Omer Ghazi, 26.7.2019, Heartland Analyst
aus dem Englischen von Martin Christen
In seinem 2002 erschienenen Buch What Went Wrong kommentierte der Historiker Bernard Lewis, dass „die Welt des Islam viele Jahrhunderte lang an vorderster Front der menschlichen Zivilisation und Leistung stand“. Und doch beobachtete Pervez Hoodhboy in seinem Physics Today–Artikel von 2007, dass muslimische Länder 9 Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler pro tausend Menschen haben, verglichen mit einem Weltdurchschnitt von 41. Von 1,8 Milliarden Muslimen auf der Welt haben nur 2 Nobelpreise für Naturwissenschaften erhalten. 46 muslimische Länder stellen nur 1% der weltweiten wissenschaftlichen Literatur zur Verfügung. Der Nobelpreisträger und Physiker Steven Weinberg sagt, dass „ich seit vierzig Jahren keine einzige Arbeit eines Physikers oder Astronomen gesehen habe, der in einem muslimischen Land arbeitet, die es wert war, gelesen zu werden“.
Was die folgenden Fragen aufwirft: Was führte zum plötzlichen Aufstieg des „islamischen“ Goldenen Zeitalters? Und welche Faktoren trugen zu seinem Untergang bei? Kann man das Goldene Zeitalter als islamisch bezeichnen? Wenn es wirklich islamisch gewesen wäre, warum hat dann die muslimische Welt in den letzten 1000 Jahren so wenig Wert geschaffen? Und schließlich, wie könnte der Weg nach vorne aussehen?
Dieser Aufsatz versucht, diese und ähnliche Fragen im Detail zu beantworten.