Konsolidierung extremistischer Islamisten in Bangladesh
Bertil Lindner, SATP.org* – Hinweis erhalten von Die Apostrophen des Islam
Nach mehreren Artikeln in internationalen Medien über die Rolle, die religiöse Extremisten in Bangladesh spielen1 — sowohl als innenpolitischer Faktor als auch als Gastgeber für internationale Terroristen, die vor dem Konflikt in Afghanistan flüchten — reagiertee die Regierung in Dhaka durch totale Verleugnung aller derartiger Berichte.2 Die Reaktion ist verständlich angesichts der schweren Abhängigkeit Bangladeshs von ausländischer Hilfe vor allem aus dem Westen. Bangladesh kann es sich nicht leisten, als sicherer Hafen für islamistischde Fanatiker und Terroristen angesehen zu werden. Doch gleichzeitig ist es unbestreitbar, dass Bangladesh im letzten Jahrzehnt eine fundamentale politische und soziale Transformation durchlaufen ist. Eine neue Sorte Nationalismus mit islamistischem Einschlag ersetzt Stück für Stück den säkularen bengalischen Nationalismus, der die Basis ist für die Staatlichkeit Bangladeshs. Ausserdem haben Geheimdienstbeamte, lokale Journalisten und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) es geschafft, mehrere terroristische Trainingslager im Land auszumachen, vor allem im gesetzlosen Südosten, der an Myanmar grenzt.
Seit den allgemeinen Wahlen im Oktober 2001 wurde Bangladesh von einer Koalitionsregierung regiert, die zum ersten Mal zwei Minister der fundamentalistischen Jamaat-e-Islami (Jel) einschliesst. Jel ist heute die drittstäkste Partei im Land mit 17 Sitzen im 300-plätzigen Parlament. Die Vier-Parteien-Allianz, die die Wahlen gewonnen hat, wird angeführt von der Bangladesh National Party (BNP) und umfasst, neben der Jel, auch noch die kleinere Islamistische Partei, die Islami Oikyo Jote (IOJ), deren Präsident Aziul Hug Mitglied des Beirates der Harkata-ul-Jihad-al-Islamim (HuJI) ist, der hauptsächlichen Terroristengruppe Bangladeshs. Die IOJ hat zwei Sitze im Parlament ergattert, jedoch keinen Ministerposten. Das vierte Mitglied der Allianz, ein Zweig der Jatiya Party, angeführt von Naziur Rahman Manjoor, hat kein offensichtliches islamisches Profil.3
Die BNP ritt auf einer Unzufriedenheitswelle mit der Awami-Liga, die viele als korrupt ansahen, doch die Vier-Partien-Allianz war in der Lage, eine bequeme Mehrheit zu gewinnen — 191 Sitze für die BNP und 23 Sitze für ihre drei Verbündeten — bloß aufgrund des Wahlsystem im britischen Stil mit einem Gewinner pro Wahlperiode, und die Allianzmitglieder stimmten alle füreinander. Die Awami-Liga bleibt die grösste politische Partei Bangladeshs mit 40 Prozent Wählerstimmen, doch konnte sie nur 62 Sitze (oder 20.66 Prozent der Parlamentsmitglieder) in der Wahl sichern (sie hat jetzt 58 Sitze, weil 4 zurücktreten mussten aufgrund der Wahl von Parlamentariern von mehr als einem Sitz).4 Die herrschende BNP und ihre Allianzpartner gewannten 199 Sitze.5
Die Erwartungen an die neue Regierung waren hoch, von der viele hofften, dass sie „sauberer“ sein würde als die vorhergehende. Im Juni 2001 hatte die Berliner Organisation Transparency International in ihrem Jahresbericht Bangladesh als weltweit korruptestes Land aufgelistet.6 Doch seit die neue Regierung letztes Jahr übernahm, hat sich nur wenig verändert in dieser Beziehung. Ausserdem hat sich Gewalt ausgebreitet und ein grosser Teil davon scheint religiös und politisch motiviert. Die Gesellschaft für Umwelt und menschliche Entwicklung (Society for Environment and Human Development SEHD), eine respektierte NGO aus Bangladesh, zitiert einen lokalen Bericht, der sagt, dass nicht-muslimische Minderheiten gelitten haben: „Die Einschüchterung von Minderheiten, die schon vor den Wahlen begonnen hatte, verstärkte sich danach.“7 Amnesty International berichtete im Dezember 2001, dass Hindus — die heute weniger als 10 Prozent der Bangladesher Bevölkerung von 130 Millionen ausmachen — besonders unter Beschuss gekommen sind. Hinduistische Kultstätten sind geplündert, Dörfer zerstört, und reihenweise hinduistische Frauen vergewaltigt worden..8
Während die Jamaat vielleicht nicht direkt hinter diesen Attacken stecken, ihre Beteiligung an der Regierung hat bedeutet, dass noch mehr radikale Gruppen jetzt denken, dass sie Schutz durch die Autoritäten erfahren und dass sie nun straflos agieren können. Die HuJI beispielsweise soll 15,000 Mitglieder haben, von denen 2,000 als Hardcore gelten. Bangladesher Hindus und moderate Muslime halten sie für verantwortlich für viele der jüngeren Attacken gegen religiöse Minderheiten, säkulare Intellektuelle und Journalisten. In einer vom US-Aussenministerium am 21. Mai 2002 herausgegebenen Erklärung wird HuJI als terroristische Organisation mit Verbindungen zu islamischen Militanten in Pakistan beschrieben.9
Während Bangladesh weit davon entfernt ist, ein weiteres Pakistan zu werden, sind islamistische Kräfte zweifellos auf dem Vormarsch, und der extremistische Einfluss wächst, besonders auf dem Land. Gemäss einem ausländischen Diplomaten in Dhaka: „In den 1960ern und 1970ern waren es die Linken, die als inkorrumpierbare Puristen galten. Heute ist das Vorbild für viele junge Männer in ländlichen Gegenden der hingebungsvolle islamische Kleriker mit seinem Scheitelkäppchen, wallender Robe und Bart.“10
Vom bengalischen zum islamistischen Nationalismus
Als Ostpakistan sich 1971 vom hauptsächlichen westlichen Teil des Landes abtrennte, um Bangladesh zu bilden, stand es in Opposition zur Idee, dass alle muslimischen Gebiete des ehemaligen britischen Indiens einen zusammengehörigen Staat bilden sollten. Die Awami-Liga, die den Unabhängikeitskampf anführte, wuchs aus der Bangla-Sprachbewegung heraus, und basierte auf bengalischem Nationalismus, nicht Religion. Gleichzeitig wurde das unabhängige und säkulare Bangladesh das einzige Land des Subkontinents mit einer dominanten Sprachgruppe und sehr wenigen ethnischen un religiösen Minderheiten. Es ist allerding wichtig, sich zu erinnern, dass ein dominierendes muslimisches Element immer präsent war; sonst hätte Ostpakistan einfach mit dem vorwiegend hinduistischen indischen Staat Westbengal verschmelzen können, wo dieselbe Sprache gesprochen wird.
Die Wichtigkeit des Islams stieg, als die Awami-Liga sich vom starken Militär des Landes zu entfernen begann, welches Religion als Gegengewicht zur säkularen, vage sozialistischen Politik der Liga zu benutzen begann (wobei viele hartgesottene Sozialisten jedoch einem eigenständigen bengalischen Staat in Bangladesh entgegenstanden, den sie als „bürgerlichen Nationalismus“ bezeichneten). Der vertorbene bangladesher Gelehrte Mohammed Ghulam Kabir argumentierte, dass Generalmajor Zia-ur-Rahman, der in den 1970ern die Macht ergriff, „erfolgreich das Image von Bangladesh von einem liberalen muslimischen Land in ein islamisches Land veränderte.“11 Kabir betont auch, dass „säkularismus“ ein verschwommenes und oft missverstandenes Konzept ist in Bangladesh. Der bengalische Begriff dafür ist dharma nirapekshata, was wörtlich auf „religiöse Neutralität“ hinausläuft. Daher hat das Wort „Säkularismus“ im Kontext von Bangladesh eine subtil andere Bedeutung als im Westen.12
1977 liess Zia den Säkularismus als einen der vier Eckpfeiler der Verfassung von Bangladesch (die anderen drei waren Demokratie, Nationalismus und Sozialismus, obwohl kein sozialistisches Wirtschaftssystem jemals eingeführt wurde) fallen und machte die Rezitation von Versen aus dem Heiligen Koran eine regelmäßige Praxis an Treffen seiner neu gebildeten politischen Organisation, der BNP, die die zweitgrößte Partei im Land wurde nach der Awami-Liga. Die bequeme Vermählung zwischen dem Militär – das populäre Anziehungskraft und eine ideologische Plattform benötigte, um seine Opposition gegen die Awami-Liga zu rechtfertigen – und den islamistischen Kräften des Landes überlebten Zias Ermordung im Jahre 1981.
