Con Coughlin, 5.3.2020, Gatestone Institute
aus dem Englischen von Martin Christen
- Auch wenn die gegenwärtige Krise, mit der die Türkei konfrontiert ist, ausschließlich von Herrn Erdogan selbst verursacht wurde, so hat das den türkischen Präsidenten nicht daran gehindert, von seinem eigenen Fehlverhalten im Konflikt abzulenken, indem er versucht, eine neue Migrantenkrise in Europa zu provozieren..
- Als die Türkei im vergangenen Jahr die umstrittene Entscheidung traf, Russlands hochmodernes S-400-Flugabwehr-Raketensystem zu kaufen, rechnete Erdogan damit, dass dies eine neue Ära der freundschaftlichen Zusammenarbeit mit Ankaras langjährigem Rivalen in Moskau einläuten würde, auch wenn die Türken durch das Vorantreiben des Deals ihre Beziehungen zur NATO gefährden würden, die sich dem Deal erbittert widersetzte.
- Die Russen befinden sich nun in einer direkten Konfrontation mit den türkischen Streitkräften in der Provinz Idlib, wo die Türken versuchen, eine Reihe islamistischer Milizen zu schützen, die sich für den Sturz des Assad-Regimes einsetzen… Wie die jüngste Eskalation der Kämpfe gezeigt hat, ist die Hauptpriorität der Russen die Unterstützung des Assad-Regimes.
- Herr Erdogan ist auch im Begriff, zu entdecken, dass es eine Verhärtung der Haltung der europäischen Führer im Umgang mit unerwünschten Migranten gibt, seit der türkische Führer vor fünf Jahren das letzte Mal seine Erpressungstaktik anwendete… In diesen Tagen gehen führende Politiker in Frau Merkels Mitte-Rechts-CDU das Thema Migranten härter an. Ein führendes Parteimitglied warnte die Migranten in dieser Woche: „Es hat keinen Sinn, nach Deutschland zu kommen. Wir können Euch nicht aufnehmen.“

Wenn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan glaubt, er könne die europäischen Staats- und Regierungschefs schikanieren, indem er eine erneute Migrantenkrise in Südeuropa provoziert, dann wäre er gut beraten, noch einmal nachzudenken. (Bildquelle Wikimedia Commons)