Fragt ihr euch auch manchmal, wie die Qualitätspresse darüber berichten würde, wenn tausende AfD-Anhänger eine SPD-Demo blockieren, während ihnen Björn Höcke dabei den Rücken massiert und die Polizei Däumchen dreht? Ich nicht. Aber vermutlich würde es anders klingen als das hier:
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#Chemnitz — Der Marsch der Toten, der Lebenden und der Tag danach
Keine 24 Stunden sind vergangen seit dem Schweigemarsch in Chemnitz, bei dem mehr als 14.000 Menschen diszipliniert und würdevoll der jüngsten Mordopfer gedacht haben. Jene Würde wird nun durch das beschämende Hauen und Stechen in der Frage zertrampelt, wer für den vorzeitigen Abbruch der Kundgebung verantwortlich war.
Tatort Leibzsch, oder: Wer hat nicht mein Häuschen abgefackelt?
Von einer „überraschenden Wende bei den Ermittlungen“ im Fall des dramatischen Leipziger Hausbrandes im März berichtet Tag 24 — dabei gibt es vier Monate später weder entlastende Erkenntnisse, noch ist das Todesopfer wieder auferstanden. Das Landgericht hat einfach nur den einzig plausiblen und zurecht dringend Tatverdächtigen, einen „syrischen Flüchtling“ auf Drogen, laufen lassen. Das ist überraschend. Oder so.
Wenn der NafrI 20-mal klingelt
Leipzig! O, Du permanente Gewitterwolke der Unvernunft, die Du den strahlend blauen sächsischen Himmel besudelst. Ich glaube, ich habe Dich in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Das geht natürlich nicht. Zumal es neben jeder Menge Einfalt auch immer mehr Vielfalt gibt. Beispielsweise in Form von zusätzlichen Kriminalitätsschwerpunkten. Da steht der Service-Gedanke offenbar im Vordergrund: Kurze Wege für Täter, Opfer und Konsumenten. Schauen wir uns das mal aus der Nähe an.
Blöd am Sonntag: Sinas kleine Presseschau
Wie Frank-Steiner Waltmeier den Russland-Feldzug gewinnt +++ Übergewichtige Asylbewerber nach 20:00 Uhr +++ Umweltaktivisten, die wirklich für ihre Sache brennen +++ Ungarn, die aus Ungarn flüchten (um in München zu feiern?) +++ Extra heiß: Oury Jalloh glüht dreizehn Jahre nach +++ Und anderer grober Unfug. Ernsthaft.
Rechtsfreier Raum: Dreiste Drogendealer in Leipzig
Umtausch ausgeschlossen: Halbierte Gefährder und andere Geschenke.
„In Deutschland werden derzeit etwa 720 Personen als sogenannte islamistische Gefährder geführt. Bei etwa der Hälfte liegt aber womöglich kein besonderes terroristisches Risiko vor. Das berichten die Süddeutsche Zeitung sowie der NDR und WDR unter Berufung auf eine Untersuchung durch die Polizeibehörden der Länder und das Bundeskriminalamt. Demnach gilt allerdings auch eine fast gleich große Gruppe als hochgefährlich.“ [1]
10% kriminelle Polizisten sind okay?
Nachdem in den letzten Tagen bereits die Nachricht für verständliche Unruhe sorgte, kriminelle arabische Großfamilien würden gezielt Nachwuchs bei der Berliner Polizei einschleusen und dabei auch erhebliche praktische Probleme bei der Ausbildung zur Sprache kamen [1], hat nun offenbar der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, im ZDF-Morgenmagazin versucht, die medialen Wogen zu glätten. Mit Dynamit. Schauen wir uns das mal im Detail an.
Polizeilicher, als die Uni erlaubt.
„Die Goethe Universität in Frankfurt hat einen geplanten Vortrag des umstrittenen Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, abgesagt. Vorher hatte sich Widerstand dagegen formiert. Wendt zeigt sich verärgert“, berichtet die umstrittene WELT in einem ehrlicherweise mit „Das Opfer ist die Meinungsfreiheit“ übertitelten Artikel. [1] Und ich weiß jetzt schon, dass ich viel Freude damit haben werde…
Wenn der südliche Motherfucker den Lauf stört.
„Beim Joggen morgens im Rosental wurde eine Frau überfallen, vergewaltigt und zusammengeschlagen. Das Opfer, laut Polizei ‚deutlich über 50 Jahre‘ alt, war am Donnerstagvormittag an einem Mann (laut Polizei ’südlicher Typ‘, 25–35 Jahre, 170-175 cm, stämmig, dunkle Haare, ungepflegter Bart) vorbeigelaufen. Dieser zerrte die Frau auf eine Wiese und verging sich an ihr. Das Opfer wurde schwer verletzt – Not-OP!“, schreibt die BILD [1]
So so, „südlicher Typ“ also. Ich gehe mal nicht davon aus, dass es sich um ein ungepflegtes Ebenbild von Antonio Banderas handelte. Vermutlich geht auch sonst niemand davon aus (Grünen-Wähler mal außen vor). Genau genommen passt die Beschreibung ziemlich exakt auf eben jenen Typus „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings“, der heutzutage allerorten diverse Grünanlagen kulturell bereichert. Würde man den per Phantombild suchen, müsste man ganze Wagenladungen von Verdächtigen einsammeln. Macht natürlich keiner. Obwohl es hilfreich wäre.