In mancher Hinsicht wurde sie noch stärker unter der Herrschaft von Oberstleutnant Hossain Muhammad Ershad (1982-90). Im Jahr 1988 machte Ershad den Islam zur Staatsreligion Bangladeschs, wodurch er die neue Marke des islamisch orientierten Nationalismus, die von Zia eingeführt wurde, institutionalisierte. Ershad änderte auch den wöchentlichen Freitag vom Sonntag zum Freitag und wiederbelebte die Jamaat, um der säkularen Opposition entgegenzutreten. Die Jamaat hatte Pakistan gegen die bengalischen Nationalisten während des Befreiungskrieges unterstützt, und die meisten ihrer Anführer waren nach 1971 nach Westafrika geflohen. Unter Zia kehrten sie zurück und brachten neue fundamentalistische Ideen mit. Es war unter Ershad, dass der Islam ein politischer Faktor wurde, mit dem man rechnen musste.
Ershad wurde im Dezember 1990 nach Anti-Regierungs-Protesten abgesetzt und wurde später wegen einer Reihe von Straftaten verurteilt und eingesperrt. Dies führte jedoch nicht zu einer Rückkehr zu den alten weltlichen Praktiken. Zias Witwe und der neue Führer der BNP, Khaleda Zia, wurde nach einer allgemeinen Wahl im Februar 1991 Premierminister. Dies war eine Zeit, in der die islamistischen Kräfte ihren Einfluss in Bangladesch weiter festigten, doch der Prozess kam zum Stillstand, als die Awami-Liga , geführt von Scheich Hasina Wajed, der Tochter von Bangladeschs Gründungsvater, Scheich Mujib-ur-Rahman, die Wahl 1996 gewann.
Seit der Wahl vom letzten Jahr sind die extremistischen islamistischen Gruppen in ihren Angriffen auf die Minderheiten und säkularen Kräfte des Landes erneut eklatanter geworden. Der HuJI vor allem hat die Aufmerksamkeit der Sicherheitsplaner in der Region erregt. Die Gruppe wurde im Jahr 1992 mit Mitteln von Osama bin Laden gegründet.13 Die Existenz der festen Verbindungen zwischen den neuen bangladeshi Militanten und Al-Qaida wurde zuerst nachgewiesen, als Fazlur Rahman, der Führer der „Dschihad-Bewegung in Bangladesh“ (zu der HuJI gehört), am 23. Februar die offizielle Erklärung des „heiligen Krieges“ 1998 gegen die Vereinigten Staaten unterzeichnete. Andere Unterzeichner waren Bin Laden, Ayman al-Zawahiri (Chef der Dschihad-Gruppe in Ägypten), Rifa’i Ahmad Taha aka Abu-Yasir (ägyptische islamische Gruppe) und Scheich Mir Hamzah (Sekretär der Jamiat -ul-Ulema-e-Pakistan). 14
HuJI wird geleitet von Shawkat Osma alias Sheikh Farid in Chittagong und, gemäss dem US-Aussenministriumg, hat „mindestens sechs Camps“ in Bangladesh.15 Laut einem Augenzeugen in Ukhia, einer kleinen Stadt südlich von Cox‘ Bazaar, befinden sich hunderte von bewaffneten Männern in einem dieser Camps in der Nähe der Grenze zu Myanmar. Während einige von ihnen Bengali sprechen scheint die Mehrheit von ihnen Araber zu sein oder aus Zentral- und Westasien zu stammen. Die Militanten haben Dorfbewohner der Gegend gewarnt, dass sie sie töten werden, falls sie die Medien informieren oder die Sache den Behörden melden.16
Bangladeschs islamistische Radikale erhielten erstmals 1993 internationale Aufmerksamkeit, als der Schriftsteller Taslima Nasreen gezwungen war, nach dem Erhalt von Todesdrohungen aus dem Land zu fliehen. Die Fundamentalisten wandten sich gegen ihre kritischen Schriften über das, was sie als veraltete religiöse Überzeugungen bezeichnete. Extremisten Gruppen boten eine Belohnung von $ 5,000 für ihren Tod. Sie lebt jetzt im Exil in Frankreich.
Während Nasreens freimütige feministische Schriften auch bei moderaten Muslimen Bangladeshs Kontroversen verursachten, war der ganze Staat schockiert, als Anfang 1999 drei Männer versuchten, Shamsur Rahman, einen bekannten Dichter und ein Symbol für die säuklare Nationalität Bangladeschs zu töten.17 Bei den folgenden Verhaftungen erwischte die Polizei eine Liste verschiedener Intellektueller und Schriftsteller, einschliesslich Nasreeen, die die religiösen Extremisten Bangladeshs als „Feinde des Islam“ gebrandmarkt hatten.18
Menschenrechtsorganisationen aus Banglaesh beschuldigen HuJI, hinter den Todesdrohungen gegen Nasreen und dem Versuch, Rahman zu töten, zu stecken. Das US-Außenministerium stellt fest, dass HuJI im November 2000 angeklagt wurde, einen hochrangigen Journalisten aus Bangladesh erstochen zu haben, der einen Dokumentarfilm über die Notlage von Hindus in Bangladesch gemacht hatte, sowie den Attentatsversuch im Juli 2000 auf den damaligen Premier Sheikh Hasina ausgeführt zu haben.19
Wie bei der Jamaat und ihrer militanten Jugendorganisation, der Islamischen Chhatra Shibir (ICS), befindet sich die Hauptburg von HuJI im gesetzlosen Südosten, der die Grenze zu Myanmar umfasst. Mit ihrer fließenden Bevölkerung und der schwachen Strafverfolgung ist die Region seit langem ein Zufluchtsort für Schmuggler, Waffennarren, Piraten und ethnische Aufständische von hinter der Grenze Myanmars. Das vergangene Jahrzehnt hat einen massiven Zustrom von Waffen gesehen, vor allem von Kleinwaffen, über den Fischerhafen von Cox’s Bazaar, der die Situation im Südosten noch gefährlicher und unbeständiger gemacht hat.20
In der Regel wurde der Sieger der Wahl von 2001 in einem der Wahlkreise in Cox‘-Basar, der BNP-Kandidat Shahjahan Chowdhury, von dem „angeblich führenden Schmugglerbetrieb in der Grenzstadt Teknaf“ unterstützt.21 Statt der regulären Armee wurden die paramilitärischen Bangladesh-Schützen (BDR) in diesem Wahlkreis eingesetzt, um der Polizei bei ihrer Sicherung des Wahlvorganges zu helfen. Das wurde, nach der SEHD, „von den Einheimischen kritisiert, die behaupteten, dass die Bangladesh-Schützen gut mit den Schmuggler-Aktivitäten verbunden seien und deshalb die Rolle von Partisanen einnehmen könnten.“22
In einem der jüngsten hochkarätigen Angriffe in der Region wurde Gopal Krishna Muhuri, der 60-jährige Chef des Nazirhat College in Chittagong und ein führender säkularer Humanist, im November 2001 in seinem Haus von vier bezahlten Attentätern getötet, die zu einer Bande gehörten, die von der Jamaat gefördert wurde.23 Indien, das das Wachstum der islamistischen Bewegungen Bangladeshs mit tiefer Besorgnis beobachtet, hat HuJI mit dem Angriff auf das amerikanische Zentrum in Kolkata (Kalkutta) im Januar 2002 verbunden und mit einer Reihe von Bombenanschlägen im nordöstlichen Bundesstaat Assam von Mitte 1999.24
Anfang Mai 2002 trafen sich neun islamistische fundamentalistische Gruppen, darunter HuJI, in einem Camp in der Nähe der kleinen Stadt Ukhia südlich von Cox’s Bazaar und bildeten die Vereinigung Bangladesch Islamic Manch. Die neue Dachorganisation umfasst auch die Vertretung der Rohingyas, einer muslimischen Minderheit in Burma und der muslimischen Befreiungstiger von Assam (MULTA), einer kleinen Gruppe, die im Nordosten Indiens tätig ist. Im Juni wurde berichtet, dass die Bangladesher Veteranen des antisowjetischen Krieges in Afghanistan der 80er Jahre in mindestens zwei Lagern im südlichen Bangladesch Mitglieder der neuen Allianz ausbilden.25
Das Elend der Rohingyas
Die Region Arakan von Burma ist vom Rest des Landes durch eine dicht bewaldete Gebirgskette getrennt, die es den Arakanern – die meisten von ihnen Buddhisten – ermöglichte, ihre Unabhängigkeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu erhalten. Kontakte mit der Außenwelt waren bis dahin meist im Westen, was wiederum den Islam in die Region gebracht hatte. Die ersten Muslime an der Arakan-Küste waren maurische, arabische und persische Händler, die zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert ankamen. Einige von ihnen blieben und heirateten lokale Frauen. Ihre Nachkommen wurden die Vorfahren einer weiteren Hybrid-Rasse, die viel später als Rohingyas bekannt wurde. Wie die Leute im Chittagong-Gebiet, sprechen sie einen bengalischen Dialekt, der mit Worten aus dem Persischen, Urdu und Arakanisch gespickt ist.26
Es gibt keinen Beweis für Reibung zwischen ihnen und ihren buddhistischen Nachbarn in früheren Tagen. In der Tat benutzten die Könige von Arakan, obwohl Buddhisten, nach 1430 sogar muslimische Titel zusätzlich zu ihren eigenen Namen und gab Medaillons heraus mit dem muslimischen Glaubensbekenntnis.27 Persisch war die Hofsprache bis zur burmesischen Invasion 1784. Die burmesische Herrschaft dauerte bis zum ersten anglo-burmesischen Krieg von 1824-26, als Arakan zusammen mit dem Tenasserim-Gebiet des südöstlichen Burmas von den Briten übernommen wurde.
