Burak Bekdil, 26.12.2020, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen
- Erdoğan sagte auch, dass er die Zukunft der Türkei in Europa sieht – das gleiche Europa, das er gerade als „Nazi-Überbleibsel und Faschisten“ beschuldigt hatte.
- Im Kern ging es darum, wie hart die EU bei Sanktionen vorgehen würde, während sich die türkische Volkswirtschaft im freien Fall befand. Die Brüsseler Entscheidung war, wie sich herausstellte: Nicht so hart.
- Juristisch gesehen ist der Mann, den Erdoğan als „Terrorist“ bezeichnete, ohne Gerichtsurteil nur ein Verdächtiger. Das aber ist Erdoğans krankes Verständnis von Verfassungsrechten: Er ist der gewählte Führer, also glaubt er, sich die Freiheit nehmen zu können, Verdächtige für schuldig oder nicht schuldig zu erklären, während ihre Gerichtsverfahren noch laufen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat es kürzlich geschafft, einer großen europäischen Sanktionsbombe auszuweichen, zumindest bis März. Das Problem ist, dass ein von Natur aus antiwestlicher, islamistischer Politiker, der seine Popularität weitgehend auf ständigen Konfrontationen mit anderen Nationen aufgebaut hat, sich nicht innerhalb von drei Monaten mental in einen friedlichen Partner verwandeln kann. (Bildquelle: Wikimedia Commons)