Uzay Bulut, 28.1.2019, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Daniel Heiniger
- Erdogan hielt nicht hinter dem Berg damit, dass seine Aussagen, die „Glaubensfreiheit, Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit“ versprechen, Teil seiner „Vorbereitung auf die Kommunalwahlen 2019“ waren. Der türkische Präsident hat jedoch sehr wohl verschwiegen, dass seine Worte völlig falsch waren.
- Am 19. Dezember wurde Prof. Şebnem Korur Fincancı, Präsidentin der Menschenrechtsstiftung der Türkei (TIHV), zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie 2016 eine von 2.212 Unterzeichnern einer Petition „Akademiker für den Frieden“ war. In der Petition wird die türkische Regierung aufgefordert, ihre Gewalt gegen die Kurden im Südosten der Türkei einzustellen. Fincancı ist eine von 429 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die zwischen dem 5. Dezember und dem 19. Dezember vor Gericht standen.
- Erdoğan sagte nicht die Wahrheit, als er erklärte, dass jeder in der Türkei „Glaubensfreiheit, Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit“ genießen würde. Tatsächlich sind die türkischen Gefängnisse und Zuchthäuser so voll von Menschen, die wegen ihrer Überzeugung inhaftiert sind, dass die Regierung gerade angekündigt hat, dass sie in den nächsten fünf Jahren 228 weitere Gefängnisse bauen wird, um der Überbelegung Rechnung zu tragen.
- Gleichzeitig verstärkt die Türkei ihr jahrzehntelanges Bestreben, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Im Rahmen dieser Kandidatur kündigte der türkische Justizminister Abdulhamit Gul am 11. Dezember an, dass er eine neue Strategie für die Justizreform vorlegen werde. Unter keinen Umständen darf sich die EU durch einen so transparent trügerischen und betrügerischen Schritt täuschen lassen.