Als Burma ein Teil des britischen Indien war, zogen die fruchtbaren Reisgebiete von Arakan Tausende von Saisonarbeitern an, vor allem aus dem Chittagong-Gebiet des angrenzenden Ostbengals. Viele von ihnen fanden es angenehm, zu bleiben, da es bereits eine große muslimische Bevölkerung gab, die die gleiche Sprache sprach, und damals kein schlechtes Gefühl gegenüber Immigranten aus Indien hatte – anders als die Situation in anderen Teilen von Burma, wo Menschen subkontinentaler Herkunft verachtet wurden. Gleichzeitig wanderten die buddhistischen Arakaner nach Ostbengalen aus und ließen sich entlang der Küste zwischen Chittagong und Cox’s Bazaar nieder. Die offizielle Grenze, der Fluß Naf, vereinigte die beiden britischen Territorien, statt sie zu trennen.
Doch die Präsenz einer muslimischen Minderheit in Arakan wurde zu einem Thema nach der Unabhängigkeit Burmas im Jahr 1948. Die buddhistischen und muslimischen Gemeinschaften waren während des Zweiten Weltkrieges geteilt worden; Die Buddhisten hatten sich hinter den Japanern versammelt, während die Muslime den Briten treu geblieben waren. Einige Muslime, die Repressalien von den Buddhisten fürchteten, sobald die Briten verschwunden waren, begannen einen bewaffneten Widerstand und forderten einen unabhängigen Staat, und die burmesische Armee wurde entsandt, um die Rebellion zu unterdrücken. Das überwiegend buddhistische Burma anerkannte die arakanischen Muslime nie wirklich – die sich in den 1960er Jahren „Rohingya“ zu nennen begannen, eine Bezeichnung umstrittenen Ursprungs – als eine der „indigenen“ ethnischen Gruppen des Landes. Als solche, sowie wegen ihrer unterschiedlichen Religion und ihres physischen Erscheinungsbildes, sind sie oft zu bequemen Sündenböcken für die Militärregierung Burmas geworden, um die Öffentlichkeit gegen sie zu vereinigen, wann immer dieses Land von einer wirtschaftlichen oder politischen Krise betroffen war.
Im März 1978 startete die burmesische Regierung in Arakan eine Kampagne mit dem Code-Namen Naga Min (Drachenkönig), angeblich um „illegale Einwanderer“ zu überprüfen. Hunderte von schwer bewaffneten Soldaten fielen über die muslimischen Nachbarschaften in Sittwe (Akyab) her und etwa 5.000 Menschen wurden verhaftet. Als die Operation auf andere Teile von Arakan ausgedehnt wurde, überquerten Zehntausende von Rohingyas die Grenze nach Bangladesch. Bis Ende Juni waren etwa 200.000 Rohingyas geflohen, was einen internationalen Aufschrei verursachte.28 Schließlich konnten die meisten Flüchtlinge zurückkehren, aber Tausende fanden es sicherer, auf der Bangladescher Seite der Grenze zu bleiben. Ganze Gemeinden von „illegalen Einwanderern“ aus Burma entstanden an der Grenze südlich von Cox‘ Bazaar, und ein stetiger Strom von Flüchtlingen aus Burma floss in den 1980er Jahren weiter nach Bangladesch.
Die unermesslich wohlhabende saudi-arabische Wohltätigkeitsorganisation Rabitat al Alam al Islami begann während der Krise von 1978 den Rohingya-Flüchtlingen Hilfe zukommen zu lassen, und sie baute auch ein Krankenhaus und eine Madrassa (Schule) in Ukhia südlich von Cox’s Bazaar. Vor diesen Ereignissen gab es nur eine politische Organisation unter den Rohingyas an der Bangladesch-Burma-Grenze, die Rohingya Patriotische Front (RPF), die 1974 von Muhammad Jafar Habib gegründet wurde, gebürtig aus Buthidaung in Arakan und ein Absolvent der Universität Rangun. Er machte mehrere Hilfsappelle – die meisten von ihnen erfolglos – an die internationale islamische Gemeinschaft und unterhielt ein Camp für seine kleine Guerilla-Armee, die von der bangladeshischen Seite der Grenze aus operierte.
In den frühen achtziger Jahren brachen radikalere Elemente unter den Rohingyas von der RPF weg, um die Rohingya Solidaritätsorganisation (RSO) einzurichten. Angeführt von einem Arzt aus Arakan, Muhammad Yunus, wurde es bald die wichtigste und militanteste Fraktion unter den Rohingyas in Bangladesch und an der Grenze. Angesichts seines strengeren religiösen Standpunktes genoss der RSO bald Unterstützung von gleichgesinnten Gruppen in der muslimischen Welt. Dazu gehörten JeI in Bangladesch und Pakistan, Gulbuddin Hekmatyars Hizb-e-Islami (HeI) in Afghanistan, Hizb-ul-Mujahideen (HM) im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir (J & K) und der Angkatan Belia Islam sa-Malaysia (ABIM ) und die islamische Jugendorganisation von Malaysia. Afghanische Instruktoren wurden in einigen der RSO-Camps entlang der Bangladesch-Burma-Grenze gesehen, während fast 100 RSO-Rebellen in der afghanischen Provinz Khost mit Hizb-e-Islami Mujahideen trainiert wurden.29
Das wichtigste militärische Camp der RSO lag in der Nähe des Krankenhauses, das die Rabitat in Ukhia gebaut hatten. Zu jener Zeit erwarb die RSO eine beträchtliche Zahl von chinesischen RPG-2 Raketenwerfern, leichten Maschinengewehren, AK-47 Sturmgewehren, Landminen und Sprengstoffen von privaten Waffenhändlern in der thailändischen Stadt Aranyaprathet in der Nähe von Thailands Grenze zu Kambodscha, die sich in den 1980er Jahren als großer Waffenbasar für Guerillabewegungen in der Region hervortaten. Diese Waffen wurden von den chinesischen Waffenlieferungen an den Widerstand abgezweigt, der die vietnamesische Armee in Kambodscha bekämpfte und an jeden verkauft, der wollte und es sich leisten konnte.30
Die Medien Bangladeshs widmeten der RSO-Aufrüstung entlang der Grenze eine recht umfangreiche Berichterstattung, aber es wurde bald klar, dass es nicht nur Rohingyas war, die in ihren Lagern trainierten. Viele, stellte sich heraus, waren Mitglieder des ICS und kamen von der Universität von Chittagong, wo ein „Campuskrieg“ zwischen islamistischen Militanten und den gemäßigteren Studentengruppen gekämpft wurde.31 Der RSO war in der Tat in wenige bis gar keine Kämpfe in Burma engagiert. Videotapes aus diesen Camps tauchten später in Afghanistan auf, wo sie vom amerikanischen Kabelfernsehnetz CNN erworben und im August 2002 weltweit gezeigt wurden. Da die Bänder aber auf Arabisch mit „Myanmar“ beschriftet waren, wurde davon ausgegangen, dass sie in diesem Land geschossen worden waren, anstatt hinter der Grenze im südöstlichen Bangladesch.32
Es gab auch eine gemäßigtere Fraktion unter den Rohingyas in Bangladesch, die Arakan Rohingya Islamische Front (ARIF), die 1986 gegründet wurde und die Reste der alten RPF und eine Handvoll von Überläufern aus dem RSO vereinte. Sie wurde von Nurul Islam geführt, einem in Rangoon ausgebildeten Anwalt. Allerdings hatte sie nie mehr als ein paar Dutzend Soldaten, meist mit älteren, britischen 9mm Sterling L2A3 Maschinenpistolen, .303 Bolzenschussgewehren und ein paar M-16 Sturmgewehren ausgestattet.33 1998 wurde sie zur Arakan Rohingya National Organisation (ARNO), die ihren moderaten Standpunkt beibehielt und in Chittagong und Cox’s Bazaar nur knapp überleben konnte.
