollte: „UNHCR will Flüchtlinge aus libyschen Lagern nach Europa bringen“ [1]
Jagd auf die Geisterflotte
Im ersten Halbjahr 2017 wuchs die „Rettungs“-Armada der NGOs im Mittelmeer auf 23 Schiffe an (Kleinstboote, Flugzeuge und Drohnen nicht mitgerechnet), von denen sich zeitweilig fast alle im Dauereinsatz befanden. Das Geschäft brummte und war auf stetige Expansion ausgelegt; der Erwerb zusätzlicher Schiffe durch „die üblichen Verdächtigen“ und auch neue Akteure (z.B. „Mission Lifeline“ aus Dresden) wurde eifrig vorangetrieben. Bis die Mission „Defend Europe“ dazwischengefunkt hat. Was hat sich seither getan?
Die Leiden der NGOs: (Kein) Drama im Mittelmeer.
Nachdem die zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die bisher im Mittelmeer unter dem Deckmäntelchen der „Seenotrettung“ eine Art Taxi-Service nach Europa für auswanderungswillige Migranten unterhalten haben, durch die Regierungen Italiens und Libyens an die kurze Leine gelegt wurden, macht sich Frust breit: Man würde doch so gerne retten, damit niemand ertrinken muss! Blöd nur, dass nun keiner mehr da ist, der in Seenot gerät. So war das eigentlich nicht gedacht.