Die Erweiterung der RSO in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren und die beispiellose Publizität, die die Gruppe in den lokalen und internationalen Medien anzog, veranlasste die burmesische Regierung, eine massive Gegenoffensive zu starten, um das Grenzgebiet zu „klären“. Im Dezember 1991 überquerten burmesische Truppen die Grenze und griffen einen militärischen Vorposten in Bangladesch an. Der Vorfall entwickelte sich zu einer großen Krise in den Bangladesch-Burma-Beziehungen, und bis April 1992 waren mehr als 250.000 Rohingya Zivilisten aus Arakan vertrieben worden.
Kaum zufällig trat dieser zweite massive Exodus von Rohingyas zu einer Zeit auf, als Burma von einer großen politischen Krise verschlungen wurde. Die pro-demokratische Nationale Liga für Demokratie (NLD) hatte im Mai 1990 einen Erdrutschsieg bei einer allgemeinen Wahl gewonnen, doch das Militärregime des Landes weigerte sich, die gewählte Versammlung einzuberufen. Es gab Anti-Regierungs-Demonstrationen in der nördlichen Stadt Mandalay und die herrschende burmesische Junta wurde international verurteilt.
Die Rohingya-Flüchtlinge waren in einer Reihe von provisorischen Lagern südlich von Cox’s Bazaar untergebracht und veranlassten die Regierung Bangladeschs, sich um Hilfe der internationalen Gemeinschaft zu bemühen. Der Hochkommissar für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) kam herbei, um die Lager zu führen und mit der burmesischen Regierung über die Rückkehr der Rohingyas zu verhandeln. Im April 1992 besuchte Prinz Khaled Sultan Abdul Aziz, Kommandeur des saudischen Kontingents im Golfkrieg von 1991, Dhaka und empfahl eine Wüstensturm-ähnliche Aktion gegen Burma, „genau das, was die UNO machte, um Kuwait zu befreien.“34
Das ist natürlich nie geschehen, und die burmesische Regierung beschloss schließlich unter dem Druck der Vereinten Nationen (UN), die meisten Flüchtlinge zurückzunehmen. Doch schätzungsweise 20.000 Flüchtlinge blieben in zwei Lagern zwischen Cox’s Bazaar und der Grenze. Darüber hinaus lebt eine unbekannte Zahl von Rohingyas, vielleicht 100.000 bis 150.000, weiterhin außerhalb der von der UNHCR betreuten Lager. Es gibt wenig Zweifel daran, dass extremistische Gruppen die entfremdeten Rohingyas benutzten, einschließlich der Rekrutierung als Kanonenfutter für Al-Qaida in Afghanistan und anderswo. In einem Interview mit der Karachi-basierten Zeitung Ummat am 28. September 2001 sagte Bin Laden: „Es gibt Gebiete in allen Teilen der Welt, wo starke Dschihadi-Kräfte anwesend sind, von Bosnien bis Sudan und von Burma bis Kaschmir.“35 Er bezog sich vermutlich auf eine kleine Gruppe von Rohingyas an der Bangladesh-Burma-Grenze.
Viele der Rohingya-Rekruten erhielten die gefährlichsten Aufgaben auf dem Schlachtfeld, Minenräumung und Wachtdienst. Nach asiatischen Geheimdienstquellen wurden Rohingya-Rekruten 30.000 Bangladeshi taka ($ 525) beim Beitritt und danach 10.000 Taka ($ 175) pro Monat bezahlt. Die Familien der Rekruten, die im Feld getötet wurden, erhielten 100.000 taka ($ 1.750).36 Rekruten wurden meistens über Nepal nach Pakistan gebracht, wo sie ausgebildet wurden und weitergeschickt wurden zu den Militärlagern in Afghanistan. Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen aus diesem Teil von Bangladesch – Rohingyas und andere – in Afghanistan gekämpft haben, aber die Zahl ist vermutlich ziemlich substantiell. Andere gingen nach Kaschmir und sogar nach Tschetschenien, um dort mit islamistischen Militanten zusammenzuarbeiten.37
In einem Interview mit CNN im Dezember 2001 verweist der amerikanische Taliban-Kämpfer John Walker Lindh darauf, dass die von Al-Qaida geführten Ansar (Begleiter des Propheten) -Brigaden, denen er in Afghanistan angehörte, nach sprachlichen Linien aufgeteilt waren: „Bengali, Pakistani (Urdu) und Arabisch“, was darauf hindeutet, dass die Bengali sprechenden Teile – Bangladeschi und Rohingya – bedeutend gewesen sein mussten.38 Im frühen 2002 erzählte der afghanische Aussenminister, Dr. Abdullah, einem westlichen Journalisten, „wir haben einen Malayen und einen oder zwei Unterstützer aus Burma gefangen genommen.“39
Im Januar 2001 griff Bangladesch auf Rohingya-Aktivisten und ihre Büros in Chittagong und Cox’s Bazaar durch, höchstwahrscheinlich in einem Versuch, die Beziehungen zu Burma zu verbessern. Hunderte wurden verhaftet, und die örtliche Presse war voller Berichte über ihre angebliche Beteiligung an Waffen- und Rauschgiftschmuggel. Rohingya-Führer bestritten vehement solche Anschuldigungen und beschuldigten die lokalen Bangladeshi-Banden mit hochstehenden Connections der Gewalt in der Gegend. Allerdings waren die Rohingyas gezwungen, ihre Militärlager zu evakuieren, die sich immer auf der Bangladesch-Seite der Grenze befunden hatten. Es sind diese Lager, die von den HuJI und anderen islamistischen Gruppen Bangladeshs übernommen wurden, wobei die Hauptbasis diejenige war, die die RSO in der Nähe des in Rabat gebauten Krankenhauses in Ukhia führte, und wo das CNN-Tape in den frühen 1990er Jahren geschossen worden war.40
Aufstieg der Jamaat und Rolle der Madrassas
Die Jamaat wurde 1941 im ungeteilten Indien von Maulana Abul Ala Mauddudi gegründet und war aus der Darul Uloom, der damals prestigeträchtigsten islamischen Universität im Subkontinent, entstanden. Sie war bei Deoband im Bezirk Saharanpur von dem, was heute Uttar Pradesh ist gelegen, und wurde so bekannt als Deoband Madrassa (Schule). Die Deobandis waren tatsächlich im britischen Indien entstanden, nicht als reaktionäre Kraft, sondern als zukunftsweisende Bewegung, um die muslimische Gesellschaft im Gefolge der Unterdrückung zu vereinen und zu reformieren, mit der sie sich nach der Revolte von 1857 oder „Meuterei“, wie die Briten es nannten, konfrontiert sahen41 Doch im unabhängigen Pakistan — Ost und West — entstanden Deobandi madrassas überall, und sie wurden von halb-ausgebildeten Mullahs betrieben, die, gemäss dem pakistanischen Journalisten Ahmed Rashid, „weit entfernt waren von den ursprünglichen reformerischen Ideen der Deobandi-Schule.“42 Im Laufe der Jahre ist die Deobandi-Marke des Islam zum Synonym für religiösen Extremismus und Fanatismus geworden, und aus diesen Madrassas entstanden in den frühen und mittleren 1990er Jahren Afghanistans gefürchtete Taliban („islamische Studenten“).
Die Jamaat wurden von Anfang an von den Ikhwan ul-Muslimeen oder der Muslimbruderschaft inspiriert, die 1928 in Ägypten gegründet wurde, um eine islamische Revolution herbeizuführen und einen islamischen Staat zu schaffen.43 Als sie an den Punkt gekommen waren, Pakistan als islamischen Staat zu akzeptieren, wurde der bengalische Nationalismus völlig inakzeptabel. Die Jamaat-Militanten kämpften neben der pakistanischen Armee gegen die bengalischen Nationalisten. Unter den berüchtigsten der Jamaat-Führer war Abdul Kader Molla, der als „Metzger von Mirpur“ bekannt wurde, ein Dhaka-Vorort, der 1971 hauptsächlich von nicht-bengalischen muslimischen Einwanderern bevölkert wurde.44 Heute ist er der Publicity-Sekretär der Bangladeshi-Jamaats und bekam trotz seines Backgrounds in der letzten Woche des Juni 2002 ein US-Visum für New York. 1971 wurden er und andere Jamaat-Führer von der ersten Regierung des unabhängigen Bangladesch als Kriegsverbrecher angesehen, aber es wurde ihnen nie der Prozess gemacht, weil sie nach Pakistan geflohen waren.
Die Führer der Jamaat kehrten während der Zia- und Ershad-Regime nach Bangladesh zurück, weil sie eingeladen wurden, zurückzukommen, und sie sahen auch Ershad vor allem als Anführer ihrer Sache. Das war etwas ironisch, denn Ershad war – und ist immer noch – bekannt als Playboy und wenig religiöser Mensch. Aber er hatte eine Reihe von islamischen Reformen eingeführt – und er brauchte die Jamaat, um der Awami-Liga entgegenzutreten, und wie sein Vorgänger Zia musste er ideologische Grundlagen für das finden, was im Grunde eine Militärdiktatur war. Das Problem war, dass die Jamaat durch ihre Rolle im Befreiungskrieg diskreditiert worden waren. Doch als eine neue Generation entstand, konnte das „korrigiert“ werden, da die islamischen Ideale der Jamaat erneut in Bangladeschs Madrassas gelehrt wurden, die sich in einem ungeheuren Tempo vervielfachten.
Die Madrassas erfüllen eine wichtige Funktion in einem verarmten Land wie Bangladesh, wo Grundausbildung nur für wenige verfügbar ist. Heute gibt es schätzungsweise 64.000 Madrassas in Bangladesh, in zwei Arten unterteilt. Die Aliya Madrassas werden mit Regierungsunterstützung und -kontrolle betrieben, während die Dars-e-Nizami oder Deoband-Stil-Madrassas völlig unabhängig sind. Aliya-Studenten studieren 15-16 Jahre und werden in arabisch, Religionstheorie und anderen islamischen Themen sowie Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Geschichte unterrichtet. Sie bereiten die Schüler auf die Beschäftigung im staatlichen Dienst oder auf Arbeitsplätze im privaten Sektor vor, wie jeder andere Hochschul- oder Universitätsstudent. Im Jahr 1999 gab es 7.122 solcher registrierter Madrassas in Bangladesh.45
Die viel zahlreicheren Deobandi Madrassas sind mehr „traditionell“; Islamische Studien dominieren, und die Studenten werden in Urdu (Landessprache Pakistans), Persisch und Arabisch unterrichtet. Nach Abschluss ihrer Ausbildung sind die Studenten unfähig, einen Mainstream-Beruf aufzunehmen, und die Moscheen und Madrassas sind ihre Hauptquellen der Beschäftigung. Wie der bangladeshi Journalist Salahuddin Babar hinweist: „Abgänger von den Madrassas, die schlecht gerüstet sind, um in das Mainstream-Leben und die Berufe einzutreten, werden die Schüler leicht von motivierten Elementen gelockt, die religiöse Gefühle ausnutzen, um Fanatiker zu schaffen, statt moderne Muslime.“46
Die Konsequenzen dieser Art von Madrassa-Ausbildung wird sichbar im Wachstum der Jamaat. Sie fuhr nicht gut in der Wahl von 1996, wo sie nur drei Sitze im Parlament und 8.61 Prozent der Stimmen einfuhr.47 Ihr Wahlmanifest war ziemlich sorgfältig formuliert, vielleicht unter Berücksichtigung des Rufs der Partei und der Tatsache, dass eine grosse Mehrheit der Bangladeshi dem Scharia-Gesetz und anderer extremer islamischer Praktiken feindselig gegenüberstand. Das 23-Seitige Dokument widmete 18 Seiten grossartigen Wahlversprechen, und nur fünf davon erklärten den politischen Standpunkt der Jamaat. Die Partei versuchte, dem Publikum zu erklären, dass sie nicht darauf aus war, Hände von Dieben abzuhacken, Ehebrecher zu steinigen, oder Zinsgeschäfte zu verbieten – zumindest nicht sofort. Gemmäss der SEHD: „der prioritäte Fokus wäre das Beheben der Armut, das Unterbinden der freien Vermischung der Geschlechter und daher das Bewusst machen des Geistes des Islam in der Bevölkerung, und dann würden letztendlich Schritt für Schritt die islamischen Gesetze eingeführt.“48
Doch im Oktober 2001 zeigte sich die Jamaat als drittgrößte Partei im Land und ihre militante Jugendorganisation, die ICS, wurde besonders kühn und aktiv. Wie die HuJI zieht die ICS auch die meisten seiner Mitglieder aus den vielen Deobandi Madrassas des Landes und hat auch ein eigenes Netzwerk internationaler Kontakte. Die ICS ist Mitglied des Internationalen Islamischen Verbandes der Studentenorganisationen sowie der Weltversammlung der muslimischen Jugend und hat enge Kontakte zu anderen radikalen muslimischen Gruppen in Pakistan, dem Nahen Osten, Malaysia und Indonesien. Zuhause in Bangladesch ist sie in eine Reihe von Bombenanschlägen und politisch sowie religiös motivierten Attentaten verwickelt.
Am 7. April 2001 wurden zwei Führer der Jugend- und Studentenfront der Awami-Liga von ICS-Aktivisten getötet und am 15. Juni 2001 wurden schätzungsweise 21 Personen getötet und über 100 verletzt bei einem Bombenanschlag im Awami-Liga-Parteibüro in der Stadt Narayanganj. Zwei Wochen später verhaftete die Polizei einen ICS-Aktivisten für seine angebliche Beteiligung an der Explosion.49 Ein junger islamistischer Militant, Nurul Islam Bulbul, ist der derzeitige Präsident des ICS und Muhammad Nazrul Islam sein Generalsekretär.
Viele Jahre lang ist die Mutterpartei, die Jamaat, von Gholam Azam geführt worden, der aus Pakistan zurückgekehrt war, als Zia noch am Leben und an der Macht war. Er trat im Dezember 2000 zurück, und Motiur Rahman Nizami übernahm als der neue Chef der Partei inmitten breiter Proteste und Forderungen, dass er wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt wird, die er während des Befreiungskrieges begangen hat als Chef einer berüchtigten paramilitärischen Einheit, der Al-Badar. Bei einem besonderen Vorfall am 3. Dezember 1971 eroberten einige Mitglieder dieser Einheit eines Nachts das Dorf Bishalikkha auf der Suche nach Freiheitskämpfern, prügelten viele und töteten acht Menschen. Als Nizamis Involvierung öffentlich wurde, verbrannten Veteranen des Befreiungskrieges ein Bild von ihm während einer öffentlichen Demonstration.50 Im Oktober 2001 wurde Nizami zum Landwirtschaftsminister ernannt, ein wichtiger Posten in einem vorwiegend landwirtschaftlichen Land wie Bangladesh. Sein Stellvertreter, Ali Ahsan Muhammad Mujahid, wurde Minister für soziale Wohlfahrt.
Die Terroranschläge in New York am 11. September 2001 traten während des Wahlkampfes in Bangladesch auf, als eine Übergangsregierung das Land regierte. Doch der abtretende Premierminister, Scheich Hasina der Awami-Liga und dann der Oppositionsführer Khaleda Zia der BNP, verurteilten die Angriffe und beide, wenn sie gewählt würden, boten den Vereinigten Staaten die Benutzung des Luftraums, der Häfen und anderen Einrichtungen von Bangladesh an für militärische Angriffe gegen die Taliban und Al-Qaida in Afghanistan. Viele Bangladeshis wurden sehr bewegt durch den Verlust von bis zu 50 ihrer Landsleute in den Angriffen auf das World Trade Center. Während einige von ihnen Immigranten waren, die als Computeranalytiker und Ingenieure arbeiteten, scheinen die meisten Kellner im Restaurant „Window on the World“ gewesen zu sein, die hart arbeiteten, um Geld an die armen Verwandten in Bangladesch schicken zu können. Ein Botschaftsbeamter Bangladeshs in Washington hat die Angriffe als „eine Beleidigung des Islam … einen Angriff auf die Menschheit“ gebrandmarkt51
Jamaats Standpunkt zum »Krieg gegen den Terrorismus« steht jedoch im Kontrast zu dem der etablierten Parteien. Kurz nachdem die US-Angriffe auf Afghanistan im Oktober 2001 begannen, schuf die Jamaat einen Fonds, der angeblich „für die unschuldigen Opfer des amerikanischen Krieges“ gedacht war. Nach den eigenen Ankündigungen von Jamaat wurden 12 Millionen Taka ($ 210.000) geäufnet, bevor die Anstrengungen im März 2002 eingestellt wurden. Alle verbleibenden Mittel, sagte die Jamaat, würden an afghanische Flüchtlinge in Lagern in Pakistan fließen..52
Verbindungen zu Zentral- und Westasien
In der Nacht des 21. Dezember 2001 – nur wenige Wochen nach dem Fall der Taliban-Festung von Kandahar – erreichte ein Schiff, die m.v. Mekka, den Hafen von Chittagong. An Bord waren mehrere hundert Taliban und Al Qaida Kader mit Waffen und Munition. Unter der Deckung der Dunkelheit bestiegen sie Busse und Lastwagen und wurden in die südöstlichen Grenzgebiete gefahren.53
Es hätte eine geheime Operation sein sollen, aber Nachrichten darüber sickerten allmählich durch lokale NGOs aus. Des Weiteren wurden am 23. September 2002 sieben „ausländische Hilfskräfte“ in Dhaka verhaftet. Die Polizei von Dhaka sagte zunächst, dass die Männer, die aus Libyen, Algerien, Sudan und dem Jemen waren, wegen des Verdachts des Kinderhandels verhaftet wurden. Alle arbeiteten für eine saudi-finanzierte Freiwilligenagentur, das Al Haramain Islamische Institut (AHII), das 1992 erstmals nach Bangladesch kam, um mit den Rohingya-Flüchtlingen im Südosten zu arbeiten. Schon bald wurde das Institut in ganz Bangladesch aktiv und führte drei Waisenhäuser und 60 Madrassas in verschiedenen Teilen des Landes.54
Einwohner von Dhaka, die mit der Verhaftung der sieben Männer vertraut waren, behaupteten, dass Schüler in ihren Einrichtungen auch eine militärische Ausbildung durchmachten. Die westlichen Geheimdienstquellen glauben, dass die sieben unter der Gruppe waren, die an Bord der m.v. Mekka nach Bangladesch schlüpften, und dass sie sich später mit der AHII in der Gegend verbanden, bevor sie ihre Operationen nach Dhaka verschoben.55 Die Behörden waren rasch dabei, solche Verbindungen zu verneinen, und es ist noch unklar, ob ihre Verhaftung ein Fehler von übereifrigen Polizeibeamten in Dhaka gewesen war, da die Ankunft der m.v. Mekka zweifellos das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen Pakistans Inter Services Intelligence (ISI) und seinem Bangladeshi-Pendant, der Generaldirektion für Forces Intelligence (DGFI) war.
Nach den Terroranschlägen in Washington und New York im September 2001 machte der pakistanische Militärherrscher, General Pervez Musharraf, den umstrittenen Schritt, sich auf die Seite der USA zu stellen und erlaubte sogar, dass sein Land als Stützpunkt im Krieg gegen die Taliban und Al Qaida in Afghanistan benutzt wurde Dies war ein kompletter Turn-around seitens Pakistans, da der ISI Mitte der 1990er Jahre bei der Schaffung der Taliban-Bewegung maßgeblich beteiligt war und auch umfangreiche Kontakte zu Al Qaida hatte. Musharraf musste den ISI aufräumen, konnte das aber nur allmählich tun. Während dies in Arbeit war, kamen Hunderte, wenn nicht Tausende von Taliban und Al-Qaida-Kämpfer nach Pakistan. Das war eine große Peinlichkeit, und es ist heute klar, dass der ISI die DGFI kontaktierte und zumindest einige der jetzt unerwünschten Gäste nach Bangladesch geschickt hatte.56
Ob dies für „sichere Verwahrung“ war, ist umstritten, aber auch so spiegelt es die engen Beziehungen zwischen den Sicherheitsdiensten Pakistans und Bangladeschs — und noch mehr die wachsenden Verbindungen zwischen den islamistischen Militanten Bangladeschs und verschiedenen extremistischen Gruppen in Zentral- und Westasien Selbst wenn wir das „sichere Verwahrung“-Argument akzeptieren, ist es doch unwahrscheinlich, dass sich die Militanten damit zufrieden geben werden, in ihrer neuen Heimat unauffällig zu bleiben. Sie stehen doch im Krieg mit dem Westen und anderen „Ungläubigen“, und es gibt viele Möglichkeiten für neue Aktionen in der Region, wo sie jetzt sind. Die Beziehungen zu den Rohingyas könnten für Myanmar Probleme verursachen, und die Anwesenheit von mehreren aufständischen Gruppen aus Indiens Nordosten könnte mehr Terroranschläge in indischen Staaten wie Assam bedeuten. Sowohl die Rohingyas als auch die MULTA waren auf dem Treffen in Ukhia im Mai 2002 anwesend, als der Bangladesh Islamic Manch gebildet wurde – und so waren sie Militante von nicht-sub-kontinentalem Ursprung. Ein „Dschihad-Rat“ wurde gebildet, um die Aktivitäten der neun Mitgliedsorganisationen zu koordinieren.
Alle diese Gruppen mögen im breiteren Kontext der Politik Bangladeshs klein und scheinbar unbedeutend sein, und trotz der zunehmenden Islamisierung in den vergangenen zehn Jahren halten sich die weltlichen Wurzeln des Landes zumindest für den Augenblick. Doch die islamistischen Militanten des Landes werden in ihren Anschlägen auf „Ungläubige“ immer lauter und gewagter, ein besorgniserregendes Zeichen für eine im Grunde immer noch sehr tolerante Gesellschaft. Und es ist nicht die Zahl der Extremisten, auf die es ankommt – auch eine kleine Gruppe kann Angst und Schrecken verbreiten – sondern wie gut organisiert und engagiert sie sind.
Die Ankunft der erfahrenen Militanten aus Mittel- und Westasien ist besonders besorgniserregend, ebenso die Verbreitung von Kleinwaffen in Bangladesh, vor allem in der Region Chassagong-Cox‘-Bazaar. Die Tatsache, dass Millionen von jungen Bangladeshis, die jetzt die Madrassas durchlaufen, die von Fanatikern betrieben werden, wird ebenso die Wahrnehmung von Leben und Gesellschaft verändern – und die Einstellungen gegenüber „Ungläubigen“ im Allgemeinen. Wie Indonesien – ein anderes Land, das bis vor kurzem als moderater muslimischer Staat angesehen wurde – gezeigt hat, kann ein ökonomischer Zusammenbruch oder eine politische Krise zum Aufstieg von Militanten führen, für die der religiöse Fanatismus dem Nationalstolz gleichkommt; sowie ein Ausweg aus Misswirtschaft, Aufruhr und korrupter Weltpolitik. Es gibt allen Grund, die Entwicklung in Bangladesch sorgfältig zu beobachten, zumal seine Regierung vehement in einem Zustand der Verleugnung bleibt – was bedeutet, dass sie nicht alles tun wird, um die Ausbreitung von Extremismus und Fanatismus zu stoppen.
ANHANG 1
Haupt-islamische Gruppierungen in Bangladesh
Jamaat-e-Islami (JeI)
Die JeI ist eine politische Partei, die aus der britischen Kolonialzeit und der (ost-) pakistanischen Zeit (1947-1971) stammt. Sie unterstützte Pakistan gegen die Bengali-Nationalisten während des Befreiungskrieges, und die meisten seiner Führer flohen nach Bangladeschs Unabhängigkeit im Jahr 1971 nach Westafrika. Sein damaliger Amir (Chef), Gholam Azam, kämpfte gegen die Freiheitskämpfer 1971, kehrte aber ein paar Jahre später nach Bangladesch zurück. Im Dezember 2000 übernahm Motiur Rahman Nizami, ein weiterer ehemaliger pro-pakistanischer Militant, als Amir der JeI. Bei der Wahl im Oktober 2001 tauchte die JeI als drittgrößte Partei mit 17 Sitzen im Parlament und zwei Ministern in der neuen Koalitionsregierung auf. Das ultimative Ziel von Jamaat ist ein islamischer Staat in Bangladesch, obwohl dies Schritt um Schritt umgesetzt wird.
Islami Chhatra Shibir (ICS)
ICS ist der junge Flügel der JeI. 1941 gegründet, wurde sie 1979 Mitglied der Internationalen Islamischen Föderation der Studentenorganisationen. Die ICS ist auch Mitglied der Weltversammlung der muslimischen Jugend und hat enge Kontakte zu anderen radikalen muslimischen Jugendgruppen in Pakistan, dem Nahen Osten, Malaysia und Indonesien. Eine ihrer wichtigsten Festungen in Bangladesch ist die Universität in Chittagong, und sie dominiert privat betriebene Madrassas im ganzen Land. Sie war an einer Reihe von Bombenanschlägen und politisch und religiös motivierten Attentaten beteiligt. Nurul Islam Bulbul ist ihr aktueller Präsident und Muhammed Nazrul Islam ist der Generalsekretär.
Islami Oikyo Jote (IOJ)
Eine kleinere islamistische Partei, die zur Vier-Parteien-Allianz beigetreten ist, die von der Bangladesch-Nationalistischen Partei (BNP) geführt wurde, die die Wahl im Oktober 2001 gewann. Die IOJ sicherte sich zwei Sitze im Parlament, bekam aber keine Kabinettsposten.
Harkat-ul-Jihad-al-Islami (HuJI)
Die HuJI sind die wichtigste militante Organisation in Bangladesch. Im Jahr 1992 gegründet, hat sie jetzt eine geschätzte Stärke von 15.000 und wird von Maulana Shawkat Osman alias Sheikh Farid in Chittagong geleitet. Ihre Mitglieder werden hauptsächlich von den Schülern der vielen Madrassas des Landes rekrutiert, und bis zum Jahr 2001 nannten sie sich die „Taliban Bangladeschs“. Es wird angenommen, dass die Gruppe umfangreiche Kontakte mit muslimischen Organisationen in den indischen Staaten von Westbengalen und Assam hat. Azizul Huq, Vorsitzender der IOJ, ist Mitglied des Beratungsrats des HuJI.
‘The Jihad Movement’
Osama bin Ladens Fatwa (religiöses Urteil) vom 23. Februar 1998, die zum Dschihad gegen die Vereinigten Staaten drängte, wurde von zwei ägyptischen Klerikern mitunterzeichnet, einer aus Pakistan, und Fazlur Rahman, „Führer der Dschihad-Bewegung in Bangladesch“. Man glaubt nicht, dass es sich um eine eigene Organisation handelt, sondern um einen gemeinsamen Namen für mehrere islamistische Gruppen in Bangladesch, von denen HuJI als größte und wichtigste angesehen wird.
Arakan Rohingya National Organisation (ARNO)
Die ARNO ist eine politische Gruppierung unter den Migranten von Rohingya aus Myanmar, die im Chassagong-Cox-Bazar-Gebiet leben und behaupten, für eine autonome muslimische Region in Burmas Staat Arakan (Rakhine) zu kämpfen. Sie wurde 1998 durch eine Fusion der Arakan Rohingya Islamic Front (ARIF) und der Rohingya Solidarity Organisation (RSO) gegründet. Binnen Monaten fiel die Front jedoch auseinander. Der Führer von dem, was von ARNO übrig bleibt, Nurul Islam, gilt als gemäßigt. Er führte auch die ARIF vor der Fusion im Jahr 1998.
Rohingya Solidarity Organisation (RSO)
Nach der Auflösung von ARNO in den Jahren 1999-2000 tauchten drei neue Fraktionen auf, die alle den alten Namen RSO beanspruchten. Traditionell ist die RSO sehr nah an Jamaat-e-Islami und Islami Chhatra Shibir in Chittagong und Cox’s Bazaar. In den frühen 1990er Jahren hatte RSO mehrere Militärlager in der Nähe der burmesischen Grenze, wo auch Kader der ICS im Guerillakrieg geschult wurden.
ANHANG 2
Harkat-ul-Jihad-Al-Islami/Bangladesh
Zentralexekutive
a) Maulana Najrul Islam, Amir
b) Mufti Maulana Safiur Rahman, Dy Amir
c) Mufti Abdul Hye
d) Mufti Manjurul Hossain
e) Maulana Niamatullah Farid
f) Maulana Baqi Billah
g) Maulana Sayeed Abu Taher
h) Maulana Samsuddin Kasimi
i) Maulana Abu Nasir
j) Maulana Fazlu Haq, Amini of Bangladesh Islamic Khelafat Andolan
k) Maulana Ataur Rahman Khan, Ex-MP of Kishoreganj
l) Abdul Zabbar of the Young Muslim League
m) Maulana Mohiuddin of the Islamic Morcha
Beirat
a) Maulana Mohiuddin Khan, Chief
b) Mufti Abdul Hye, Dy Chief, verhaftet durch die Polizei Bangladesh am 8. November 1998
c) Maulana Manjur Ahmed, verhaftet durch die Polizei Bangladesh am 8. November 1998
d) Maulana Fazlul Karim, Kumpel von Charmonai, Chef der Islamic Shasantantra Andolan
e) Kumpel von Sharsina
f) Kumpel von Fultali, Sylhet
g) Mufti Shafi Ahmed, Hathazari madrassa, Chittagong
h) Mufti Taherullah, Patiya madrassa, Chittagong
i) Maulana Abdul Kalam Azad
j) Maulana Kamaluddin Zafri
k) Maulana Delawar Hossain Saidi
l) Maulana Obaidullah
m) Prof. Akhtar Farooq
n) Maulana Saikul Haddis Allama
o) Azizul Huq, Amir, Bangladesh Khilafat, Majlish and Chairman of the Islami Oikya Jote
p) Mohd. Abdus Mannan, principal Gauhardanga madrassa, Gopalganj, secretary general of the Sarbodaya Olema Parishad
Khulna Zweig
a) Mohd. Sirajul Haque, Amir
b) Mohd. Anisur Rahaman
c) Mohd. Sattaruddin Khan
d) Kasem Ali
Chittagong Zweig
Büro der Madrassa Jameyat-ul-Ulum, Lalkhanbazaar, Chittagong und Chief Maulavi ist Maulana Azharul Islam
a) Abdur Rouf, Amir
b) Mufti Shaiqur Rahman, Dy Amir
c) Abdul Baset
d) Abdul Khaled
e) Abu Tarek
f) Abdul Hakim
g) Amzad Belal
h) Obaidur Rahman Khan
i) Maulana Abdul Quddus
j) Maulana Mahbubul Alam, Gönner, wohnhaft 73, Kusumbagh, Dhoberpahar, nähe Chittagong
Cox’s Bazaar Branch
Maulana Salahul Islam, 36 jährig, arbeitet für eine NGO namens Al-Haramain (eine in Mekka angesiedelte Organisation) in Cox’s Bazaar. Abschluss an der Universität Riyadh, soll dem Chef des Karachi-Zweigs der Harkat-ul-Mijahideen Nahe stehen.
Sylhet Zweig
a) Maulana Mohd. Abdul Karim, Gönner, aka Sheikh-e-Kauria und Präsident des Sylhet Zweigs der Jamaat-e-Ulema-e-Islam, Sylhet
b) Kumpel von Fultali, Fultali, Sylhet
c) Juned Ahmed, Biyani Bazaar, Sylhet
d) Abdul Matin, Biyani Bazaar, Sylhet
Jessore Zweig
a) Maulana Manirul Islam Madani, Gönner, Viana, Jessore Katwali PS
b) Mufti Aminul Huq, Imam der Bahnhofsmadrassa, Jessore
c) Maulana Abdul Hassan Muhaddis (BA von der Universität Kalkutta und FAREK [ähnlich einem MA in religiösen Studien] von der Deoband Madrassa, Sahranpur, UP, Indien. Aktuell angestellt als Rektor, Qaumi Madrassa, Jessore. Gen, Scy des Jessore Zweig der Nizami-e-Islami Partei in der Region Ostpakistan.
d) Maulana Abdur Rouf, 50 jährig, ursprünglich aus Bongaon, West Bengal. Ex org. scy, der Nizami-e-Islami Partei in der Region Ostpakistan. Verhaftet 1971 wegen seiner Anti-Befreiungs-Aktivitäten. Heute Einwohner von Barandipara, Jessore.
e) Mufti Aminul Islam
f) Abdur Jabbar (pensionierter DSP, Polizei Bangladesch)
g) D.K. Baksh (pensionierter untergeordneter Major, Armee Bangladesch)
Brahmanbaria Zweig
a) Maulana Sirajul Islam, Vorsteher, Zamia Yunnsia Madrassa, Brahmanbaria
b) Abdul Karim, Führer der Taliban Mujahids, trainiert in Afghanistan. Unter seinem Kommando stehen 15 Bangladescher Taliban Mujahids, rekrutiert und basiert in Brahmanbaria
Comilla Zweig
a) Imam der Ibne Tahmina High School, Gönner, Comilla
b) Mohd. Ali Akhtar, Führer der Taliban Mujahids, Comilla. Unter seinem Kommando stehen 15 Bangladecsher Taliban Mujahids, rekrutiert und basiert in Comilla
Trainingseinrichtungen
1. Mohiursunnals Madrassa. Knila, Teknaf, Cox’s Bazaar (nähe Grenze zu Burma)
2. Hathazara Madrassa, Chittagong Sadar
3. Patiya Madrassa, Patiya, Chittagong Sadar
4. Jalpaitali and Tetultali, Bandarban District, Chittagong Hill Tracts
5. Maheshkhali und Garzania Hills in Nykhongchari PS, Bandarban District, Chittagong Hill Tracts
6. Raniping, Kazir Bazaar und Munshi Bazaar Madrassas in Fultali PS, Sylhet District.
7. Baluchhera, Cox’s Bazaar District (Hauptlager)
8. Jameyat-ul-Ulum Madrassa, Lalkhanbazaar, Chittagong
9. Brahmanbaria
10. Nayapara, Damudia Union, Teknaf, Cox’s Bazaar District
11. Narichha Bazaar, Chittagong District
12. Rangamati Islamic Complex Madrassa, Rangamati, Chittagong Hill Tracts
13. Mohmadpur Rahmiya Jamiatul Madrassa, Dhaka
14. Lalmatia Kaumi Madrassa, Dhaka
15. Malibagh Kaumi Madrassa, Dhaka
16. Hajaripara Kaumi Madrassa, Dhaka
17. Madani Kaumi Madrassa, Dhaka
18. Farmgati Kaumi Madrassa, Dhaka
19. Gazipur Bormi Kaumi Madrassa
NOTIZEN
* Bertil Lintner is erfahrener Schriftsteller, Far Eastern Economic Review (FEER).
- Siehe zum Beispiel Bertil Lintner, „Bangladesh: A Cocoon of Terror“, Far Eastern Economic Review, Hong Kong, 4. April 2002, S. 14-17; Alex Perry, „Deadly Cargo“, Time, Hong Kong, vol. 160, no. 15, 21. Oktober 2002.
- Ein Regierungsprecher beschrieb einen Bericht, der die Time zitierte mit einem Bericht, dass die Geheimdienste des Landes „Kontakt mit ihrer Gegenstelle im pakistanischen Inter-Services Intelligence (ISI) gehalten haben“ und dass Bangladesch eine „Brutstätte anti-indischen Terrorismus“ sei als „Fantasiegebilde“. Das Aussenministerium sagte, dass der Bericht darauf ausgerichtet gewesen sei, die „freundlichen und angenehmen Beziehungen zwischen Indien und Bangladesch“ zu beschädigen. Die Regierung „dementiert vehement und kategorisch die Inhalte des Berichtes“, sagte der Sprecher, und fügte hinzu, „er ist vielleicht konstruiert und motiviert mit dem Ziel, dem Interesse gewisser Kreise zu dienen.“ Siehe „Report and reality“, Frontline, Chennai, vol. 19 no. 23, November 9-22, 2002.
- Für eine Liste der islamistischen Gruppierungen in Bangladesh, siehe Anhang 1. Für eine Liste der Amtsleiter und Zweige der HuJI, siehe Anhang 2.
- The Eighth Parliamentary Elections 2001, Dhaka: Society for Environment and Human Development for Coordinating Council for Human Rights in Bangladesh, März 2002, S. 2.
- Siehe „Results Summary“, www.bd-ec.org/election.php3?sum=1.
- http://www.transparency.org/cpi/2001/cpi2001.html.
- The Eighth Parliamentary Elections 2001, p. 161.
- Bangladesh: Attacks on members of the Hindu majority, London: Amnesty International, Dezember 2001.
- See Patterns of Global Terrorism 2001, the Office of the Coordinator for Counterterrorism, 21. Mai 2002. See http://www.state.gov/s/ct/rls/pgtrpt/2001/html/10254.htm#hujib.
- Bertil Lintner, „Is religious extremism on the rise in Bangladesh?“, Jane’s Intelligence Review, London, Mai 2002.
- Muhammad Ghulam Kabir, Changing Face of Nationalism: The Case of Bangladesh, Delhi: South Asian Publishers, 1994, p. 201.
- Ibid, p. 189.
- See South Asia Terrorism Portal; Countries; Bangladesh; Terrorist Groups; HuJI; www.satp.org.
- See Emergency Response and Research Institute (ERRI) Daily Intelligence report, ERRI Risk Assessment Service, June 11, 1998, vol. 4 – 162. The full text of the 1998 fatwah is also available on http://www.fas.org/irp/world/para/docs/980223-fatwa.htm.
- Patterns of Global Terrorism 2001.
- E-mail from an NGO activist in the area who insisted on anonymity, September 25, 2002.
- An attempt on the life of Rahman was made on January 18, 1999. After Police arrested 10 HuJI activists and sealed its office in Dhaka’s suburb of Khilgaon, interrogations revealed that they planned to kill 28 prominent intellectuals, including National Professor Kabir Choudhury, writer Taslima Nasreen and the Director General of the Islamic Foundation, Maulana Abdul Awal. See South Asia Terrorism Portal; Countries; Bangladesh; Assessment 2000; www.satp.org.
- Türkkaya Ataöv, Kashmir and Neighbours: Tale, Terror, Truce, Aldershot: Ashgate Publishing, 2001, p. 150.
- Patterns of Global Terrorism, 2001.
- Small Arms Survey 2001: Profiling the Problem, Oxford: Oxford University Press and Small Arms Survey, Geneva, 2001, p. 181.
- The Eighth Parliamentary Elections 2001, p. 99.
- Ibid.
- Amnesty International, December 2001.
- The Hindu, Chennai, January 23, 2002. Also see Subir Bhaumik, „The Second Front of Islamic Terror in South Asia“, paper presented at an international seminar on terrorism and low intensity conflict, Jadavpur University, Kolkata, March 6-8, 2002.
- Far Eastern Economic Review, Hong Kong, July 11, 2002.
- For a comprehensive account of the Rohingyas and other Muslim communities in Burma, see Moshe Yegar, The Muslims of Burma: A Study of a Minority Group, Wiesbaden: Otto Harrassowitz, 1972.
- Ibid, p. 19.
- For an account of the 1978 refugee crisis, see Bertil Lintner, Burma in Revolt: Opium and Insurgency Since 1948, Chiang Mai: Silkworm Books, 1999, pp. 317-8.
- Bertil Lintner, „Tension Mounts in Arakan State,“ Jane’s Defence Weekly, October 19, 1991. The story was based on interview with Rohingyas and others in the Cox’s Bazaar area in 1991. I also visited a Rohingya army camp near the border with Burma.
- Ibid.
- Interviews and observations made when I visited the border in 1991.
- See „Bangladesh: Championing Islamist Extremism“, South Asia Intelligence Review, vol. 1, no. 9, September 16, 2002; South Asia Terrorism Portal; www.satp.org/satporgtp/sair/Archives/1_9.htm.
- Jane’s Defence Weekly, October 19, 1991.
- For an account of the 1991-92 Rohingya refugee crisis, see Lintner, Burma in Revolt, pp. 397-8.
- See also Jim Garamone, „Bin Laden and the Al-Qaeda Network,“ American Forces Press Service, September 21, 2001: „Al-Qaeda has cells in Algeria, Egypt, Morocco, Turkey, Jordan, Tajikistan, Uzbekistan, Syria, China, Pakistan, Bangladesh, Malaysia, Burma, Indonesia, the Philippines, Lebanon, Iraq, Saudi-Arabia, Kuwait, Bahrain, Yemen, Libya, Tunisia, Bosnia, Kosovo, Chechnya, Dagestan, Sudan, Somalia, Kenya, Tanzania, Azerbaijan, Eritrea, Uganda, Ethiopia, and in the West Bank and Gaza.“
- Jane’s Intelligence Review, May 2002.
- Subir Bhaumik, „Second Front of Islamic Terror“.
- Transcript of John Walker interview, CNN, July 4, 2002, www.cnn.com/2001/WORLD/asiapcf/central/12/20/ret.walker.transcript/.
- Bertil Lintner, „A Recipe for Trouble,“ Far Eastern Economic Review, April 4, 2002. The comment was made to the editor of the Far Eastern Economic Review, Michael Vatikiotis.
- I visited the area, including Ukhia, in March 2002.
- For an excellent account of the rise of the Deobandis, see Salahuddin Babar, „Rise of the Right“, Probe Newsmagazine (Bangladesh), March 1-15, 2002.
- Ahmed Rashid, Taliban: The Story of the Afghan Warlords, London: Pan Books, 2001, p. 89.
- Ibid, p. 86.
- Ahmed Salim, „Murders Most Foul,“ Newsline, Karachi, November 29, 2000.
- Probe, March 1-15, 2002.
- Ibid.
- The Reporter’s Guide: Handbook on Election Reporting, Dhaka: Society for Environment and Human Development, 2001, p. 101.
- Ibid, p. 101.
- Bangladesh Assessment 2002, South Asia Terrorism Portal; www.satp.org.
- Bangladesh Broadcasting Service, Dhaka, December 8, 2000.
- http://usinfo.state.gov/topical/pol/terror/01100321.htm
- Holiday, Dhaka, March 8, 2002.
- Alex Perry, „Deadly Cargo,“ Time, Asian edition, October 21, 2002.
- „Dhaka Police Look for Al-Qaeda Link,“ Far Eastern Economic Review, October 10, 2002.
- Ibid. Also see Time, „Deadly Cargo“, October 21, 2002.
- For a complete coverage of the operation, see Time, „Deadly Cargo“, October 21, 2002.
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